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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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war nicht sonderlich freundlich gewesen. Wahrscheinlich hat sie alle, die mitkommen, verflucht , dachte Mary düster. Dafür spricht, dass außer Ningihu keiner mehr mit uns spricht.
    »Nicht hinein.« Ningihu hatte es erst nach langem Zögern gesagt. Mary sah auf.
    »Glaubst du, es ist nicht gut, weil es verboten ist?«, meinte sie nachdenklich. »Oder meinst du vielleicht, dass es gefährlich ist, hineinzugehen?« Sie ließ die Schultern hängen. »Ach verdammt. Wir können zwar miteinander reden, aber einfach nicht genug – das ist ja mindestens genauso schlimm wie mit der Alendei Leilanii vor ein paar Wochen!«
    Betroffen sah Ningihu sie an. »Mary böse.«
    »Nein, Ningihu, nicht auf dich.« Niedergeschlagen streckte sie die Hand aus und strich Ningihu über den Oberarm. Beinahe sofort jedoch zuckten ihre Finger wieder zurück. Seine helle Haut fühlte sich ähnlich an wie die Kuppel. Angenehm glatt, weich und samtig. Unwillkürlich fragte sie sich, ob sich sein langes, weißgraues Haar so weich anfühlte, wie es aussah … Doch bevor sie ihre Hand endgültig zurückziehen konnte, hielt er sie fest. Er sprach nicht, sah sie nur an. Dann zog er ihre Hand kurz an seine Lippen, bevor er aufstand. »Nicht hinein. – Nicht hinein«, sagte er dann noch einmal nachdrücklich, bevor er mit schnellen Schritten verschwand.
    Verwirrt sah Mary hinter ihm her. Ihr Blick fiel auf ihre Hand, die er so schnell losgelassen hatte.
    Wie kann meine Hand in dieser Sonne noch heißer werden? Und warum ist das so angenehm …
    Nur mit Mühe konnte sie ihren Blick von der Stelle losreißen, an der Ningihu verschwunden war. Sie hatte einen Text zu übersetzen.
     
    *
     
    STARLIGHT, irgendwo im HD-Raum
     
    »Ich brauche den Zoom«, murmelte Cody Mulcahy, während seine Finger über die Konsole des Kommandobalkons glitten. Das konnte doch nicht wahr sein! Es wurde nicht einmal mehr angezeigt, wie weit der nächste Energieknotenpunkt von der Kurzschlusskette entfernt war.
    Ohne diese Information würde er das Kaskadenversagen nicht wirksam aufhalten können.
    »So wird das nichts, Lieutenant«, meinte jetzt Commander Wilson, die sich auf einem der hinteren Sessel niedergelassen hatte. Cody drehte sich nicht um. Er wusste, wie seine Vorgesetzte – die Einzige, die noch diensttauglich war – aussah: blass und so, als könnte sie nicht mehr lange durchhalten. Kein Wunder, bei einem Oberschenkelhalsbruch , dachte er. Ich wünschte, die Paramedics würden kommen, aber sie meinten, solange es keine wirklichen Notfälle gibt, kümmern sie sich erst zuletzt um die Brücke. Er versuchte erneut auf elektronischem Wege, den Energieknotenpunkt auf Deck 21 abzuschalten. Vielleicht, wenn man hier diesen Stromkreis unterbrach …
    Doch wieder musste er feststellen, dass zu viele Systeme unterbrochen waren, als dass man das von der Brücke aus hätte veranlassen können.
    »Zwecklos«, sagte er nachdenklich. »Es scheint in der Tat so, als könnten wir von hier aus das Kaskadenversagen nicht aufhalten. Ich wünschte, die Verbindung zu Chief Stricker wäre nicht zusammengebrochen!«
    Wilson wurde – sofern das noch möglich war – noch eine Schattierung blasser, als sie sowieso schon war. Sie schloss die Augen. Es war offensichtlich, sie war am Ende. Cody zog die Brauen zusammen. Vielleicht hat der Bruch einige Blutgefäße zerstört und innere Blutungen verursacht. Es scheint ihr wirklich nicht gut zu gehen.
    »Ma’am, die Krankenstation hat versprochen, gleich jemanden für Sie und Commodore Brenner hoch zu schicken«, sagte er nach ein paar Sekunden und versuchte, soviel Zuversicht wie möglich in seine Stimme zu legen. »Doktor Mendel muss nur Captain Karosian fertig operieren.«
    Commander Wilson lächelte schwach. »Sieht aus, als hätte jeder von uns alle Hände voll zu tun.« Ihre Stimme war kaum hörbar. »Ich kann das Schiff nicht mehr allein befehligen«, sagte sie dann ein wenig hilflos.
    »Ma’am, mit Verlaub«, erwiderte Cody ruhig. »Wenn wir nicht bald was unternehmen, dann gibt es nichts mehr zu befehligen.«
    Wilson musste kichern und unterbrach sich sofort stöhnend. »Ah, mein Bein … Nun, Lieutenant, Sie sind – wie es scheint – der ranghöchste Offizier hier auf der Brücke, der noch funktionstüchtig ist, wenn man das so sagen kann. Es ist Ihre Entscheidung, was jetzt geschehen soll. Ich bin nicht mehr … in der Lage, das zu – zu tun …« Mit diesen Worten sackte sie in sich zusammen.
    Mulcahy ging zu ihr und rief

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