Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar
Planetenrat von Helemaii’nu aufgenommen werden.
Dies bedeutet eine größere Verantwortung, als sie gemeinhin ein Alendei zu tragen hat, Yonar. Doch sehe ich dieser Aufgabe freudig entgegen.
Mir geht es nicht anders. Ich bin dankbar, all das, was ich in vielen Umläufen lernen und erfahren durfte, mit meinem ganzen Sein zu wahren und zu beschützen. Eine erfüllende Zeit wartet auf uns, Turanor!
So soll es sein, Yonar. Doch ich denke, die Zeit des Lernens wird nie vorbei sein. Die Zusammenhänge unseres Daseins sind weit gespannt und reichen tief zurück in die Vergangenheit. Unser uralter Dienst an den Basrul ist unsere Bestimmung und unser Glück. Doch fragst du dich nicht auch manchmal, wohin unsere Reise geht und was ihr tiefster Grund ist? Wie sehen sie aus, jene Sphären, die nur Wenige jemals erreichen …
Höher als jedes Fragen steht die Wahrung, Turanor. Und je mehr sich unser Geist mit der Wahrung verbindet, desto unbedeutender erscheinen die Fragen. Wir erkennen sie mehr und mehr als Ausdruck einer Unstetigkeit, wie sie dem jugendlichen Geist eigen ist. Lebenserfahrung aber festigt den Geist – die Unruhe schwindet vor dem tiefsten Gefühl unserer Bestimmung.
Was du sagst, ist wahr, Yonar. Weise hast du gesprochen, und ich habe den kleinen Tadel nicht überhört. Nun stehe ich kurz davor, in den Planetenrat von Helemaii’nu berufen zu werden, und mein Freund gibt mir zu verstehen, dass mein Geist seine jugendliche Unstetigkeit noch nicht verloren hat. Ich will nicht dagegen halten, denn dein Auge ist scharf. Es erkennt den Mangel, den ich fühle – aber vielleicht vergrößert es ihn auch.
Es täte mir leid, dir ungerecht zu begegnen.
Ich fühle mich nicht ungerecht von dir behandelt, Yonar, sei gewiss. Doch sage, Freund – sind wir uns einig darin, dass in der Ferne der Galaxis die Dinge unheilvoll verlaufen?
Du meinst die Anderen, die dort anders handeln?
So ist es, Yonar. Schon bald nach den Zeiten Aruunars, die sich als erste Alendei mit einem Anderen verband, lebten wir in Eintracht mit ihnen. Doch in der Ferne unterwerfen sie die Völker und zerstören ihre Seelen. Dies kann nie und nimmer der Wille der Erhabenen sein, denn das Leben muss geachtet werden.
Ich verneine nicht, was du sagst, Turanor. Die Basrul selbst ließen durchblicken, dass die Anderen in der Ferne zum irregeleiteten Volk wurden.
Und verneinst du ebenfalls nicht, dass die Basrul von den Erhabenen den Auftrag bekamen, die Auslöschung unwiederbringlichen Lebens zu verhindern?
Du bist spitzfindig, Turanor, und ich merke, worauf du hinauswillst. Doch wir Alendei vermögen nicht immer hinter die großen Entscheidungen zu blicken. Es mag Umstände geben, die Opfer verlangen, um weit größere Opfer zu verhindern.
Vieles können wir nicht sehen, Yonar, da gebe ich dir recht. Doch ist es ebenfalls der Geist jugendlicher Unbeständigkeit, der danach fragt, warum die Basrul nicht den seelischen Untergang ganzer Völker verhindern?
Lasse es sein, Turanor. Spürst du nicht, auf welche gefährlichen Pfade du dich begibst?
Ist es so? Warum sind die Basrul so verschlossen, Yonar?
Wären Sie es nicht, würde dies für dich und alle anderen Alendei keinen Unterschied machen. Denn unser Geist ist zu gering, um den Willen der Basrul zu fassen. Und um wie viel geringer ist unser Vermögen, den Willen der Erhabenen im tiefsten Grunde zu erkennen? All deine Fragen, Turanor, beschädigen deine Demut! Hüte dich davor, dein Vertrauen zu verlieren!
Ich will es nicht verlieren, Yonar. Glaube mir, Freund. Jedes Mal, wenn ich auf solche Gedanken verfalle, fühle ich mich traurig und verloren im innersten Sein. Doch ich danke den Erhabenen, dass mich solche Augenblicke nur selten überkommen. Manches braucht seine Zeit, und ich fürchte nicht um mein Vertrauen.
Dies ist gut zu hören, Turanor. Du bist zu Großem fähig – dies war immer meine Meinung. Es wäre unendlich traurig, wenn dein Geschick dich auf Wege führte, die dich deinem Volk entreißen. Die Alendei von Helemaii’nu brauchen dich. Wer weiß – vielleicht braucht dich irgendwann sogar das Allvolk der Alendei.
Du sprichst große Worte, Yonar. Beschäme mich nicht. Der Rat von Helemaii’nu braucht auch dich. Und ohne deinen Geist an meiner Seite vermöchte ich wohl nur halb so viel.
Jetzt bist du es, der beschämt.
Izanagi Narada spürte, wie eine Welle freundschaftlichen Zuspruchs zwischen den beiden Alendei hin- und herlief. Und er spürte Turanors tiefe
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