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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Berger hervor. Sie spuckte etwas Blut und als Dana die Augen öffnete, sah sie, dass Nickie Berger vor ihr stand, die Haare im Gesicht klebend, Schweiß auf der Stirn, aber keinesfalls besiegt.
    »Ich weiß nicht, was in Sie gefahren ist, aber das wird Konsequenzen für Sie haben«, sagte Dana nüchtern.
    »Gehen!«, befahl Nickie Berger mit schwerer Stimme und die Tür rauschte auf. Smuffi purzelte regungslos auf die Seite und in seinen starren Augen flackerten elektrische Reflexe.
     
    *
     
    Lieutenant Mary Halova wusste, wie viel Glück sie hatte, mit nur 34 Jahren als Kryptologin und Sprachwissenschaftlerin an Bord der STERNENFAUST zu dienen. Ihre Eltern hatten sie früh auf Wissen gedrillt und ihr von klein auf klargemacht, dass sie mit einem IQ von 145 die Verantwortung trage, anderen Menschen mit ihrer Intelligenz zu dienen und damit das Beste aus ihrem Leben zu machen.
    Ohne Probleme lernte und sprach sie Jubar, die hoch komplizierte Sprache der J’ebeem. Außerdem war Mary Halova in der Lage gewesen, einige Codes der »Toten Götter«, zu entschlüsseln, wodurch sie sich selbst bei den hochrangigen Cryptology-Analytikern der University of Wega Planets einen Namen gemacht hatte.
    Seit einiger Zeit hatte sie sich auf Codes spezialisiert, die mit DNA-Strängen zu tun hatten. In Zukunft würde man, was diese Thematik anging, noch mehr von ihr hören.
    Für Mary Halova war jeder Code eine Sprache. Wenn man den Sinn verstand, konnte man damit kommunizieren. Redundanzen, also die Vorhersehbarkeit von Zeichen, erspürte sie wie andere Menschen einen Wetterumschwung. Verschlüsselungen waren für Mary Halova Rätselspiele, die es zu lösen galt.
    Derzeit saß sie in ihrer Unterkunft über ein Brett gebeugt und spielte Kryptoslam , ein Datagame, welches noch nie gelöst worden war. Demjenigen, dem es gelang, winkte ein Preis der Academy of Cryptology in London: ein wunderschönes Haus in der Bishops Avenue.
    Mary stand kurz vor der Lösung des Problems. Wenn es ihr gelang, brauchte sie die Antwort nur noch per Directstream an die Academy senden. Ihre persönlichen Daten waren schon hinterlegt, sodass man sofort wusste, wer den Code geknackt hatte.
    Grundsätzlich basierte das Spiel auf der sogenannten Vigenere-Verschlüsselung, ein im 16. Jahrhundert entwickeltes Verfahren. Allerdings arbeitete man hier nicht mehr mit Buchstabenteilen oder ganzen Buchstaben, sondern mit Datenbits. Es handelte sich eindeutig um ein asymmetrisches Verfahren und trat somit in den Raum der Kryptografie über, ein Fachgebiet, in dem Mary sich nicht besonders wohl fühlte.
    Im Verlauf der letzten Wochen hatte sie allerdings erkannt, dass Zwischenergebnisse nur als automatisch generierter Schlüssel für ein RSA-Kryptosystem anwendbar waren, und hier kannte sie sich wieder aus.
    Es war ganz einfach gewesen, lediglich eine gedankliche Ellipse, der sie folgte, so, als betrachte jemand ein Bild, bis er schließlich erkannte, dass er das Bild von der Wand nehmen und den Hintergrund untersuchen musste, um dadurch wieder auf das eigentliche Bild zu stoßen, diesmal jedoch nur auf Ausschnitte aus dem ursprünglichen Gemälde.
    Und diese Ausschnitte hatte Mary nun gefunden.
    Ihr Herz pochte, als sie anfing, die letzte Formel zu programmieren. Ihre Fingerspitze zitterte über dem Eingabebefehl.
    Der Türsummer meldete sich.
    Mary Halova blickte auf und warf mit einem Ruck ihre welligen Haare zurück. Verdammt – sie wollte jetzt nicht gestört werden. Also tat sie, als sei sie nicht da. Vergeblich, denn wieder summte es.
    »Herein!«, schnauzte sie. Liebe Güte, sie hatte frei und keinen Termin, mit niemandem!
    Das Schott rauschte zur Seite und Mark Farner, ein junger Pilot, trat ein. Er lächelte unverbindlich, blinzelte zum Verfolgerspot hoch und wartete, bis dieser sich ausschaltete.
    Mary durchfuhr es heiß, denn was sie sah, konnte und durfte nicht sein. Mark hatte eine Waffe in der Hand, die er auf sie gerichtet hielt. Der Schreck fuhr ihr durch den Körper, dennoch hatte ihr Gehirn die Situation nicht ganz realisiert, denn wieder fiel ihr Blick auf das Kryptoslam , welches regelrecht darauf zu warten schien, dass sie die endgültige Lösung zu Ende eintippte und an die Academy schickte.
    Ein Haus in der Europäischen Union, dort, wo es am schönsten war.
    »Komm mit, Mary!«, sagte Mark Farner und seine Stimme klang hart.
    »Hast du den Verstand verloren?«, entfuhr es Mary. »Wenn das ein Witz sein soll – ich stehe kurz vor der Lösung

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