Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
Leute gewesen, die von der STERNENFAUST-Besatzung mitgegangen waren und ungefähr so viele Begleiter von Ningihus Stamm. Gleich vorne, in einer der ersten Hütten, saß Admiral Taglieri und kümmerte sich um die Aufteilung der Proviant-Rationen. Solomon Winterstein und Colonel Yefimov saßen neben ihm.
»Sir? Gut, dass ich Sie alle zusammen erwische«, sagte Mary und ließ sich vor dem kleinen Feuer nieder, über dem ein Stecken mit mehreren dieser kleinen, meerschweingroßen Nagetiere brutzelte.
»Haben Sie endlich etwas herausgefunden?«, knurrte der Admiral und stocherte ein wenig im Lagerfeuer herum.
»Sir, bis jetzt nur eine Textstelle, bei der es sich ganz offenbar um eine Warnung handelt, dem Tempel zu nahe zu kommen.«
Taglieri seufzte ungehalten. »Das hatten wir doch schon. Mehr nicht?«
Mary zuckte nachdenklich mit den Achseln. »Zeichen mit diesem Bedeutungsinhalt ziehen sich etwa in Augenhöhe rund um den Tempel. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich ungefähr herausgefunden habe, was darunter oder darüber verzeichnet wurde.«
»Ich fürchte, wir können nicht mehr lange hierbleiben«, sagte Yefimov. »Die Eingeborenen sind sowieso nicht sehr begeistert davon, dass wir hier sind. Wenn wir darauf bestehen, zu bleiben, dann könnten sie anfangen, ihren Unmut noch deutlicher zu äußern.«
»Dann dürfen wir ihnen eben nicht verraten, was wir hier tun«, meinte Taglieri entschieden. Er warf einen bedeutsamen Seitenblick auf Mary. Sie ärgerte sich. Als ob ich jetzt sofort zu Ningihu renne und petze. Er und seine Leute sind doch nicht doof, die merken von ganz allein, falls wir versuchen, gewaltsam in den Tempel einzudringen, wenn wir erst mal einen Weg dazu gefunden haben. Aber sie schwieg wohlweislich. Dem Admiral widersprach man nicht – da mochte man noch so recht haben. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es schwer, dagegen anzuargumentieren.
Schade, dass Captain Frost gerade unterwegs ist. Die ist Vernunftgründen manchmal zugänglicher, auch wenn ihr etwas nicht passt.
»Es wird schwieriger werden, das zu verbergen, je länger wir bleiben«, widersprach Yefimov.
»Und ich sehe da noch ein Problem«, mischte sich jetzt Sol ein. »Da ist dieser neue Stern am Himmel, der mir wirklich Sorgen macht. Er war während unserer Wanderung in der Wüste noch nicht da.« Mary fuhr zu ihm herum. Da hat sich meine Frage von vorhin ja von allein beantwortet.
Taglieri sah misstrauisch zu Winterstein hinüber. »Sind Sie sicher, dass er Ihnen bei der Wanderung durch die Wüste überhaupt aufgefallen wäre, Mister Winterstein? Ich meine, wir hatten entschieden andere Sorgen, als nachts die Sterne zu zählen.«
Solomon ließ sich nicht beirren. »Ich bin Astronom«, sagte er einfach. »Ein so heller Stern würde mir immer auffallen. Dieser hier ist größer als gewöhnlich und wesentlich heller. Das und sein plötzliches Auftauchen scheinen mir eher auf einen Kometen als einen Stern hinzuweisen.«
»Vielleicht war die Schamanin des Stammes deshalb so sehr dagegen, dass wir hierher kamen. So etwas ist in vielen Kulturen ein schlechtes Omen«, meinte Mary.
»Wenn es ein Komet wäre, müsste man da nicht einen Schweif sehen?«, gab Yefimov zu bedenken.
Winterstein zuckte mit den Achseln. »Ich werde das Ding im Auge behalten.
Leider habe ich kein Fernrohr, und es gibt vorerst auch keine Möglichkeit, eines zu basteln. Ich werde mich heute Nacht damit beschäftigen. Wenn es wirklich ein Komet ist, dann wird er die Position sichtbar fürs bloße Auge wechseln. Morgen sehen wir dann weiter.«
Nach dem Essen ging Mary zu der Hütte hinüber, für die der Admiral sie eingeteilt hatte. Außer ihr bewohnten nur drei weibliche Marines die provisorisch zusammengebaute Unterkunft, und die Drei saßen noch mit ihren Kollegen rund um das Feuer der Nachbarhütte. Doch Mary war zu müde, um sich zu ihnen zu setzen. Die Hitze des Tages hatte sie mehr angestrengt, als sie selbst bemerkt hatte, und die plötzlich hereinbrechende Nacht, in der die Temperatur wie immer rapide dem Nullpunkt entgegensank, erschöpfte sie zusätzlich. Sie freute sich jetzt auf die improvisierte Matratze aus Sand und eine der Bastmatten, mit denen sich die Eingeborenen vor der nächtlichen Kälte schützten.
In der Hütte war es dunkel. Kein Wunder, hier wurde kein Feuer entzündet. Das lose zusammengestellte Gestänge war mit gegerbten Tierhäuten umgeben, so konnten es schnell auf- und wieder abgebaut werden.
Mary rollte
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