Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
mit ihrem Blick und tatsächlich – in vielleicht zwanzig Metern Entfernung ragte eine Art Bügel aus dem Eis.
    »Der Überschlagbügel eines Landejeeps! Ich fasse es nicht, da hat unsere Ortung ja wirklich relativ gut geschätzt, wo wir hier unten landen müssen.«
    »Ja, die scheinen wirklich zu wissen, was sie tun«, gab Haddiya gedankenverloren zu. »Berserk zehn an Berserk Team, wir gehen da rüber. Richtung Nordost, ungefähr auf halb zwei Uhr von mir aus gesehen, ich übertrage euch die Daten aufs HUD.«
    Ihr Fire Team stapfte hinter ihr her, sie hörte leises Keuchen über die Lautsprecher ihres Anzuginterkoms. Sie waren kaum bei der seltsamen Struktur angekommen, als auch schon der Boden unter ihren Füßen zu schwanken begann.
     
    *
     
    »Abt Daniel! Wollten Sie zu mir?«
    Als Mauritio Abbo hinter Abt Daniel Leslie in die Krankenstation der STERNENFAUST stolperte, konnte er vor Kopfschmerzen kaum erkennen, wer da vor ihm auftauchte. Er wusste nur, ihm war übel, er konnte nicht mehr, und er wollte einfach nur, dass der Schmerz aufhörte, nicht mehr und nicht weniger.
    Dass Dr. Tregarde, statt auf eine Antwort des Ordensoberen Leslie zu warten, den Novizen umgehend auf ein freies Medobett bugsierte, bekam er fast nicht mit. Er wollte nur Dunkelheit und Ruhe und rollte sich in Embryostellung auf der Liege zusammen. Wenn da nur nicht das grelle Licht gewesen wäre, dass da über seinem Bett direkt in seinen Kopf zu scheinen schien! Warum machte es keiner aus?
    Vielleicht wurden so ja auch diese flüsternden Stimmen ausgeschlossen, die überall zu hören waren und die ihn zu bedrohen schienen … ja, das war es, sie wollten ihn bedrohen! Jedenfalls verhießen sie nichts Gutes – nicht für ihn und auch nicht für das Schiff, auf dem er sich befand.
    Warum nur begriff das denn keiner? Dunkel schoss ihm durch den Kopf, dass das möglicherweise daran lag, dass er ja noch keinem von diesen Stimmen erzählt hatte. Aber sie waren doch so laut, so unerbittlich, so durchdringend, trotz des ständigen Flüstertons – die anderen mussten das doch von allein hören, ohne dass er es ihnen sagte! …
    Er selbst hörte kaum das Gespräch zwischen dem Abt und dem Doktor. Er spürte nur, dass ihn sanfte Hände auf der Liege ausstreckten und ihm etwas Kühles auf die Stirn und die Augen legten, sodass er sie nicht mehr öffnen musste.
    Im nächsten Moment pikte es leicht in seinem Arm.
    Dann kam die Dunkelheit.
     
    *
     
    »So, ich denke, er wird jetzt eine Weile schlafen. Aber für eine Dauerlösung halte ich das nicht.«
    Daniel Leslie sah besorgt auf seinen Schützling herunter. »Sein Zustand hat sich in den letzten zehn Minuten dramatisch verschlimmert. Vorhin, in meinem Quartier, wirkte er nur nervös und unkonzentriert. Sein Zusammenbruch erfolgte erst, als wir hier zur Krankenstation hereinkamen.«
    Tregarde nickte nachdenklich. »Ich werde den Zeitpunkt in seiner Krankendatei vermerken, ein Zeitabgleich mit den Geschehnissen der Außenteams ist sicher nicht uninteressant, aber das das müssen wir auf später verschieben. – Abt, ich darf Ihnen hier übrigens noch eine Patientin zeigen, die wie Mr. Abbo vor rund einer Viertelstunde auf die Krankenstation kam, mit den gleichen Symptomen.«
    Der Arzt trat ein Stück beiseite, so dass der Abt auf eine junge, dunkelblonde Frau heruntersehen konnte, die wie Mauritio jetzt unruhig zu schlafen schien. »Ich nehme an, das ist die Pilotin, von der Sie mir bereits erzählt haben.«
    »Richtig. Lieutenant Emma Kalani.«
    Daniel Leslie schwieg noch einen Moment, dann hob er ruckartig den Kopf und winkte den Arzt von den beiden Kranken weg. »Wenn ich gewusst hätte, dass der Titan auf diese beiden eine solche Wirkung hat, dann hätte ich meine Zustimmung nicht gegeben, Abbo und seine Mit-Novizin an dieser Expedition teilnehmen zu lassen und hätte stattdessen doch Meister William noch überzeugt, mitzukommen.«
    Tregarde lachte freudlos auf. »Glauben Sie etwa, ich hätte das hier vorhergesehen? Und sähen Sie lieber William hier liegen? Die Reaktionen der beiden sind wesentlich stärker, als ich dachte; das Sumatriptan, was ich beiden gegeben habe, wirkt offenbar nicht.«
    Daniel verschränkte die Hände vor der Brust und ging einige Schritte hin und her. »Was hilft ihnen dann?«
    Tregarde sah auf seine beiden Patienten herunter. »Ich habe eine Ahnung, was – rein physisch – dieses Gewitter im Kopf der beiden auslösen könnte und wie man es in den Griff bekommt.

Weitere Kostenlose Bücher