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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zurück. Izanagi weinte. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und murmelte. William befahl ›Mithören‹ und was er vernahm, ließ ihn innerlich jubeln und war gleichermaßen verstörend.
    Die Stimme des jungen Bruders war gut zu vernehmen.
    »… nicht gewusst, was du vorhattest. Hättest du es mir doch gesagt. Wir hätten darüber sprechen müssen. Es war falsch, dass du dich den Rebellen angeschlossen hast. Es war falsch, kleine Schwester.«
    Izanagi sprang unversehens auf, wischte sich Augen und Nase ab, reinigte seinen Handrücken unkonventionell an seiner Robe und trat auf die Trennscheibe zu. »Lassen Sie mich raus, Meister!« Seine Mimik sprach Bände.
    William öffnete die Tür.
    »Liebe Güte, Izanagi. Was hast du empfunden?«
    »Trauer! Unendliche Trauer … meine Schwester …« Er hüstelte und versuchte zu grinsen. »Ihre Schwester ist gestorben.«
    »Ja, das stimmt. Und du hast es gefühlt, obwohl die Frau, von der du nichts wusstest, nebenan sitzt und dir nie begegnet ist.«
    »Ich fühle es noch immer, Meister. Es ist, als sei es mein Schmerz, meine Trauer, als sei ich – sie!«
    Eine Tür öffnete sich und Abt Daniel trat aus dem Kontrollraum. »Meister William, Sie hätten auch alles über Videostream sehen können.«
    »Ich weiß«, antwortete William.
    Abt Daniel klatschte verzückt in die Hände. »Das ist ein unglaublicher Erfolg. So etwas haben wir noch nie erlebt. Das wird unser Institut um viele Schritte voranbringen. Unser Bruder Izanagi kann Gefühle ertasten, er liest sie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies nur an CC-4400 lag.«
    Bei CC-4400 handelte es sich um ein Medikament, mit dem schon seit geraumer Zeit experimentiert wurde. Man wusste, dass das Serum die telepathischen Fähigkeiten eines Menschen verstärken konnte. Wie weit das ging, wusste man jedoch nicht. Zudem war das Mittel nicht ungefährlich. Eine falsche Dosierung konnte unter Umständen zum Tode führen.
    Doch unabhängig von den Erfolgen, die man bereits dank des CC-4400 erzielt hatte, so konnte das allein es nicht gewesen sein. Zwar war Izanagi schon immer ein telepathisches Talent gewesen, aber diese telepathische Stärke dieser Ausmaße musste andere Gründe haben.
    Meister William schwieg über seine Vermutung, konnte sie aber vorerst nicht aus seinen Gedanken verbannen. Es musste mit Turanor, dem Ältesten der Alendei, wie sich die Erdanaar selbst nannten, zusammenhängen. Anders konnte er es sich nicht vorstellen. Dieser Turanor war ein Wesen, welches sich in geistigen Dimensionen bewegen konnte wie ein ganz normaler Reisender. Er war ein Wesen, dem William vor knapp 17 Jahren das erste Mal begegnet war. Auf der letzten Reise der STERNENFAUST hatte Izanagi für die Menschen und die Alendei als Übersetzer fungiert. Dabei hatte Turanor Izanagi auf eine mentale Reise mitgenommen, die kein menschlicher Verstand ertragen hätte. Izanagi war auf geistiger Ebene zwischen Planeten teleportiert und mit der Kultur der Erdanaar konfrontiert worden.
    Das hatte Izanagi in die Nähe eines epileptischen Anfalls geführt. Izanagis Körper befand sich während seiner mentalen Wanderung durch Zeit und Raum an Bord der STERNENFAUST. Dr. Tregarde hatte sich größte Sorgen um das Leben seines Patienten gemacht. Was hatte dieses einschneidende Erlebnis in Bruder Izanagis Geist verändert?
    »Was wäre, wenn wir die Dosis senken?«, fragte William, der sicher sein wollte, ob er einem Hirngespinst nachhing. »Das würde uns zeigen, inwieweit es wirklich an diesem Medikament lag.«
    »Ich würde die Dosis lieber erhöhen«, erwiderte Izanagi eifrig.
    Meister William lächelte über diesen jugendlichen Ehrgeiz. Er legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Es war kein Zufall, dass William den außergewöhnlichen jungen Mann zu seinem Assistenten gemacht hatte. Vor allen Dingen liebte er Izanagis Neugier und Energie. Außerdem hatte er in den vielen Jahren seiner Ordenszugehörigkeit kaum einen emphatischeren Menschen kennengelernt als Izanagi.
    Izanagi war ihm selbst sehr ähnlich. Und daran änderte auch seine Frisur nichts.
     
    *
     
    Die Wüste bebte. Sie bewegte sich und gab Geräusche von sich wie ein Asthmatiker. Zuerst waren es nur Laute, aber schon die reichten aus, um den Leuten von der STERNENFAUST Eiskristalle über den Rücken zu jagen.
    Zwar sahen sie kaum, was um sie herum vorging, aber sie hörten, dass Sandmassen von den Dünen rutschten wie Lawinen im Schnee.
    Irgendjemand, der wohl über einen

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