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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sich in einer Sandkuhle neben der Wand zusammen und zog sich die Bastmatte über den Kopf. Die anderen Schlafplätze, die eher in der Mitte der Behausung lagen, wo es wärmer war, waren bereits ›besetzt‹ – Kleinigkeiten wie selbst gemachte Pfeile und Speere, die darin lagen, wiesen daraufhin, dass die Kolleginnen von den Marines sich darin häuslich eingerichtet hatten. Doch sie war so müde, dass ihr das egal war.
    Unter der Bastmatte begann es schon bald, wärmer zu werden. Das Ding isoliert fantastisch , dachte Mary schläfrig. Es hält die Kälte wirklich ab. Für einen Moment dachte sie an die eisigen Nächte draußen in der Wüste zurück, wo die Notwendigkeit geboten hatte, dass sich alle aneinander kuschelten. Mary hatte in einer Nacht dicht neben dem Colonel gelegen. Ganz unerotisch hatte sie das als Privileg betrachtet, wirkte der durchtrainierte Mann mit seinem gut funktionierenden Stoffwechsel doch wie eine Heizung. Amüsiert dachte sie daran, dass es sicher auch jetzt sinnvoller wäre, wenn sie sich nicht allein in dieser Sandkuhle hätte zusammenrollen müssen. Sie kicherte leise in sich hinein.
    »Mary lustik.«
    Sie schrak auf. Hatte sie das gedacht oder wirklich gehört? Sie starrte in die Dunkelheit, erkannte aber nichts. Draußen lachten die Marines über irgendeinen Witz, aber hier in der Hütte war es jetzt wieder still.
    Mary legte sich wieder hin, doch als sie die Matte wieder über den Kopf ziehen wollte, spürte sie, dass sie nicht mehr allein in ihrer Kuhle war. Etwas angenehm Warmes, Großes lag neben ihr.
    »Ningihu!«, flüsterte sie leise. »Was machst du denn hier?« Sie schluckte, als er die Bastmatte über sie beide zog. Sie versuchte, ihn sanft von sich weg zu schieben. »Ningihu! Was machst du denn? – Was, wenn die anderen uns so erwischen?«
    Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit sanft. Hatte er nicht verstanden, was sie gesagt hatte? Kurz lauschte er dem Lachen und Schwatzen der anderen. »Lustik«, meinte er dann amüsiert und rutschte wieder ein Stück näher zu ihr hin. Sie konnte seinen Körper jetzt deutlich spüren. Seine Wärme und der herbe Duft, die sein Körper verströmte, schlugen über ihr zusammen wie eine Naturgewalt.
    Mary versuchte halbherzig, sich zu wehren. »Ningihu, es ist nicht gut, dass wir das hier tun. Die anderen könnten jederzeit hier hereinkommen!«
    »Andere lustik. Nicht hier. Hier nur Mary und Ningihu.« Seine Stimme, die ihr in den vergangenen Tagen so vertraut geworden war, war leise und einschmeichelnd und ganz dicht an ihrem Ohr. Mary rührte sich nicht, hin- und hergerissen zwischen der Furcht, erwischt zu werden und der verführerischen Nähe dieses Mannes, der einem Märchen entsprungen zu sein schien.
    Auf einmal fühlte sie sich in seine Arme gezogen und sie hätte vor Wonne beinahe aufgeschrien, als sie seine festen Brustmuskeln zu spüren bekam. Warme Finger streichelten ihren Nacken und etwas seidig Weiches fiel auf ihr Gesicht – seine Haare! Sie fühlen sich wirklich so schön an, wie sie aussehen!
    Seine Lippen drückten sich sanft auf ihre.
    Die Welt außerhalb der Sandkuhle hörte auf zu existieren.
     
    *
     
    STARLIGHT, irgendwo im HD-Raum
     
    Die Wände in Korridor C, Brückendeck, sahen alle gleich aus: Metallen, Chromfarben gestrichen und isoliert. Klappen und Zugänge zu den Versorgungsröhren waren nur zu finden, wenn man wusste, wo sie sich befanden. Es waren kaum Leute unterwegs, die paar, auf die Ensign Martelli und Cody trafen, waren Paramedics oder Techniker, die von einem Deck zum anderen hasteten.
    Schließlich blieb Cody Mulcahy neben einem der Lifte stehen und versuchte, die elektronisch gesteuerten Türen aufzuschieben. Es funktionierte nicht. Cody unterdrückte einen Fluch. »Funktioniert auf diesem Schiff überhaupt noch irgendwas?«
    Lisa Martinelli ging zu einem Panel neben der Tür und öffnete es. »Sir, wir müssen die Tür kurzschließen«, sagte sie und nahm einen elektrischen Kabelschneider aus ihrer Tasche. Kurz entschlossen schnitt sie einen dicken Kabelstrang durch.
    Gespannt sah Cody auf die Tür. Die Hydraulik zischte und die Tür öffnete sich um ein paar Zentimeter. Dahinter herrschte Dunkelheit. Cody drängte sich ächzend mit seiner linken Schulter in den Spalt und drückte. Mit lautem Zischen öffnete sich das Schott noch ein Stück, der entstandene Spalt war jetzt immerhin groß genug, dass sie beide hindurchpassten. Er spähte hinein.
    »Ziemlich dunkel da drin. Können Sie

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