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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ist es heute? Was meinen Sie?«
    »Über fünfzig Grad, Sir. Als Sie aufwachten, waren Sie schweißnass?«
    »Ja.«
    »Und nun?«
    Alyawarry hatte recht. Vincents Haut war trocken. »Das bedeutet, wir befinden uns in akuter Lebensgefahr?«
    »Ja, Sir.«
    Vincent presste seine schmerzenden Lippen aufeinander, bis die Risse zu bluten anfingen und er mit der Zungenspitze die bleierne Süße schmeckte. »Wir müssen darauf achten, rechtzeitig die Planen wieder auseinanderzunehmen, damit, wenn es wieder dunkel wird, alle genug Kleidung haben. Dann marschieren wir sofort los. Bitte geben Sie diesen Befehl weiter, Commander.«
    »Aye, Sir!«, meldete David Alyawarry.
    »Ach, und noch was …«
    Der Aborigine blieb stehen. »Die Sache mit Ihrer Schwester – das tut mir leid.« Alyawarry hatte seine Schwester Rudy während eines Gefechts auf der STARLIGHT verloren und Vincent hatte sich bisher noch nicht dazu geäußert.
    »Ich danke Ihnen, Sir. Diese Worte bedeuten mir viel.«
    »Mmmh …«
    Alyawarry ging und Vincent starrte mit zusammengekniffenen Augen in den Sand. Sie waren mitten in der Hölle. Dass die Rettung rechtzeitig kommen würde, daran glaubte niemand mehr. Es gab nur die vage Hoffnung, dass bei der Bergkette Unterschlupf und Wasser auf sie warten würden. Aber wie sollten sie die nächsten zwei oder drei Tage ohne Wasser überleben? Sie waren in der Hölle und es konnte nicht schlimmer kommen.
    Da irrte Vincent Taglieri sich.
    Es kam noch schlimmer.
     
    *
     
    Sie hatten sich verabredet.
    Noch nie war Bruder Izanagi zu spät zu einem Treffen erschienen, eine weitere Eigenschaft, die Meister William an seinem Assistenten schätzte. Sie wollten die gestern durchgeführten Tests noch einmal gemeinsam erörtern. Die Erhöhung der Medikamentendosis hatte keine Veränderung gebracht. Nun war es an der Zeit, ohne Medikament die Versuche zu erweitern.
    Nachdem Meister William mehr als eine halbe Stunde gewartet hatte und andere Brüder nichts von Izanagis Verbleib wussten, raffte er sich auf und ging zu dessen Unterkunft.
    Meister William verletzte die Privatsphäre von Bruder Izanagi nur ungern. Er musste sich einen Ruck geben, um die unverschlossene Tür zu öffnen. Sein erster Blick fiel auf das frisch gemachte Bett, in dem heute Nacht niemand geschlafen hatte. Sein zweiter Blick fiel auf den kleinen Kleiderschrank, der nur zur Hälfte gefüllt war.
    Das mochte ein Zufall sein und Gründe haben, die ihn, Meister William, nichts angingen. Izanagi war ein dreißigjähriger Mann und konnte tun und lassen, was er wollte.
    Dennoch war da diese Wahrnehmung, die William mehr und mehr zu schaffen machte.
    Sorge!
    Er sorgte sich um seinen Assistenten, der ihm vielleicht mehr ans Herz gewachsen war, als gut war. Williams Fähigkeit, Emotionen zu spüren, beschränkte sich nicht auf Personen. Manchmal gelang es ihm auch, Emotionen aufzufangen, wenn diese nicht im Raum waren. Er stand still und konzentrierte sich.
    Räume strahlten etwas aus.
    Das mochte mit Gerüchen, Lichtverhältnissen und Einrichtungsgegenständen zu tun haben, war aber nicht alles. Räume hatten eine Aura und Meister William nahm sehr schnell wahr, ob sich die dort normalerweise befindlichen Personen gut oder schlecht gefühlt hatten, ob die Atmosphäre von Streit getränkt oder von Liebe geschwängert war. Es gab Räume, in denen hielt man sich gerne auf, andere wiederum lösten einen regelrechten Fluchtreflex aus.
    Über Bruder Izanagis Raum lag ein Hauch von Ungewissheit, lag etwas, dass William sensitiv erfasste, aber nicht in Worte kleiden konnte. Es hatte etwas von Flucht, von Unklarheit, von – Abschied!
    Mit bebenden Fingern öffnete William eine Truhe und suchte nach möglichen Hinweisen. Sein Blick durchforstete den Raum und blieb am Regal mit den antiken Büchern hängen. Er wusste von Izanagis Leidenschaft für diese Schriften. Bücher seien etwas Sinnliches, wurde Bruder Izanagi nicht müde zu beteuern. Sie seien ein Teil des Autors, hätten ein eigenes Aroma und die gedruckten Buchstaben seien die direkt niedergelegten Gedanken des Romanciers, des Forschers, des Poeten.
    William, der sich lieber mit seinem Lesepad beschäftigte und die damit verbundenen technischen Innovationen goutierte, wie die Tatsache, dass sie dreidimensionale Fragmente über dem Display erscheinen lassen konnten, empfand trotzdem Verständnis für Izanagis Liebe zu Büchern.
    Er betrachtete die Buchrücken.
    Eine Biografie über den Psychologen Alfred Adler, Laromar

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