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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sein Gehirn eingedrungen, sodass William das erste Mal körperlich gespürt hatte, wo sich die Hirnregion befand, die sein Sprachzentrum beherbergte. Nicht einmal dann hatten die »geistigen« Finger Halt gemacht, sie waren in seine Gedanken selbst eingedrungen und obwohl William sich vehement dagegen gewehrt hatte, waren sie tiefer gedrungen, tiefer und tiefer, bis sein Wille ganz von dem anderen beherrscht worden war. Der Abt hatte ähnlich über seine Begegnung mit Turanor gesprochen, aber dabei nicht so starke Worte benutzt, wie Meister William sie immer noch einfielen, wenn er über diese Situation nachdachte. Offenbar war dem Abt die Vereinigung der beiden Geistsphären leichter gefallen, auch wenn es ihn erschöpft hatte und er über einen Tag in der Krankenstation der STERNENFAUST III hatte verbringen müssen. Es scheint, als hätte der Abt noch größere Gaben als ich, da er diese Verbindung soviel besser zu verkraften scheint.
    Doch für William Beaufort war diese Begegnung kaum anders gewesen als eine Vergewaltigung.
    Der Fremde blieb jetzt vor ihm stehen. William stand auf. Er würde nicht zulassen, dass so etwas wieder geschah, er war entschlossen, sich zu wehren.
    Aus der Literatur über Telepathie und in der Arbeit mit Mavi Darson hatte er gelernt, dass es so etwas wie einen geistigen Schild geben musste, den man heben konnte. Er stellte sich vor, wie er selbst und besonders sein Gehirn von einem unsichtbaren, aber doch undurchdringlichen Schild umgeben wurden, den niemand zerstören konnte, solange er, William Beaufort, das nicht wollte.
    Er sah dem Fremden in die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. Die anderen im Raum waren so perplex und gespannt, dass sie sich nicht von der Stelle rührten und nur gebannt zu ihm und dem Erdanaar hinübersahen. William war dankbar dafür, die Konzentration auf diese Begegnung fiel ihm dadurch leichter.
    Auf einmal spürte er eine sanfte Berührung am Rand seiner Sinne. Ein merkwürdiger Eindruck , dachte William, der genau sah, dass der Fremde nicht einmal die Hand erhoben hatte, sondern ihn nach wie vor nur durch seine grünen Augen mit den schlangenartig geschlitzten Pupillen ansah, ohne zu blinzeln. Eine Berührung, die keine ist. Man erfährt sie nur in Gedanken, und doch ist sie am ganzen Körper spürbar. Aber es ist nicht unangenehm und weder spüre ich die eisige Kälte noch die feurige Hitze wie damals. Er sah dem Fremden in die Augen. Die Berührung wurde stärker, und William zuckte zusammen. Die Berührung wurde sofort zurückgezogen. William bedauerte das einige Augenblicke lang, bis er begriff, dass es nicht sein Bedauern war, das er da fühlte.
    Er konzentrierte sich wieder stärker darauf, mit dem Fremden zu sprechen. Er formte den unsichtbaren Schild in seiner Vorstellung ein wenig um, und ließ ihn dünner werden, sodass seine eigenen Gedanken die Schutzhülle verlassen konnten.
    Wer bist du?
    Ich bin Turanor, der Älteste der Alendei.
    Wir sind uns schon begegnet.
    Das ist wahr. Du bist einer der ganz wenigen von deinem Volk, die hören können.
    Du meinst damit, dass ich dich verstehen kann? Dass du mich verstehst?
    Ja.
    William schwieg einen Moment und sah Turanor an. Dann dachte er: Als wir uns das erste Mal begegnet sind, war unsere Verbindung sehr schmerzhaft.
    Das ist wahr. Es war eine seltsame Erfahrung, auch für mich.
    Für mich war sie sehr schrecklich.
    Das kann ich mir denken, denn ihr seid nicht gewohnt, so zu kommunizieren. Du hast versucht, dich dagegen zu schützen, da du nicht wusstest, was geschah. Du hättest mich damit beinahe schwer verletzt.
    William riss Augen auf. Das wusste ich nicht, dachte er.
    Das konntest du nicht wissen. Aber das ist lange her und lange vergessen. Es wird nicht wieder vorkommen, denn jetzt ist es einfacher. Ich habe einen Weg gefunden, der uns einen Dialog erleichtern wird. Ich wollte euch das sagen, dazu bin hier – ich hatte versprochen, dass es so kommt. Wir müssen uns verständigen und in Dialog treten. Unser Volk, die Alendei, wollte keinen Kontakt mit euch. Doch es bleibt uns nichts anderes übrig. Das Schicksal will es so.
    Ich verstehe. Und mit mir kannst du sprechen, nicht wahr?
    Ja, mit den anderen, denen, die nicht deine Kleidung tragen, kann ich das auch jetzt mit meinen erweiterten Fähigkeiten nicht. Bitte teile ihnen mit, dass wir uns beraten müssen. Die Alendei wollen nichts Böses, dass könnt ihr uns glauben. Niemandem, auch dem Volk, das die Zeichnungen auf den Gesichtern

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