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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hinaus.
    Vince rührte sich nicht und starrte ihr für ein paar Sekunden nach. Ein Blick auf seine starrenden Studenten machte ihm klar, dass nichts mehr zu retten war. Er nickte noch einmal ergeben, nahm seine Sachen und ging.
     
    Seine gute Führung ersparte Vince den Tadel von Admiral Miller, der mit Personalfragen des Star Corps beauftragt war, nicht. Er hörte sich klaglos an, dass der Admiral seine Enttäuschung über Lieutenant Taglieris Verhalten in Worte fasste und der Hoffnung Ausdruck gab, dass Derartiges nicht wieder vorkäme. Auch den Eintrag dieses Tadels in seine ansonsten hervorragende Personalakte nahm Vince als gerechtfertigt hin. Der Admiral hatte recht. Er hatte es verdient. Vince Taglieri wusste genau, dass er alles tun würde, um diesen Tadel zu einem einmaligen Ausrutscher werden zu lassen.
    Dieser Tadel jedoch hielt ihn nicht davon ab, noch am gleichen Abend Savanna aufzusuchen und sich zu entschuldigen, so gut er konnte.
    Eine Stunde später, in seinem Quartier, versicherte sie, dass sie noch nie eine so leidenschaftliche Entschuldigung von einem Mann bekommen habe …
     
    *
     
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wo Sie die Basiru-Aluun finden!«
    Gendar blickte noch einmal zu seiner Mutter, die weiterhin so tat, als gehe sie das alles nichts an. Doch er blieb ruhig. Er wollte der Karema beweisen, dass er sehr wohl in der Lage war, derart verantwortungsvolle Aufgaben zu bewältigen. »Nicht so, wie Sie das fordern.«
    »Können oder wollen Sie nicht? Wissen Sie es denn überhaupt?«, fragte die Frau.
    »Das kann ich nicht sagen!«, wiederholte Gendar.
    Rudy Ritters auf der STARLIGHT lachte vernehmlich. »Niemand wird Ihnen helfen, glauben Sie mir. Wir wissen, dass man die Dondari nicht mag. Ihre Unbeliebtheit ist Legende. Seitdem man auf Ihrem Planeten ein Team von J’ebeem-Linguisten hinrichtete, weil sie als götterfeindlich deklariert wurden, sind Ihre Beziehungen zu den Solaren Welten – und umgekehrt – nicht besonders positiv!«
    Das stimmte. Mit solchen Aktionen hatten sich die Dondari ins Abseits katapultiert, was die diplomatischen Beziehungen zu den Söhnen Ebeems anging.
    Gendar beschloss, Zeit zu gewinnen und war stolz auf seine Idee. »Als Padoora, ein Wahrer der Mythen, kann ich Ihnen viele Informationen geben. Diese müssen – so will es unser Gesetz – in Form einer Geschichte übermittelt werden.«
    »Die Legenden von Hadlinor, ja, ja – ich weiß!«
    »Sie sind gut informiert, Miss Ritters«, schmeichelte Gendar.
    »Kann man das nicht überspringen?«
    »Ich würde morgen getötet werden!«
    Das stimmte nicht, lediglich die Liebe zu Hadlinors Geschichten hatte einen wahren Kern und manchmal bargen diese Sätze eine innere Wahrheit. Das aber nur, wenn der Erzählende es so wollte.
    »Dann fangen Sie an. Wir haben nicht mehr viel Zeit!«
    Gendar überlegte. Gab es eine Geschichte, die Hadlinor überliefert hatte, und die zu dieser Situation passte? Gab es ein Rätsel, welches Hadlinor auf seinen vierundzwanzig Reisen durch den Weltraum verfasst hatte, das auf die Basiru-Aluun verwies? Ja, es gab einige, und Gendar kannte sie alle. Aber er war nicht bereit, auch nur eines davon preiszugeben. Er grinste selbstbewusst, wohl wissend, dass nur Audiosignale zur STARLIGHT übertragen wurden.
    »Können Sie mich gut hören, Miss Ritters?«
    »Ja!«
    »Wenn die dritte Wolke über dem Firmament der glühenden Berge aufgeht und Fische über grünen Steinen fliegen, wird sich der Boden öffnen und diamantene Kristalle werden dich beglücken, so, wie wir es wollen!«
    Er hoffte, genügend Basiru-Aluun in diese erfundene Geschichte gepackt zu haben, um den Zentralcomputer der STARLIGHT für eine Weile zu beschäftigen.
    Die Funkleitung war still. Vermutlich rasten schon jetzt Daten durch den Computer.
    »Wir lassen die Verbindung zu Ihnen vorerst bestehen«, sagte die Anführerin.
    Also arbeiten sie schon an dem Rätsel! Das ist nicht gut. Mir wäre lieber gewesen, sie hätte mir erst mal noch ein paar Stunden Zeit gegeben, um einen sinnvollen Plan auszuarbeiten!
    Rudy meldete sich. »Unser Computer gibt uns einige Möglichkeiten vor. Wir werden uns nun zusammensetzen, um das Rätsel zu knacken.« Ein Seufzen ertönte. »Wir machen dieses absurde Spielchen mit. Sollten wir in einer Stunde zu keiner Lösung gekommen sein, werden Sie uns die Information unverschlüsselt geben. Wenn es sein muss, holen wir Sie sogar aufs Schiff. In sechzig Minuten melden wir uns wieder. Ich hoffe, Sie

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