Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen
sind, macht die Einmischung fremder Intelligenzen schon Sinn«, hatte Max festgestellt.
Jake hatte dem dunkelhäutigen Kollegen mit einem breiten Grinsen auf die Schulter geschlagen. »Vielleicht haben die Kridan ein getarntes Schiff im Orbit von TASO-27008 und entführen die Wissenschaftler, um an die Erkenntnisse zur Wandlertechnik zu gelangen«, meinte er nicht ganz ernst.
Jenny Black Fox stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Sehr clever, Austen. Und dazu entführen die Kridan dann Wissenschaftler von einem Forschungsschiff, das ohne Wandlertechnik fliegt.«
Jake nahm den Spott der anderen Offiziere gewohnt locker hin und ging anschließend wieder ernsthafter mit den Überlegungen um.
So abwegig der Gedanke eines Kridanschiffes im Orbit von TASO-27008 auch war, konnte Commander al Khaled ihn nicht komplett verdrängen. Es mussten ja nicht die Kridan sein, aber möglicherweise waren es fremde Intelligenzen, von denen die Menschen bisher keine Kenntnisse hatten. Al Khaled gab seinen Instinkten nach und ließ daher alle Scans ohne Unterbrechung laufen. Wenn sich irgendetwas in ihrer Nähe aufhielt, mussten die Systeme der STERNENFAUST es früher oder später entdecken.
Während al Khaled auf die entscheidende Meldung wartete und gleichzeitig die Darstellung von TASO-27008 anstarrte, stellte sich ein weiterer Gedankengang bei ihm ein. Konnten die Alendei mit dem Mysterium zu tun haben? Nicht Turanor und dessen Gemeinschaft, aber vielleicht die Abtrünnigen oder wie immer die Alendei diesen Zweig ihres Volkes bezeichneten. Dann würde es ihn nicht wundern, wenn die Systeme der STERNENFAUST keinen Anhaltspunkt finden konnten. Außerdem wären sie durch ihre Fähigkeit zur Teleportation in der Lage, unbemerkt Entführungen von der DIRAC oder der STERNENFAUST durchzuführen.
»Wir sind ja immer noch am gleichen Ort?«
Al Khaled hatte gesehen, wie Izanagi die Brücke betrat. Normalerweise hielt sich der ehemalige Christophorer-Mönch still im Hintergrund. Seit die STERNENFAUST sich mit dem rätselhaften Verschwinden der Wissenschaftler von der DIRAC beschäftigte, wirkte der sonst so ausgeglichene Izanagi immer verwirrter.
Der Erste Offizier deutete das Verhalten als ein Anzeichen für die hohe psychische Belastung, unter der viele Star Corps-Angehörige im Verlaufe der ersten Missionen zu leiden hatten. Izanagi hatte seine Zeit an Bord des Wandlerschiffes bislang als ein großes Abenteuer angesehen, doch nun holte ihn die harte Realität des Alltags ein. Umso mehr überraschte es al Khaled, als der ehemalige Christophorer nach einem prüfenden Blick auf den Hauptschirm mit diesem Ausruf reagiert hatte.
»Ja, natürlich. Warum sollten wir unsere Positionen verändern, Izanagi? Oder gibt es etwas Neues von Turanor, das diese Maßnahme rechtfertigen würde?«
»Nein, Commander. Turanor hat nur herausgefunden, dass eventuell vor langer Zeit ein Teil seines Volkes auf TASO-27008 gelebt haben könnte. Ganz sicher ist er sich allerdings noch nicht. Zugleich gibt es warnende Hinweise, die von einer nicht genauer bezeichneten Gefahr sprechen.«
Der Commander wurde hellhörig bei diesen recht widersprüchlichen Aussagen. Vielleicht lag er gar nicht so falsch mit seiner Annahme, dass die anderen Gruppen der Alendei etwas mit dem Verschwinden der Crew von der DIRAC zu tun hatten.
Izanagi schien gar nicht zu wissen, wohin er mit seiner Ungeduld wollte. »Ich verstehe nicht, wieso die STERNENFAUST noch immer keinen größeren Sicherheitsabstand zum Planeten herstellt, Commander.«
Langsam wurde es seltsam. Al Khaled bemerkte die neugierigen Blicke der Brückencrew, die sich immer stärker für den Dialog zwischen dem Commander und Izanagi interessierten.
»Wir reden darüber unter vier Augen, Izanagi«, schlug al Khaled vor. Er machte Lieutenant Brooks ein Zeichen, damit dieser das Kommando während seiner Abwesenheit übernahm. Anschließend begaben sich Izanagi und er in den an die Brücke anschließenden Besprechungsraum.
*
»Hat der Admiral Ihnen denn keine Anweisungen zur Errechnung einer neuen Position erteilt?«, wollte Izanagi wissen.
Commander al Khaled hatte sich an den Konferenztisch des Besprechungsraumes gesetzt und musterte Izanagi verwundert. »Wieso hätte der Admiral eine solche Anweisung erteilen sollen, Izanagi? Wenn es etwas gibt, was die Sicherheit der STERNENFAUST bedroht, erwarte ich umfassend von Ihnen informiert zu werden!«
Izanagi spürte den aufkommenden Unmut beim Commander
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