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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihm? , dachte Savanna. Wollte er sterben? War es das, was er wollte? Weil er sich verantwortlich fühlte? Weil sie nur wegen ihm hier waren, auf dieser verfluchten Station?
    Im selben Moment meldete sich Taglieri.
    Mess-Broar fuhr herum. Sein Arm war unnatürlich abgewinkelt, während er den Lauf der Waffe auf Chang gerichtet hielt. Er schrie krächzend und kreischend, was sein Translator natürlich nicht berücksichtigte. Daher klang es auch seltsam, fast aberwitzig, als die ruhige und neutrale Translatorstimme ein »Was haben Sie mit dieser unsinnigen Aktion bezweckt, Ungläubiger?« von sich gab.
    »Wir wollten Ihnen zeigen, was Sie von uns zu erwarten haben, wenn wir unsere Versprechung wahr machen. Zeigen Sie mir die Geiseln!«
    »Sie haben keine Forderungen zu stellen.«
    »Ich wiederhole mich ungern, Kommandant!«
    Mess-Broar klackerte mit dem Schnabel, dann nickte er und das 3-D-Bild drehte sich. Als Taglieris Blick über die knienden und sitzenden Geiseln fuhr, lächelte er. Als er Savanna sah, entspannte sich seine Miene.
    Also hat er nicht damit gerechnet, dass ich noch lebe! , dachte Savanna, die diesen Blick lesen konnte wie niemand sonst. Sie musste schlucken. Sie fühlte sich verlassen, einsam und verloren.
    Wie viel war Liebe wert? Obwohl sie vom militärischen und moralischen Standpunkt aus sehr genau wusste, dass seine Entscheidung richtig war – schließlich hatte sie mit Vincent mehr als eine Diskussion in Sachen Militärethik geführt –, konnte das ihre Traurigkeit nicht eindämmen. Das war der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Würde es zwischen ihnen jemals wieder so werden wie zuvor? Nahm sie ihm seine Entscheidung übel?
    Ein schreckliches Lachen hüpfte ihre Kehle hoch. War es Hysterie? Überforderung? Furcht? Wie kam sie darauf, an später zu denken? Zuerst hieß es, diesen Schrecken zu überstehen. Und dessen Ausgang war allemal unklar.
    »Warum haben Sie uns mit Ihrem Shuttle bedroht?«, fragte der befehlshabende Kridan. »Das Schiff zerschellte und explodierte. Es verursachte nur geringe Schäden. Welcher Plan steckte dahinter? Ein Mann wie Sie opfert nicht so einfach ein Shuttle, wenn er nicht einen Plan damit verbindet.«
    »Wir wollten Ihnen zeigen, wie schnell wir reagieren können. Wir springen vor die Station, nehmen uns zuerst Ihr Trägerschiff vor und danach die Station. Wir benötigen ungefähr zwanzig Sekunden, bis wir alles in Schutt und Asche gelegt haben. Dann werden die Geiseln tot sein, die Gefangenen und Ihre Leute. Das Wichtigste für uns: Sie haben weder das Wurmloch noch die Raumstation bekommen. Sie können vor Ihren Gott und sich erst einmal für einen fehlgeschlagenen Auftrag und sinnloses Blutvergießen verantworten.« Taglieris Augen blitzten wie Eiskristalle. Nichts in seinem Gesicht ließ vermuten, er könne bluffen. »Ja, wir haben ihr Trägerschiff entdeckt. Unsere Analysen haben ergeben, dass drei unserer Torpedos reichen, um es zu zerstören. Doch wir haben sicherheitshalber 50 Torpedos entsprechend programmiert.«
    Er spielt mit den Kridan Katz und Maus! , stellte Savanna fest. Seine Strategie war bewundernswert und verlangte Nerven. Ganz langsam, möglicherweise ohne dass die Kridan es gemerkt hatten, hatte er den Spieß umgedreht. Das hätte Mitchell niemals bewerkstelligt. Nun war Vincent derjenige, der die Bedingungen stellte.
    »Deshalb können Sie sich jetzt ergeben. Dann können Sie die Station unverletzt verlassen.«
    »Sie wissen nichts über die Ehre der Kridan!«, erwiderte Mess-Broar trocken. »Es ging uns nie darum, unsere eigenen Schnäbel zu retten.«
    Er beißt nicht an! Dennoch zögert er. Als wolle er durch Wiederholung den Plan hinter dem Plan entdecken , erkannte Savanna. Er glaubt nicht, dass Taglieri fähig ist, die Station aufzugeben. Und ich – ich glaube es auch nicht! Oder?
    War Vincent kalt genug für so etwas? Bedeutete ihm die militärische Vorherrschaft über dieses Gebiet mehr als Menschenleben? Eine durchaus ethische Frage. Warum nicht Menschenleben opfern, die ohnehin verloren waren. Wenn das Wurmloch zerstört war, konnten die Solaren Welten keine Verstärkung mehr durch das Wurmloch erhalten. Das Karalon-System wäre von ihnen abgeschnitten.
    »Wenn Ihnen ein Menschenleben so wenig wert ist, Admiral«, begann Mess-Broar, »dann beweisen Sie es mir, in dem Sie mich die Hälfte der Geiseln töten lassen und uns dann freien Abzug zusichern. Denn erst dann weiß ich, dass Sie uns zumindest in Ihrer Kriegerehre

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