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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Erschöpfung – der Erdanaar hatte sich bemüht, eine ihm wichtige Erinnerung authentisch zu reproduzieren. Aber Izanagi fühlte auch seine eigene tiefe Erschöpfung. Er würde die Reise, die Turanor mit ihm unternahm, nicht mehr lange durchstehen könnten – so begierig er auch jedes Detail verschlang, das Turanor ihm offerierte.
     
    *
     
    Das Leben ist zu wahren, doch du hast es vernichtet, Yonar.
    Schweig, Lanai! Yonar und seine Begleiter standen dem Ältesten des Rates von Boraan und den Seinen gegenüber. Hier, im Saal der Meditation, herrschte gedämpftes Licht. Auf dem glatten Boden verteilte sich eine Anzahl schön gearbeiteter Sitzkissen. Doch niemand hatte sich niedergelassen – ein ruhiger Austausch der Gedanken war nicht mehr möglich.
    Du hältst mir das vor, zu dem du mich gezwungen hast? Schande über dich, Lanai! Doch ich hoffe immer noch, dass du im Innersten weißt, dass der Weg des Hergebrachten der einzig gangbare ist. Jedes Abweichen von ihm kommt einem Verrat an der Bestimmung der Alendei gleich. Über alle Zeitalter hinweg waren wir die Diener der Basrul. Dies ist der heilige Wille der Erhabenen. Und du, Lanai, willst dich gegen die Erhabenen stellen?
    Eine Welle mentaler Aggression überströmte den Ratsältesten. Lanai spürte diese Wucht auch körperlich, und für einen Moment wankte er. Er fühlte, wie verschreckt der Teil der Seinen war, der zu ihm hielt. Der andere Teil aber war für Yonars Vorgehen offen und verhielt sich abwartend. Unterstützung durfte er sich von niemandem erhoffen. Die Zerstörung des Schiffes, das im Auftrag des Rates gestartet war, hatte sie alle mit Angst erfüllt. Yonar schreckte in seiner Besessenheit nicht davor zurück, Angehörige seines eigenen Volkes umzubringen. Dies war etwas Unerhörtes – Furcht und Trauer hatten sich des Rates von Boraan bemächtigt.
    Höre, Yonar …
    Ich soll dir zuhören, Lanai? Lange genug habe ich dir zugehört! Ich kenne deine Haltung, und sie ist falsch. Du machst mich wütend. Ganz Boraan macht mich wütend. Koolau hat mich erzürnt, und ebenso Goshaar. Und nun erbost mich Boraan!
    Erneut erfasste die mentale Wucht von Yonars Furor den Ratsältesten, und seine Knie begannen zu zittern. Hilflos tastete er geistig nach den Seinen, doch ihre Stimmen waren nur ein Wispern in seinen Gedanken. Lanai wurde unsicher. Er war Turanor gefolgt, denn wie dieser empfand er den Weg der Basrul zunehmend als einen Weg in den Schrecken. Die Alendei mochten vieles erdulden, doch die Fragen waren immer brennender geworden – Fragen, auf die die Basrul keine verständliche Antwort gaben. Doch jetzt stand Yonar vor ihm, um mit seiner machtvollen Präsens gab er zu verstehen, dass die Diener der Basrul keine Fragen zu stellen hatten. Lanai spürte deutlich, wie die Wut Yonars etwas ummantelte, das dieser ihm zurück in seine Seele pressen wollte: Die alte Ordnung der Dinge ist heilig – wer sich an ihr vergeht, versündigt sich am Willen der Erhabenen.
    Lanai sank auf seine Knie. Auch die Seinen sanken auf die Kissen. Yonar ließ nicht ab davon, seine geistige Macht im Sinne der Wahrung zu entfalten. Mit jeder Welle, die den Ratsältesten überkam, tauchte er ein Stück weiter in das große Vertrauen ein. Die Basrul wussten immer, was sie taten. Sie waren die Diener der Erhabenen und die Wächter der Galaxis. Auf ihren Weg durfte man sich verlassen, und wenn am Wegesrande Schrecknisse erwuchsen, so mussten diese ertragen werden. Vielleicht täuschte sich Turanor in den Gaianii. Möglicherweise sah er mehr in ihnen, als sie waren. Wenn die Basrul sie bekämpften, mochte Bedeutenderes dahinterstecken, als ein Alendei erahnen konnte. Lanai fühlte die Macht Yonars und seinen Willen zur Wahrung.
    Unterwerfen sich Lanai und das Volk von Boraan dem Rat der Wahrung? Yonars zornerfüllte Frage packte Lanai bei seiner Seele. Sein Oberkörper krümmte sich nach vorne. Auch die Seinen waren in sich zusammengesackt.
    Je länger du mit deiner Antwort zögerst, desto größer ist die Beleidigung, die du den Erhabenen zufügst! Meine Geduld hat ein Ende. Unterwirfst du dich, Lanai? Antworte! Yonars mandelförmige Pupillen waren nur noch zwei schwarze Striche.
    Ich unterwerfe mich, Yonar. Lanais geistige Stimme war matt wie der Geist eines Sterbenden. Boraan unterwirft sich dem Rat der Wahrung, fügte er dumpf hinzu.
    Lange genug hat es gedauert, bis die Vernunft in eure Gemeinschaft zurückfand. Euer Widerstand hat Opfer gekostet, die wir nun gemeinsam zu

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