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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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im All stranden.
    Rouls Coup war mit Begeisterung aufgenommen worden. Der Franzose ließ sich als Held feiern. Er hatte sich das Vertrauen der Männer und Frauen verdient und sogar Maverick kam nicht umhin, die Zuversicht des Mannes zu bewundern.
    Maverick hatte nicht mehr als eine Stunde benötigt, um dem Wildpferd seinen Willen aufzuzwingen. Man nannte das Raumschiff WILDSTAR! Ein paar Eingabebefehle und sie hatten Feuer unterm Hintern, wie Maverick es noch nie erlebt hatte. Was, wenn es ihnen gelang, dieses Schiff zur STERNENFAUST zu bringen? Liebe Güte, die Menschheit wäre im technischen Sinne mit einem Schritt um Meilen voran.
    Roul dachte nicht daran.
    Er entwickelte immer mehr die Mentalität eines Freibeuters. Planeten ansteuern, rauben, wenn es sich nicht vermeiden ließ, töten, und weiter ging es in dieser Galaxie, in jenem Universum.
    Maverick fragte sich, ob dies ein Albtraum sei, derart fantastisch schien ihm das alles. Irgendwann, dass wusste er, würde etwas schief gehen. Man würde sie jagen und stellen. Einer Auseinandersetzung waren sie nicht gewachsen. Maverick beherrschte die WILDSTAR, vermutete aber, dass er 98 Prozent der Technik noch nicht einmal … vermutete.
    Es gab nicht wenige Momente, in denen er seine Flucht plante. Nicht wenige Augenblicke, in denen er die Pläne in die Tat umsetzen konnte. Er unterließ es! Er blieb an Bord, getrieben von einem Gedanken: Joelle – ich sehe dich wieder!
    Die Besatzung begann, Leon Roul zu lieben. Er wickelte sie um den Finger, gab ihnen das Gefühl grenzenloser Freiheit und wirkte auf Maverick wie ein Piratenkapitän auf hoher See, der sich seiner Crew durch Schwur und Eid versicherte. Nie würde man ihm vergessen, dass er sie vor dem Hungertod gerettet hatte, wohingegen man Maverick noch immer mit schiefen Blicken beargwöhnte. Dieser blonde Kerl hatte versucht, eine Suche im Orbit des erdähnlichen Planeten zu verhindern. Dafür hatte er sich gerechterweise ein paar Beulen und einen verstauchten Fuß zugezogen. Roul hatte an diese Chance geglaubt und sie ergriffen. Ja – sie liebten ihren Kapitän.
    Frauen und Männer vergaßen ihre Angehörigen, lebten nur noch für den Augenblick und waren sich einer Allmacht gewiss, die sich dermaßen aufblies, dass Maverick stündlich mit einer Implosion rechnete. Es war bequem, diesen Weg zu gehen. Ja, das war es. Auch Jack McGregor stand mehrmals vor der inneren Wahl, Roul zu folgen oder einen tiefen inneren Hass zu schüren. Ein Freibeuter im Sternenozean zu sein oder ein Mann, der loyal zu seiner Aufgabe und seinem Admiral steht.
    Deshalb vereinsamte Maverick.
    Er war nicht ganz alleine. Kim Seou dachte ähnlich wie er, fand sich oft an seiner Seite, weinte hin und wieder an seiner Schulter und irgendwann wechselten sie einen scheuen Kuss. Selbst dieser Kuss brachte Maverick nicht von seinem Traum ab.
    Joelle – ich sehe dich wieder!
    War er ein lebensfremder Romantiker? War er im Grunde nur zu unflexibel, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen? War er nicht mehr als ein Prinzipien reitender Dickkopf?
    Es gelang ihm, seine Wünsche, Träume und Bedürfnisse vor Roul geheim zu halten. Auch Seou war intelligent genug, sich ihre Sehnsucht nach zu Hause nicht anmerken zu lassen.
    Eines Tages hatte Maverick eine Diskussion mit Kim. Er spürte, dass sie sich seinem Einfluss entzog.
    »Sehen wir es mal anders, Jack …«, sagte sie. »Wir haben die Möglichkeit, den Weltraum zu erforschen, wie nie zuvor ein Mensch!«
    »Und?«
    »Das fragst du? Alleine die WILDSTAR würde die Techniker von Star Corps für Jahre auslasten. Auf diesem Schiff gibt es Dinge, die wir weder begreifen, noch erkennen.«
    »Ein Schiff, das wir gestohlen haben!«
    »Man hatte fast den Eindruck, dieses haarige Volk ließe das zu.«
    »Vielleicht gehörten die auch zu einer Rasse, die Dinge wie Diebstahl und Unmoral nicht kennen. Wir gehen immerzu davon aus, jedes Lebewesen müsse so sein wie wir Menschen. Wer sagt uns, dass es nicht anders sein kann?«
    Kim zuckte mit den Achseln.
    Maverick sagte: »Und falls das so ist, wiegt unsere Tat noch viel schwerer.«
    »Moral, Jack, ist etwas sehr Subjektives.«
    »Unsinn! Es gibt klare Definitionen. Es geht darum, was die Menschen faktisch für richtig halten – und da geht es wohl kaum um Diebstahl, oder?«
    »Du nervst mich. Mir geht es um Forschung. Alleine die Sternenkarten, die wir irgendwann wieder mit nach Hause bringen, werden unserer Entwicklung unglaublich voran bringen. Endlich

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