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Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Titel: Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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aufmerksam, konzentriert und hoch motiviert. Und sie boten in ihren Paradeuniformen einen wahrhaft prachtvollen Anblick, wie er fand.
    Der Raisa konnte kommen. Er nickte Wanda Ndogo beruhigend zu, die in der vordersten Front des Begrüßungskomitees stand und ihm einen besorgten Blick zuwarf. Die Frau hatte wahrlich keinen leichten Job, wie Telford fand, aber er war überzeugt, dass sie die Herausforderung des Raisa-Besuchs ebenso meistern würde wie er und seine Leute.
     
    *
     
    Wanda Ndogo vergewisserte sich mit einem kurzen Blick, dass die Ehrengarde und menschliche Leibwache des Raisa auf dem Posten war. Unnötigerweise, denn Colonel Telford war der Beste, den es unter den Marines gab, und Wanda hatte volles Vertrauen zu ihm. Dass er ihr jetzt mit unerschütterlicher und beneidenswerter Gelassenheit zunickte, empfand sie als beruhigend, denn obwohl sie alles optimal vorbereitet hatte, flatterten ihre Nerven. Es durfte nichts schiefgehen bei diesem ersten Besuch eines Raisa.
    Die Kridanschiffe landeten in der Formation eines perfekten Dreiecks. Nur wenig später glitt die Außentür des vordersten Schiffes auf und entließ ein Shuttle in die lebensfeindliche Welt von Ganymed. Das Shuttle näherte sich der Empfangshalle und dockte an einer der dafür vorgesehenen Schleusen an. Gleich darauf trat eine Abordnung von Kridan in dunklen Uniformen mit einem roten und goldfarbenen Emblem heraus, die eindeutig Sicherheitswachen waren. Sie nahmen in zwei Reihen links und rechts des Schotts Aufstellung und säumten so den Weg, den der Raisa bis zu den wartenden Menschen zurücklegen musste. Interessanterweise standen sie dabei so, dass sie nach vorn blickten und die Menschen im Auge hatten – schräg hintereinander und leicht keilförmig, sodass jeder von ihnen ein freies Schussfeld hatte. Diese Formation sagte eine Menge darüber aus, was sie von den Menschen erwarteten.
    Kaum standen sie in Position, machten sie eine Art komplexer Ehrenbezeichnung so perfekt synchron, dass es wie eine einzige Geste wirkte und schmetterten: »Ehre dem Raisa! Er sei gelobt!« Gleich darauf kam eine Abordnung von neun weiteren Kridan heraus und schritt zwischen ihnen auf die Menschen zu. Fünf dieser Kridan waren ihren Uniformen nach zu urteilen ebenfalls Sicherheitswachen, auch wenn ihre Kleidung erheblich prachtvoller gestaltet war als die der übrigen Wächter. Die anderen trugen die Staatsgewänder mit den wallenden Umhängen in dunklen Farben, die die Kridan bei solchen Gelegenheiten bevorzugten.
    Wanda erkannte Satren-Nor, doch zu ihrer großen Enttäuschung war Sun-Tarin nicht dabei. Zwar hatte sie, nachdem sie nichts von ihm gehört hatte, eigentlich damit gerechnet, dass er nicht kommen würde, doch bis zuletzt immer noch einen Funken Hoffnung gehabt. Dass er nun tatsächlich nicht gekommen war, machte sie beinahe wütend. In jedem Fall aber fühlte sie sich im Stich gelassen. Sie unterdrückte diese Regung und konzentrierte sich wieder auf die vor ihr liegende Aufgabe.
    Obwohl der Raisa von der Statur her nicht kleiner war als der Rest seines Gefolges, erkannte Wanda ihn auf Anhieb nicht nur an dem prachtvollen Gewand, das er trug, sondern an seiner erheblich helleren Haut. Die Haut der Kridan zeigte eine intensive rotbraune Färbung unterschiedlicher Schattierungen, erreichte diesen tiefen Farbton aber erst im Alter von etwa zwanzig Jahren. Kridanküken wurden mit einer hellrosafarbenen, fast weißen Haut geboren, die mit jedem Lebensjahr dunkler wurde und erst um die Zwanzig ihren endgültigen Farbton annahm. Den des jungen Raisa konnte man noch als lachsfarben bezeichnen.
    Jasper Mitchell trat vor, als die Abordnung nur noch wenige Schritte von der Delegation entfernt war und verbeugte sich leicht. »Heiligkeit, ich begrüße Sie im Namen der Regierung der Solaren Welten und hoffe, dass Ihr Aufenthalt hier Ihnen eine Freude sein wird. Ich bin Jasper Mitchell, Vorsitzender des Hohen Rates und heiße Sie herzlich willkommen.« Er deutete auf Wanda und Suresh. »Darf ich Ihnen Botschafterin Wanda Ndogo und Mr. Kalpren Suresh, den Minister für Äußere Angelegenheiten vorstellen, die sich während Ihres Aufenthaltes um Ihre Bedürfnisse kümmern werden.«
    »Willkommen auf Ganymed, Eure Heiligkeit«, sagte Wanda auf Kridanisch. »Es ist mir eine Freude und eine Ehre, Ihnen dienen zu dürfen.« Und in Solar, das von dem Translator, den sie bei sich trug, übersetzt wurde, fügte sie hinzu: »Ich bitte Sie, meine schlechte

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