Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)
des …«
»Mir ist egal, was du gerade tust. Ich habe den Befehl, dich zu den Hangardecks zu bringen. Wenn du dich wehrst, werde ich dich erschießen.«
»Wer hat dir diesen bescheuerten Befehl gegeben?«
»Du wirst es früh genug erfahren.«
Mary warf erneut einen ungläubigen Blick auf die Waffe. »Das wird Konsequenzen haben. Du kannst mich nicht grundlos mit einer Waffe …?«
»Genug geredet«, unterbrach sie Mark Farner erneut.
»Dann lass mich wenigstens noch …« Ihr Arm zuckte zum Datenbrett des Spiels. »Ich muss nur noch …«
»Hilfe rufen?«
»Nein!«, rief sie. Verzweiflung stieg in ihr auf wie ein Kriechtier, das sich aus seinem Nest schlängelt und ihr ging ganz langsam auf, dass mehr hinter all dem steckte. Sie war Mark im Fuzzy’s mehrfach begegnet und hatte ihn als netten Kerl kennengelernt. Was jetzt ablief, war schlichtweg bizarr!
»Nein! Ich will keine Hilfe rufen. Ich muss noch ein paar Daten eingeben. Das dauert nur vier, fünf Sekunden. Dann komme ich sofort mit.«
Farner schob sie zur Seite und musterte das Spiel mit schräg gelegtem Kopf. Er richtete seinen Strahler auf das Brett.
»Lass das …«, keuchte Mary. »Tu das nicht. Du weißt nicht, was du vernichtest.«
»Es kann uns schaden«, sagte Farner mit eisiger Stimme.
»Es ist nur ein Spiel, Mark! Nur ein Spiel!«
»Es sieht aus wie etwas, das uns schaden kann! Ich kenne es nicht und ich kenne sonst alles, was auf diesem Schiff ist.«
»Wirklich, Mark …« Sie ertappte sich dabei, dass sie bettelte. »Bitte, Mark. Es ist nur ein blödes Spiel – völlig unwichtig, Mark …«
»Dann spiele es später weiter.«
»Ja, ja – alles, was du willst. Ich gehe ja schon. Bringe mich zum Hangardeck. Ich wehre mich auch nicht, versprochen.«
»Okay, Mary! Beweg dich.«
Vor der Analytikerin öffnete sich das Schott, der Pilot war hinter ihr und trotz ihrer Anspannung war sie erleichtert. Es wäre grauenvoll gewesen, wenn Mark …
Ein kalter Finger strich über ihre Wirbelsäule. Sie fuhr herum. Mark stand grinsend vor ihr. Seine Waffe wedelte, als er sagte: »Abmarsch, Mary!« In der Hand hielt er das Kryptoslam .
»Leg es weg, bitte …« Mary schossen Tränen in die Augen.
»Okay, wie du willst«, lächelte Mark und nun war er wieder der freundliche Junge aus dem Fuzzy’s , in den Mary sich um Haaresbreite verliebt hätte. Mit einer schnellen Bewegung warf er das Datenbrett gegen die Wand, wo es zersplitterte und zerstört in seinen Einzelteilen zu Boden fiel.
*
Im Hangar roch es nach Schweiß. Vincent Taglieri zählte etwa vierhundert Köpfe, darunter viele Besatzungsmitglieder, die er sehr gut kannte, aber auch viele, denen er nur selten begegnete. Wenige von ihnen in Uniform, viele in Freizeitkleidung und die meisten in Schlafanzügen oder in Unterbekleidung.
Taglieri registrierte erstaunt, dass seine gesamte Führungscrew anwesend war. Yefimov, Frost, Halova, al Khaled, Alyawarry, Black Fox und viele andere. Dana Frost genauso wie er in leichter Freizeitkleidung, George Yefimov in Muskelshirt und Sporthosen, Mary Halova in einem fast durchsichtigen und viel zu großen Hemd. David Alyawarry war nur in Shorts und Schlappen, Shamar al Khaled trug seine Uniform. Etwas weiter entfernt stand der Techniker Paul Vincent. Neben ihm befand sich Sam Wyczinski, ein Airman First Class, beide in Freizeitkleidung.
Wäre die Situation nicht so gespenstisch gewesen, hätte Vincent Taglieri gelacht. Vermutlich würden sich nie wieder so viele Besatzungsmitglieder in so unterschiedlichen Klamotten begegnen. Wobei diejenigen, die nur sehr knapp bekleidet waren, am interessantesten wirkten. Wenn man jemanden tagtäglich in Uniform sah, empfand man seinen Anblick in anderer Kleidung, unrasiert, mit ungekämmten Haaren, fast schon unwirklich und das Bewusstsein ordnete diese Personen nur träge ihren Tätigkeiten und Positionen zu.
Vincent Taglieri trat vor. Was durch einen schneidenden Befehl sofort widerrufen wurde.
»Bleiben Sie, wo Sie sind, Admiral! Keine Ansprache! Keine Heldentaten!« Nickie Berger führte das Wort, Jake Austen stand neben ihr.
Bergers Stimme klang, als habe man ihr eine Kartoffel in die Kehle gestopft. »Das, meine Freunde, ist eine Übernahme!«, rief sie.
»Ich nenne das eine Meuterei!«, sagte Dana. Obwohl sie nicht laut wurde, trug ihre Stimme für jeden hörbar über den Hangar.
Berger rieb sich den Hals. Ihr Blick ging an Vincent Taglieri vorbei und traf Dana wie ein Laserstrahl.
Dana
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