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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wenn wir hier, vor den Austrittspunkt, eine isolierende Titanplatte legen. Dann dürfte der Stromfluss unterbrochen sein. Und wir haben vielleicht gleich noch ein paar Kaskadenkurzschlüsse unterbunden.«
    Martellis Augen wurden groß. »Sie sind verrückt, bevor der Bogen bricht, kann er um die Platte herumschlagen und Sie verletzen!«
    »Nicht, wenn ich schnell genug bin«, meinte Cody und bemerkte, dass seine Stimme zuversichtlicher klang, als er sich fühlte. Bin ich eigentlich verrückt? Ich habe anderes zu tun; wenn wir das Kaskadenversagen nicht aufhalten, bevor es den Wandler erreicht, sind diese armen Teufel hier erst recht nicht gerettet. Ich muss weiter!
    Cody biss sich auf die Lippen. Konnte er das wirklich – diese Leute hier sich selbst überlassen?
    Nein, das kann ich auch nicht. Ich muss beides versuchen. Wegen mir sind sie doch erst in dieser Situation! Wenn ich den Torpedo früher getroffen hätte, wären wir alle nicht da, wo wir jetzt sind.
    Es war entschieden. Ohne ein weiteres Wort riss er aus seinem Gürtel einen kleinen Laser-Schweißbrenner und hielt ihn an die Wand, die die Türkabel hier auf dem Gang verdeckte. Die Scharniere der schmalen Verkleidungsklappe waren schnell durchgeschmolzen, es fiel Cody nicht schwer, sie schließlich ganz aus der Wand zu reißen. Er nickte zufrieden. Das Türblech aus der Wandverschalung war groß genug, um dem Strom, der den Lichtbogen speiste, zu unterbrechen. Trotzdem hielt er noch einen Moment inne.
    Oh, Mann , dachte er und starrte für ein paar Sekunden in die zuckenden, bläulichen und sich immer wieder neu verästelnden Blitze. Ich muss wirklich verrückt sein. Ich kann nur hoffen, dass dieses Titanium wirklich den Strom abhält , dachte er. Alpha und Omega, Anfang und Ende! Er warf einen kurzen Blick auf den Platinring, den er am linken Ringfinger trug und auf dessen Innenseite ein Alpha und ein Omega eingraviert war. Vielleicht habe ich hier mein Omega erreicht. Wieder atmete er tief durch und konzentrierte sich, um alle störenden Gedanken außer dem einen auszuschalten. Er hielt das Blech vor sich wie einen Schild und ging langsam auf den Bogen zu.
    Ich werde es schaffen.
    Mit diesem Gedanken warf er sich, durch das Blech geschützt, in den Stromkreis.
     
    *
     
    Ich muss verrückt sein. Völlig verrückt.
    Cody Mulcahy stand neben sich und erwischte sich dabei, wie er bei dem Anblick, den er gerade bot, am liebsten in helles Gelächter ausgebrochen wäre.
    Er sah sich selbst – so, als stünde er neben sich –, nur gewappnet mit einem Quadratmeter Titaniumblech, wie er in einen elektrischen Lichtbogen mit mehreren Tausend Volt hineinsprang, der die 30 unglücklichen Hangartechniker bedrohte und vom Korridor trennte. Im nächsten Moment hatte er das Gefühl, ein Komet habe ihn getroffen.
     
    Er lag auf dem Boden, der Techniker, der mit ihm gesprochen hatte, beugte sich über ihn. Codys Wange brannte, so als habe man ihn fest mit der flachen Hand geschlagen, und auf seiner Brust schien ein großer Fels zu liegen. Er blinzelte.
    »Sir? Sir, können Sie mich hören?«
    Cody schüttelte unwillkürlich den Kopf, um ihn freizubekommen, und richtete sich auf. Er hörte den Techniker und Lisa Martelli protestieren. »Sie dürfen noch nicht aufstehen, Sir! Wir wissen ja nicht, was der elektrische Schlag mit Ihnen gemacht hat!«
    Auf einmal spürte Cody einen starken und immer stärker werdenden Schmerz in der linken Hand. Es brannte, als stünde die Hand buchstäblich in Flammen. Er sah an sich herunter. Die Haut an seiner linken Hand hatte eine unappetitliche schwarzrote Färbung angenommen und warf Blasen. Seine Finger waren wie Krallen gekrümmt. Die Uniform an seinem linken Unterarm war zerfetzt, und es stank nach verbranntem Polyester und verkohltem Fleisch.
    Cody stöhnte leise auf.
    »Sie haben schwere Verbrennungen an der linken Hand und dem Arm, Sir«, meldete Martelli sachlich und sah ihn bedauernd an. »Aber meinen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. Der Lichtbogen ist zusammengebrochen!« Sie wies auf seine Hand. »Das tut sicher ordentlich weh.«
    Cody brachte irgendwie ein Lächeln zustande. »Tja, die Abdeckung hatte leider keine Griffe. Ich musste sie am Rand festhalten. Sieht aus, als hätten Sie recht behalten, Ensign.« Er biss noch einmal die Zähne fest zusammen und versuchte die Hand zu bewegen. Es gelang ihm kaum, und er unterdrückte nur mit großer Beherrschung einen Schmerzensschrei.
    Das hat mir gerade noch gefehlt ,

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