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Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Titel: Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ereiferte sich Izanagi. Er hatte bei jedem aufgezählten Namen einen Finger abgespreizt und wirkte trotz seiner Aufgewühltheit von seinen Argumenten völlig überzeugt.
    »Corporal Cimino?«, staunte Vincent, dem das Gespräch langsam unheimlich wurde.
    »Sie brauchen nicht im System nachzusehen, Admiral. Corporal Cimino gehört zu den Marines an Bord der STERNENFAUST und dennoch kann sich keiner seiner Kameraden an ihn erinnern. Es ist wie eine geistige Blockade. Sein Name taucht in den Daten auf, aber niemand außer mir kann sie sehen.«
    Vincent fragte sich, ob er gerade Zeuge eines geistigen Zusammenbruchs wurde.
    »Mit anderen Worten: Mit der gesamten Besatzung der STERNENFAUST stimmt etwas nicht, nur Sie sind immun.«
    Izanagi nickte. »Ich weiß, wie verrückt sich das anhören muss.«
    Taglieri holte tief Luft. Er erhob sich und trat an das Aussichtsfenster. »Was schlagen Sie denn nun vor, Izanagi?«
    »Ich bin überzeugt, es liegt an dem Planeten. Irgendeine gefährliche Strömung geht von TASO-27008 aus. Und ich glaube, das, was auf der DIRAC geschehen ist, wiederholt sich nun auch auf der STERNENFAUST.«
    Vincent erinnerte sich an die ergebnislosen Recherchen der Wissenschaftler und konfrontierte ihn damit. »Alle Untersuchungen in dieser Richtung blieben ohne Ergebnis, Izanagi. Von TASO-27008 geht ganz sicher keine gefährliche Strömung aus, sonst hätten unsere Wissenschaftler das entdeckt.« Der Admiral merkte deutlich, wie es mit seiner Geduld zu Ende ging.
    Izanagi fuhr abrupt herum und machte zwei Schritte auf Vincent zu, rang dabei seine Hände. »Das mag schon sein, Admiral. Aber ich sah vor mir eine Auflistung der Crew, und außer mir konnte niemand bestimmte Namen darauf erkennen. Wenn dieser Planet die Wahrnehmung der Crew auf telepathische Weise beeinflussen kann, dann ist es kein Wunder, dass niemand ungewöhnliche Messwerte gesehen hat.«
    Vincent unterdrückte den Impuls, das alles als vollkommenen Unsinn abzutun. Es klang reichlich fantastisch. Andererseits war es nur wenige Monate her, da hatte eine Person kraft ihres Geistes die gesamte Deltaschicht der STERNENFAUST mental beeinflussen können.
    Vielleicht musste man in Zukunft umdenken. Musste öfter seinen eigenen Wahrnehmungen misstrauen.
    Vincent starrte auf den Monitor, der eine schematische Darstellung von TASO-27008 zeigte. Er stellte sich eine unsichtbare Strahlung vor, die außerhalb der bekannten Spektren existierte. Es war immerhin denkbar.
    »Was können wir nach Ihrer Auffassung dagegen unternehmen, Izanagi?
    Einfach wegfliegen und die Forscher auf der DIRAC ihrem Schicksal überlassen?«
    Izanagi machte eine Geste voller Verzweiflung, schüttelte den Kopf und setzte sich wieder auf die Kante des Stuhles. Sein gesamter Körper wirkte angespannt, wie ein zu straff gespanntes Seil.
    »Nein, Admiral. Ich möchte niemand seinem Schicksal überlassen. Solange wir aber diese Vermutung nicht entkräften können, schlage ich einen größeren Abstand zum Planeten vor. Die STERNENFAUST sollte einen Sicherheitsabstand zu TASO-27008 einnehmen. Vielleicht können wir uns dadurch dem Einflussbereich entziehen.«
    Zu Vincents Verblüffung war das ein durchaus pragmatischer Vorschlag, den er im Moment so nicht erwartet hatte. »Noch ist die Untersuchung nicht abgeschlossen«, wandte Taglieri ein.
    »Ich schlage vor, einfach eine Position zu finden, die immer noch nah genug ist, um eine Rettungsmannschaft loszuschicken.«
    Erneut musste Vincent die Logik der Argumente anerkennen. Izanagi war ohne Frage sehr nervös und litt möglicherweise unter Einbildungen. Doch seine Gründe für einen höheren Sicherheitsabstand waren nachvollziehbar und die praktische Umsetzung durchaus realisierbar.
    Vincent sah aus dem Fenster. Er betrachteten TASO-27008 und dachte an die DIRAC, die nach wie vor im Orbit des Planeten kreiste. Wenn Izanagi mit seiner Theorie recht hatte, war die Besatzung des Forschungsraumschiffes ohne Chance gewesen. Ihr relativ geringer Abstand zum Planeten hätte sie einer extrem starken Strahlung ausgesetzt.
    »Sie haben mich überzeugt, Izanagi. Ich werde Commander al Khaled anweisen, eine geeignete Position zu errechnen und die STERNENFAUST dorthin zu bringen.«
    Vincent erkannte die große Last, die Izanagi augenblicklich von den Schultern genommen wurde. Er hatte mit diesem Manöver auf jeden Fall etwas für die Entspannung des jungen Mannes getan. Allein dieses Resultat war Rechtfertigung genug, da Izanagis Fähigkeiten zur

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