Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost
prompt. »Ich bin Ihnen dankbar, dass wir das Problem so unbürokratisch lösen konnten. Ich wünschte wirklich, alle meine Verhandlungen würden so angenehm verlaufen.«
Canettis Mundwinkel zuckten. »Ich werde Mrs. Frost umgehend zu Ihnen bringen lassen. Sicher ist es auch in Ihrem Sinne, wenn nicht mehr Leute als notwendig etwas von Ihrer Anwesenheit und der der SOLAR I erfahren?«
Wanda nickte gnädig. »Richtig.«
»Es war mir wie immer ein Vergnügen, Botschafterin.«
Canettis Bild verschwand, bevor Wanda noch etwas sagen konnte.
*
»Herrgott, was dauert denn da so lange? Die Meldung, dass das Shuttle mit Dana gestartet ist, müsste schon längst auf dem Tisch liegen!«
»Botschafterin, es ist gerade mal eine Stunde her, dass Sie mit Lordmanager Canetti gesprochen haben«, meinte Josh Ziegler besänftigend.
»Na und?«, herrschte Wanda Ndogo ihn mit einer ungehaltenen Geste ihrer Hand an, die das dekorativ nach vorn hängende Ende ihres Saris zum Schwingen brachte. Prompt verhedderte sich ihre Hand in dem feinen Stoff. Ungeduldig zerrte Wanda, bis das Kleidungsstück wieder richtig saß. »Erzählen Sie mir jetzt, dass ein Gespräch mit der Leitung dieses Instituts – wie hieß das noch mal? ›Quelle der Genesung‹ ? Geht’s vielleicht noch schwülstiger? – dass ein solches Gespräch mehr als ein paar Minuten braucht? Und ich versichere Ihnen, dass Dana schneller beim Shuttle ist, das sie herbringen soll, als Sie bis drei zählen können.«
Josh Ziegler räusperte sich. »Gestatten Sie doch Lordmanager Canetti ein wenig Zeit, seiner Wut angemessen Ausdruck zu verleihen, bevor er etwas in die Wege leitet.«
Wanda warf dem schmunzelnden jungen Mann einen bösen Blick zu, sagte aber nichts. Stattdessen wanderte sie weiter im Raum hin und her, bis die Kommunikationskonsole neben Josh Ziegler auf einmal leise piepte.
Im nächsten Moment erschien das Gesicht des Captains der SOLAR I auf Joshs Schreibtisch. »Sir, unsere Sensoren melden den Start eines Raumgleiters für vier Personen von den Koordinaten, die uns von Lordmanager Canettis Büro durchgegeben wurden. Er wird uns in 11,7 Minuten erreichen und bittet um Andockerlaubnis.«
Wanda konnte ihre Erleichterung nicht verbergen.
»Danke, Captain«, meinte Josh Ziegler. »Andockerlaubnis erteilt. Empfangen Sie die Besucher bitte mit allen militärischen Ehren und bringen Sie sie sofort ins Arbeitszimmer auf Deck 4.«
»Verstanden, Sir.«
»Gott sei Dank!«, entfuhr es Wanda. »Josh, ich bin unten am Andockschott.«
Noch bevor Ziegler sie aufhalten konnte, war sie auch schon aus dem Raum gestürmt.
*
Als sich das Schott öffnete, erschrak Wanda. Ihre ehemalige Vorgesetzte hatte sich verändert – sie schien schmaler und irgendwie weniger … substanziell zu sein. Ja, das ist der beste Vergleich, der mir einfällt. Dana Frost scheint weniger körperlich zu sein. Ich kann nur hoffen, dass das ausschließlich etwas hier mit ihrer Gefangenschaft zu tun hat, denn Meister William hatte mir nichts davon erzählt.
Doch sie wäre nicht Wanda Ndogo gewesen, wenn man ihr die Sorge um Dana Frost angesehen hätte. Sie begrüßte den ehemaligen Captain der STERNENFAUST so herzlich, wie sie für ihre ehemalige Vorgesetzte empfand. Dann führte sie Dana ins Arbeitszimmer, um sich alles erzählen zu lassen.
Doch als Wanda den Befehl zum Abflug geben wollte, wurde sie von Dana unterbrochen. »Botschafterin, bitte geben Sie noch nicht den Befehl zum Aufbruch. Ich wollte mit Ihnen noch etwas besprechen. Ich brauche noch einmal Ihre Hilfe, denn ich habe Lordmanager Ganetti noch einen Vorschlag zu machen. Und der soll auch nicht zum Schaden der Solaren Welten sein.«
Wanda stutzte. »Einen Vorschlag? Dana, bei allem Respekt, es war schwierig genug, den Lordmanager davon zu überzeugen, Sie freizulassen. Und jetzt soll er Ihnen noch einen Gefallen tun?«
»Es geht dabei um eine mögliche Heilung dieser aggressiven Krebsform«, sagte Dana nach einem kurzen Luftholen. Wanda gewann den Eindruck, als glaube Dana selbst nicht so richtig daran.
»Na gut«, sagte Wanda nach ein paar Sekunden. »Eine Heilung für diese Krebsart. Wie?«
»Wanda, ich glaube, Sie kennen die Berichte über die Begegnungen von Menschen mit den sogenannten Entitäten?«
Die Botschafterin setzte sich und nickte langsam. »Eine Spezies, über die man so gut wie nichts weiß. Die Christophorer haben, soweit ich weiß, die genauesten Aufzeichnungen, aber auch die sind
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