Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)
George in den letzten Jahren gesehen hatte.
Es waren flache … Gesichter!
Fast menschenähnliche Gesichter. Liebe Güte, sie hatten Augen und eine Nase, aber dort, wo bei einem Menschen der Mund war, spaltete sich das Maul in einen mächtigen Kiefer, für den George Yefimov keine Entsprechung fand. Zwei breite Zahnreihen, in denen Hauer und andere Greifwerkzeuge schimmerten, öffneten und schlossen sich. Hatten sich die Zähne … bewegt? Die bizarr menschenähnlichen Augen blinzelten fast schon freundlich, was umso unheimlicher wirkte, da aus dem schaufelartigen Kiefer Schleim tropfte.
George machte zwei Sprünge und stand bei Vincent Taglieri.
Er riss dem Admiral zwei der vier Kampfmesser aus dem Gürtel. Unterschwellig war ihm klar, dass seine Chancen die eines Wassertropfens auf einem heißen Stein waren, aber falls die Kreaturen angriffen, würde er seine und die Haut der Kameraden so teuer wie möglich verkaufen.
Eine der Kreaturen, die George instinktiv Stinkworm taufte, wieselte wie ein Tausendfüßler auf die Gruppe zu, die nun kreischend auseinander stob. Der Hinterleib, genauso dick wie der Rest, wirbelte Sandwolken auf, sodass George kaum noch etwas sah.
Ein Mann in Uniform, es handelte sich um den Marine Chuck Boisnier, sprang dem Untier entgegen. »Komm her – greif mich an, wenn du es wagst, du Missgeburt!«, schrie er.
»Nein, Lieutenant! Nein!«, brüllte George. Liebe Güte, er ist unbewaffnet!
Der Stinkworm bohrte seine Hauer in den Mann. Boisnier brüllte auf und sein Gesicht verzerrte sich zu einer panischen Fratze, während er wie eine Spielzeugpuppe hin und her geschleudert wurde. Fetzen flogen in alle Richtungen. Dann klatschte der Stinkworm den blutenden Körper vor sich in den Sand und versenkte seine Nase in Boisniers Eingeweiden.
Die zweite Kreatur, die dem Angriff seelenruhig zugeschaut hatte, griff umgehend an. Der Jagdtrieb – oder war es der heiße Blutgeruch? – schien sie wahnsinnig zu machen, denn sie stemmte sich hoch und überragte die Menschen um fast zwei Meter, nur gehalten von den Muskeln in ihrem Leib, wobei die kurzen Beinchen zappelten, als mache ein Hund Männchen. Der Körper schaukelte hin und her wie bei einer Kobra. Die Muskelringe bebten und pulsierten. Der Stinkworm krachte zurück, und ehe man sich versah, hatte das Maul zugebissen.
»Verdammt!«, brüllte Taglieri. »Bleibt stehen, wo ihr seid! Bewegt euch nicht, so wie heute Nacht. Vermutlich werden sie uns dann in Ruhe lassen!« Er ging mit gutem Vorbild voran und verschränkte, breitbeinig stehend, die Arme vor der Brust. Einige Mutige taten es ihm nach, anderen schien die Überlebenswahrscheinlichkeit zu gering zu sein.
Die Stinkworms wüteten zuerst gegen diejenigen, die flüchteten. Ihre Bewegungen bestanden aus schlängelnder Kontraktion und Entspannung, außerdem nahmen sie ihre ekelhaften kurzen Beine zur Hilfe, wobei sie wie Rieseninsekten wirkten. Sie wirbelten Sand auf und blendeten die Gejagten.
George traf eine Entscheidung.
Er rannte los. Die heiße Luft brannte in seiner Lunge und sein Herz pumpte wie ein Vorschlaghammer. Er nahm einen der Stinkworms ins Visier, wedelte brüllend mit den Armen und lenkte die Kreatur ab.
»Komm her, damit ich dich aufschlitzen kann! Nun komm schon her, du Stinkworm!«
Der Worm schnellte herum, musterte den Gegner und für einen Moment hatte George das Gefühl, die Kreatur grinse.
»Ja, grinse nur! Ich schneide dir die Augen aus dem Schädel!«
Der Worm zuckte vor, George wich zur Seite aus und warf sich auf den Rücken des Monsters. Es gab kaum etwas, woran er sich festhalten konnte, also hielt er es wie ein Bergsteiger mit dem Pickel. Er stieß dem Stinkworm beide Messer bis zum Anschlag in den Leib. Als der zuckende Körper hochfuhr, und der Worm einen markerschütternden Schrei ausstieß, hatte er das Gefühl, einen Bullride zu absolvieren, nur das es für den Sieger diesmal keinen Drink gab.
Aus den Augenwinkeln nahm George wahr, dass der andere Worm sich Taglieri näherte, der immer noch regungslos dastand.
George wäre um Haaresbreite vom Rücken der Kreatur gestürzt, konnte sich aber an den Messergriffen festhalten. Er riss das rechte Messer aus dem grünlichen Fleisch und eine dicke gelbe Brühe lief über sein Handgelenk. Er stach erneut zu, löste die linke Klinge und zog sich Stich für Stich näher an den Schädel des Worms heran.
Miststück! Ich schneide dir deine Gurgel durch!
Der Oberkörper des Marines rutschte auf dem
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