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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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von ihnen, ja, man konnte sie förmlich taub, blind und stumm nennen. Nur sehr wenige – wie damals der in dem Gewand mit der Farbe des Heiligtums von Moruun – konnten hören. Und auch das nur sehr, sehr schwach. Dennoch hatte er gespürt, dass sie ihm mit Staunen und Angst und großer Verwirrung begegnet waren – so wie er ihnen, aber geholfen hatte das in der damaligen Situation wenig.
    Vielleicht war dieser unterschwellige Zorn, den er den Gaianii zugeschrieben hatte – immerhin fühlten sie sich gerade so an, wie der Diener der Erhabenen sie beschrieben hatte: kalt, rücksichtslos und eine Geißel der Galaxis – einer anderen, einfachen Lebensform zu zuschreiben. Das hätte zumindest die instinktive Wildheit des Zorns erklärt, der zu spüren war – und von dem er bei diesem einen Fremden nicht einen Hauch gespürt hatte.
    Blieb die Frage, was er tun sollte, wenn dem so war.
    Turanor schob den Gedanken beiseite und bat seine Begleiter um Unterstützung.
    Gemeinsam dehnten sie ihre Kraft aus, bis sie den größten Mond des Ringplaneten umfasste, auf der Suche nach den verzweifelten Hassgefühlen, die neben den unruhigen, mit Neugier und Angst gemischten Vibrationen der Gaianii existierten.
     
    *
     
    Corporal Berto Masukawa blieb unwillkürlich stehen, als er einen Schritt in die PROMETHEUS hineingegangen war, so undurchdringlich war die Dunkelheit. Zum Schneiden dick , dachte er und musste sich räuspern, bevor er mit einem knappen Voice-Befehl die Helmlampe anstellte. Ein Lichtkegel, in dem winzige Staubkörner schwebten, durchschnitt die Dunkelheit.
    »Vortex zehn an Vortex Team, Lampen an. Alle. Virtue, sorg dafür, dass es hier ein bisschen heller wird. Lebenserhaltung dürfte ja schon lange ausgefallen sein.«
    »Aye, Sir.« Sandy machte sich sofort daran, zusammen mit Mary Halova die Konsole zu suchen, von der aus man die Stromkreise auf der PROMETHEUS hatte lenken können. Sie verschwanden nach rechts im Dunkel, da, wo sich die Antriebssektion der PROMETHEUS befunden hatte. Nur die Lichtkegel ihrer Lampen wies darauf hin, wo sie waren, doch der Corporal hatte keine Angst, dass er sie verlor. So groß war der HYPERION-Lander dann auch wieder nicht.
    Langsam ging Masukawa vorwärts. Halova, Sandy, Viper und Vesuv waren nach rechts gegangen, also würde er sich links halten. Von draußen hatte es so ausgesehen, als sei dort die Nase des Raumschiffs und damit auch das Cockpit. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Außer Staub würde zwar wohl nichts am Boden liegen, aber man konnte ja nie wissen, und obwohl er als Teamleader voran ging, war er froh, dass drei seiner Leute direkt hinter ihm waren.
    Es waren nur wenige Meter bis zum Cockpit.
    »Nicht sehr geräumig hier, wenn man mich fragt«, schnaubte Victor hinter ihm.
    »Was willst du, war halt der Anfang der Raumfahrt.«
    »Über hundert Jahre nach der Mondlandung?«, knurrte ein anderer.
    »Ach was, Mondlandung«, ließ sich jetzt wieder Victor vernehmen. »Ich hab vor ein paar Tagen in Melvyn Frohikes Talkshow gesehen, dass das sowieso nur ein Bluff der Regierungen damals war. Die alten Nationalstaaten haben sich damals schlimmer fertiggemacht, als das heute die J’ebeem und die Starr gegenseitig machen könnten und die damaligen USA wollten einfach gewinnen. Und das klang auch irgendwie plausibel, so wie der das erklärt hat.«
    »Hör doch mit dem Quatsch auf. Die Mondkolonien haben schon vor über 150 Jahren eine Kuppel über die Landestelle gebaut und da könnt ihr den ersten Stiefelabdruck von Neil Armstrong sehen.«
    »Den haben sie auch nur im Nachhinein …«
    »Hey!«, rief der Corporal dazwischen. Sofort herrschte Ruhe. »Wir haben hier eine Aufgabe. Über irgendwelchen Blödsinn diskutieren können wir, wenn wir wieder an Bord zurückkommen.« Berto Masukawa blieb vor der Luke, die wahrscheinlich ins Cockpit führte, stehen und holte noch einmal Luft. Er hatte die Jungs reden lassen, denn die Stille und die Dunkelheit hier in der PROMETHEUS empfand er als extrem bedrückend.
    Aber es half nichts. Er musste jetzt da rein. Und da wollte er seine Jungs hinter sich haben. Er streckte die Hand aus, um die Luke aufzustoßen, die – so sah es jedenfalls aus – zumindest einen Spalt geöffnet war.
    Da ertönte ein Schrei.
     
    *
     
    Das Schott glitt zischend zur Seite, als Abt Daniel Leslie die Brücke betrat. Es herrschte ruhige Gespanntheit, als er auf der Galerie über den verschiedenen Stationen in Richtung des in die

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