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Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Titel: Sternenfaust - 117 - Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sie auf die Befehlsverweigerer trafen? Würden sie schießen? Und was würde Vincent Taglieri tun? Der Admiral war kein Mensch, der seine eigenen Leute unnötig in Gefahr brachte.
    Wie konnte es nur soweit kommen? Ob es wieder ein Konflikt mit Mitchell war? Savanna erinnerte sich noch gut, wie gerne Vincent früher über Jasper Mitchell und seine Unbeherrschtheit geflucht hatte. Auch sie hatte damals unter Vincent Taglieri gedient.
    Zumindest tagsüber. In einigen wenigen Nachtstunden war es wohl eher umgekehrt … Sie schüttelte den Kopf um die aufsteigenden Bilder zu vertreiben, und versuchte, sich wieder auf die Gegenwart und die MERCHANT zu konzentrieren. Ihre Beziehung mit Vincent Taglieri war lange passé. Das wussten sie beide. Trotzdem gab es noch immer Momente, in denen sie an den hochgewachsenen Mann mit den buschigen Augenbrauen denken musste. Vince, ich hoffe, wir finden dich nicht. Und ich hoffe, dass du gut aus dieser Sache herauskommst.
    Nachdenklich begann sie von Neuem den Bericht von Admiral Bidlo über die Entführung der STARLIGHT durch Rebellen zu lesen. Sie bekam kaum mit, dass Harry den neuen Kurs eingab. Ich würde zu gerne wissen, was genau da eigentlich passiert ist …
     
    *
     
    Sirius III, Kloster der Christophorer
     
    Abt Daniel empfing Meister William Beaufort und Mavi Darson in einem leeren Klassenzimmer. Der Raum lag an der Kraterseite der Schule. Wenn man aus dem hohen, spitz zulaufenden Fenster sah, konnte man über den Krater hinweg sehen – oder, wie Abt Daniel das gerade tat – in seine Tiefe.
    Es ist doch immer wieder überraschend, was der Tag einem bringt , dachte der weißhaarige Abt bei sich, während Mavi und William sich auf zwei schwere hölzerne Stühle setzten. Noch vor wenigen Stunden war ich im Zen-Garten und habe über das neue Institut von Meister William nachgedacht, und darüber, welche Aufgaben wohl in Zukunft noch auf uns zukommen. Und nun muss ich eine Entscheidung treffen, die mir schwerer nicht fallen könnte … Der Abt setzte die Nickelbrille auf seiner Nase zurecht und wandte sich zu Mavi und William um, die geduldig darauf warteten, von ihm angesprochen zu werden. Er sah die Neugier in ihren Augen.
    »Sie haben uns rufen lassen?«, begann Mavi Darson schließlich das Gespräch, weil Abt Daniel nicht wusste, wo er anfangen sollte. Spürte die junge Frau seine Unsicherheit? Ohne Zweifel war sie empathisch begabt. Begabter, als manch anderer, der hier an der Schule aufgenommen worden war.
    »Nun, ja«, begann Daniel umständlich. »Ich habe vor wenigen Minuten eine sehr interessante Anfrage erhalten. Allerdings eine, die mich in schwere Konflikte stürzt.« Er sah den Christophorer und die Telepathin vor sich prüfend an. »Zunächst einmal muss ich Sie beide bitten, Stillschweigen über das zu bewahren, was ich Ihnen nun anvertrauen werde.«
    Beide nickten. Meister William strich sich mit einer ruhigen Bewegung eine Falte aus seiner langen grau schimmernden Kutte. Seine braunen Augen blickten den Abt wachsam an.
    Mit wenigen Worten beschrieb Abt Daniel die Entführung der STARLIGHT und übermittelte die verschlüsselte Anfrage von Captain Dana Frost, ob man der STERNENFAUST III nicht einen Telepathen an die Seite stellen könne, um mit den Entführern zu verhandeln und gegebenenfalls als Mittler zwischen den Basiru-Aluun oder den Erdanaar im gefährlichen Transalpha-Bereich dienlich zu sein.
    »Das ist ziemlich viel verlangt«, merkte Bruder William an.
    Während Mavis Augen schreckgeweitet waren, über die unerhörten geheimen Vorgänge in den Solaren Welten, wirkte Meister William wie die Ruhe selbst.
    Seit Emma Kalanis Tod hat er sich gut erholt. Er ruht in sich wie ein Fels in Gischt schäumender Brandung. Ob das Treffen mit der Entität hierfür den Ausschlag gegeben hat? Daniel runzelte die Stirn und schob erneut die silberne Nickelbrille auf seinem Nasenrücken zurecht. Er spürte ein nervöses Zittern in den Fingern. Wie gerne hätte er in diesem Moment die große Ruhe genossen, die Meister William ausstrahlte.
    »Ja«, bestätigte das Oberhaupt der Christophorer. »Das ist sehr viel verlangt. Vielleicht zu viel. Captain Dana Frost deutete an, dass niemand uns wegen einer Absage zürnen würde. Wir sind den Solaren Welten und vor allem Jasper Mitchell durchaus verbunden. Wenn ein Christophorer an Bord dieses Schiffes geht, kann das zu einem Bruch zwischen uns und der Regierung führen, den ich eigentlich nicht befürworten kann. Dennoch hatte

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