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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Begrüßung.
    »Ich überprüfe die letzten Aktivitäten der ›Gruppe für die Freiheit des Volkes‹. Es gibt Meldungen über geplante neue Aktivitäten dieser Gruppe, die diesmal möglicherweise über die Verbreitung von Schmähschriften gegen die Triumvirate und den Adel hinausgehen könnten. Es besteht vielleicht sogar eine Verbindung zu einer ähnlichen Gruppe auf Assano. Ich wollte mich in den nächsten Tagen vor Ort einmal umsehen und versuchen, Kontakt zu der Gruppe zu bekommen, um Näheres zu erfahren.«
    »Wieso haben Sie in den Datenbanken nach einem J’eberde-Projekt gesucht?«, wollte Jarekto wissen. »Ich kann keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen erkennen.«
    »Es gibt auch keinen«, gab Kenas unumwunden zu. »Ich bin bei der Überprüfung der Namen und Herkunft einiger neuer Mitglieder der Gruppe zufällig auf eine alte Mitteilung gestoßen, die vor Jahrzehnten an alle Temuran-Abteilungen erging, in denen J’eberde-Agenten erwähnt werden. Da mir ein solches Projekt nicht geläufig ist, habe ich nachgeforscht, aber es scheint sich dabei nur um eine hypothetische Idee gehandelt zu haben, die nie verwirklicht wurde und tatsächlich nichts mit der ›Freiheit des Volkes‹ zu tun hat.« Er blickte Jarekto fragend an. »Warum fragen Sie?«
    »Weil ich von meinen Mitarbeitern Effizienz erwarte, Kenas, und es mir deshalb auffällt, wenn ein Agent seine Zeit mit Nachforschungen vertrödelt, die nichts mit seinen Aufgaben zu tun haben.«
    Kenas machte eine Geste des Gleichmuts. »Wie ich schon sagte, bin ich zufällig darauf gestoßen und hatte nicht vor, dem Ganzen weitere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Gruppe auf Assano scheint mir eine potenzielle Gefahrenquelle zu sein, und ich werde das genauestens überprüfen.«
    »Tun Sie das, Agent Kenas, und tun Sie es gründlich.«
    Tenar Jarekto drehte sich um und ging ebenso grußlos wie er gekommen war. Kenas war sich sicher, dass sein Vorgesetzter seine Angaben überprüfen würde, weshalb er dafür gesorgt hatte, dass sich alles, was er Jarekto gesagt hatte, auch belegen ließ. Falls er aber noch einen Beweis dafür gebraucht hätte, dass die J’eberde tatsächlich existierten, so hatte er ihn nun durch Jarektos Intervention bekommen.
    Natürlich war es ihm nun nicht mehr möglich, direkt nach dem »Projekt J’eberde« zu forschen, doch er wusste, wen er danach fragen konnte …
     
    *
     
    Tarik Lockhart ahnte nichts Gutes, als er von allerhöchster Stelle – der Verwaltung des Konsensdoms – eine Einbestellung erhielt, sich unverzüglich zur Ersten Sprecherin zu begeben. Sie würde ihn bereits erwarten. Lockhart weilte als Botschafter des Independent Diplomatie Corps auf Namban und kannte die Starr inzwischen recht gut. Deshalb konnte er sich unschwer vorstellen, weshalb die Erste Sprecherin ihn zu sehen wünschte. Gegenwärtig war es nicht leicht, mit den Sauroiden zurecht zu kommen, denn sie waren seit der Dronte-Katastrophe überaus empfindlich – um nicht zu sagen: paranoid – und witterten hinter jeder harmlosen Begebenheit eine Verschwörung, die den endgültigen Exitus der Starr zum Ziel hatte.
    Lockhart konnte schon nicht mehr zählen, wie oft er seit seiner Berufung nach Namban in den Konsensdom einbestellt worden war, um eine oder gleich mehrere Protestnoten entgegenzunehmen. Dabei hatte es unter dem Ersten Sprecher Kaishuk Zeiten gegeben, in denen die Zeichen auf dauerhafte Freundschaft zwischen den Solaren Welten und dem Arashlan der Starr gestanden hatten. Natürlich hatte auch Kaishuk, ein ehemaliger Kampfschiffkommandant im Rang des Oberkommandanten der Wachflotte, für sein Volk ein eigenes Süppchen gekocht, aber er war den Menschen durchaus wohlgesonnen gewesen. Immerhin hatten er und seine frühere Besatzung den Menschen ihr Leben zu verdanken, die sie unmittelbar nach dem Angriff der Dronte aus Raumnot gerettet hatten. Doch schon sein Nachfolger hatte diese Linie verlassen und hielt die Beziehungen zu den Solaren Welten nur soweit aufrecht, dass die nicht auf den Gedanken kommen konnten, Cisalpha wäre ohne die Starr erheblich besser dran. Und die Erste Sprecherin Kaneshar führte diese Linie leider fort.
    Als Lockhart das Büro betrat, in dem die Erste Sprecherin ihre Gäste zu empfangen pflegte, erkannte er schon an dem ungewöhnlich heftigen Hin- und Herzucken ihres Kopfes ihre Unruhe. Dazu verriet ihm das Hervorschnellen und kurze Zittern ihrer Riechzunge im Sekundentakt, dass sie mehr verärgert als nervös war.

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