Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
können Sie schlafen? Sind Sie nicht immer im Dienst?«
»Ash, bitte!« Jetzt erschien auf dem Monitor ein Bild. Dana Frost sah ein bisschen verknautscht aus, als sie in die Kamera ihres Armbandkommunikators blickte. Ihre Haare hätten einige Bürstenstriche vertragen, doch Ash war klug genug, sie darauf nicht gerade jetzt hinzuweisen. Ihre geraden, dunklen Brauen hatten sich ärgerlich zusammengezogen.
»Was ist hier auf Transalpha IV, mit angedocktem Schiff, so wichtig, dass Sie mich um 0417 wecken? Droht uns eine Invasion der Erdanaar?«
»Dana, Sie mögen vielleicht älter werden, aber Ihr Humor bleibt doch immer derselbe!«, feixte Tregarde und wurde dann ernst, als er sah, dass Dana nicht amüsiert war. »Nun gut, ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen.«
»Zu gütig von Ihnen.«
»Ich schlage vor, Sie kommen in mein Büro. Ich denke, das, was ich gefunden habe, verlangt Erklärungen. Es wäre sicher auch interessant, wenn wir Shamar al Khaled mit zu dem Gespräch bitten könnten.«
Dana schwieg eine Sekunde und starrte Tregarde an. »Sie haben also wirklich etwas gefunden, was den Admiral in seinem Verfahren entlasten könnte?«
»Das ist richtig. Und glauben Sie mir, es wäre sicher auch nicht schlecht, wenn al Khaled dabei wäre, dann muss ich nicht alles zweimal erklären.«
»Rufen Sie den I. O … Ich bin auf dem Weg zu Ihnen. Frost Ende.«
Es dauerte nur fünf Minuten, dann öffnete sich das Schott zu Tregardes Büro mit leisen Zischen und Dana Frost und Shamar al Khaled traten ein. Wie Tregarde nicht anders erwartet hatte, waren beide völlig korrekt in ihre anthrazitfarbenen Uniformen gekleidet.
»Bitte nehmen Sie Platz, Captain. Mr. al Khaled.« Mit einem Wink bedeutete er beiden, sich zu setzen.
»Ich habe in gewissen Personalunterlagen des Unternehmens Far Horizon Hinweise darauf gefunden, dass der Konzern und die Galaktische Abwehr der Solaren Welten mit den Terroristen von Golden Sun unter einer Decke stecken«, begann er ohne Umschweife.
Dana Frost runzelte die Stirn. »Das können Sie einwandfrei beweisen?«
»Das kann ich«, bestätigte Tregarde mit selbstzufriedenem Lächeln. Ein Blick auf den ersten Offizier, der blass geworden war, bewies ihm, dass es richtig gewesen war, ihn zu der Unterredung zu bitten.
»Wenn es die Daten sind, die …«
»Sie sind es, aber glauben Sie mir, Dana, wenn ich das an GBN oder einen der anderen Newsdienste gebe, dann spielt es keine Rolle mehr, auf welche Weise ich an die Daten gekommen bin.«
Dana Frost stand auf und ging mit hinter dem Rücken verschränkten Händen einige Schritte auf und ab. »Höchstwahrscheinlich haben Sie recht. Ich nehme an, dass einige der Entführer in den Datenbanken von Far Horizon auftauchten?«
»Richtig. Zwar hatten sie andere Namen – natürlich – aber es handelt sich offenbar doch um dieselben Personen. Ich nehme an, dass Mr. al Khaled hier diese Leute auch als GalAb-Agenten identifizieren kann.«
Der hochgewachsene Perser sah Tregarde an. »Warum glauben Sie das?«
»Na hören Sie mal«, erwiderte Tregarde geradezu gelangweilt. »Sie haben enge Verbindungen zu Jasper Mitchell. Ich habe mich schon immer gefragt, warum das wohl so ist. Ich nehme an, es liegt daran, dass Sie, wie er sehr wohl weiß, neben dem Star Corps auch auf der Gehaltsliste der GalAb stehen. So ist es doch, nicht wahr?«
Dana wirbelte herum und starrte auf ihren ersten Offizier herab. »Ist das wahr?«, brachte sie überrascht hervor. »Mir war ja klar, dass Sie eng mit Jasper Mitchell zusammenarbeiten, aber dass Sie auch zur GalAb enge Verbindungen haben sollen, ist mir neu.«
Eine Pause entstand, in der man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können. Al Khaled reckte das Kinn vor. »Der Doktor hat recht, ich arbeite der Galaktischen Abwehr zu«, sagte er schließlich. »Aber Ihnen, Captain, muss klar sein, dass das nicht zu ihrem Nachteil ist!«
»Außer, dass Jasper Mitchell mit der Gehorsamsverweigerung endlich den Zeitpunkt gekommen sieht, Vince Taglieri loszuwerden! Und es sieht ganz so aus, als hätte er Ihre Informationen dazu genutzt!« Dana schnaubte. »Dann war Ihre Loyalität zu Vince Taglieri nur gespielt?«
»Nein«, sagte al Khaled mit stiller Würde. »Ich stand hinter Taglieris Befehl. Ich wusste nichts von der Verbindung der Terroristen zu Far Horizon . Nur zu denen der GalAb. Ich war nicht in vollem Umfang informiert, nehme aber an, dass die Agenten Schlimmeres verhindern sollten. Ich
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