Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost
Kaffee etwas für sich, wenn der Captain der STERNENFAUST quasi der einzige Kaffee-Konsument auf dem riesigen Schiff ist. Ich hoffe, Sie verübeln mir meinen Eingriff in ihre Nase nicht, mir blieb nur die Reizung ihrer Geruchsrezeptoren als Mittel übrig, Ihre Sinne auf mich aufmerksam zu machen.«
»Mit Erfolg, wie wir sehen.« Und Dana Frost wies mit einer Bewegung auf den verfliegenden Schleier des letzten falschen Mönches neben sich, der schon nicht mehr zu erkennen war, als Meister William sich ihm zuwandte.
Dana Frost spürte erleichtert, wie wieder Luft ungestört in ihre Lunge strömte. Der Ring um ihre Brust lockerte sich. Die Stimme der Wesenheit, für beide hörbar, erklang:
*
»Ihr seid gute Spieler, Respekt! Aber mein Spiel war nur eine Bühne. Glaubtet ihr wirklich, eine mächtige Wesenheit wie ich, verliert sich in amüsanten, aber eigentlich grausamen Spielen? Ich wollte etwas über die Menschen erfahren und glaube, es gefunden zu haben. Ich habe euch unterschätzt. Das muss wohl daran liegen, dass ihr euch selbst überschätzt. Ich musste dieses Experiment durchführen, weil ich an Bord keine Antworten auf meine Fragen fand.«
»Du warst an Bord, um Antworten zu suchen?«, runzelte Captain Frost die Stirn.
»Ihr seid so widersprüchlich, so … voller Möglichkeiten, ihr schwankt zu allen Extremen, ihr pendelt zwischen Notwendigkeit und Freiheit, und je mehr ihr glaubt, frei zu sein, desto mehr seid ihr verstrickt in die von euch selbst geschaffenen Umstände, die ihr nicht mehr überblickt. Ihr lasst euch verführen, wie ferngesteuert lenken und mundtot machen, deshalb musste ich Captain Frost isolieren, sie für die anderen nehmen, als Vertreterin der Spezies, als Forschungssubstanz.«
»Forschungssubstanz?«, echoten beide.
»Der Hauptwiderspruch eurer Existenz ist das Wissen über Leben und Tod. Deshalb musste ich genau dort ansetzen. Bei der Frage um Leben und Tod.«
»Als Laborratte?«, wandte Meister William ein.
»Ist dir das zu unwürdig? Wieder so eine Widersprüchlichkeit. Denn ihr habt eure eigene Welt nur unterworfen und euch als Spezies entwickelt, weil ihr alles um euch her als Laborratte benutzt habt. Euer Ursprungplanet wäre beinahe daran zerbrochen! Ihr standet kurz vor der Selbstausrottung. War es nicht so? Richtet also nicht über mich! Und geht endlich. Geht nach Hause!«
*
Nach Hause. Ja, die STERNENFAUST war ihr zu Hause, so komisch das auch klang! Die Höhle löste sich auf. Wie ein ausgewaschener Vorhang fiel sie in sich zusammen und gab den Blick auf die Landefähre frei. Auf dem Sand vor der Fähre wurden Captain Frost und Meister William auf eigenartige sternförmige weiße Blüten aufmerksam. Meister William bückte sich, besah sich das Phänomen von der Nähe und zuckte, zu Dana Frost gewandt, die Schultern: »Kaffeeblüten. Das sind Kaffeeblüten!«
Als sich Dana ebenfalls zu den Sternblüten hinabbeugte, verschwamm das Bild der Blüten. Violette Rauchkringel hoben sich statt ihrer in die Luft, und ein letztes Mal vernahm Captain Frost die Stimme der Wesenheit in sich. Doch sie sprach nicht, sie lachte leise.
Großangriff der Solaren Welten
von Guido Seifert und Sascha Vennemann
Die Menschheit kann es noch immer nicht fassen: Der Raisa der Kridan hat den Solaren Welten den Krieg erklärt.
Nach dem Anschlag auf Lor Els Auge und einen blutrünstigen Angriff auf eine Kolonie der Solaren Welten wollen die Mitglieder des Hohen Rats nicht länger tatenlos zusehen.
Sie blasen zum
Großangriff der Solaren Welten
* Krankheit, die eine Art »Paranoia-Fieber« hervorrief und die Solaren Welten einige Zeit in Atem hielt – Siehe STERNENFAUST Band 79 und 80
* siehe STERNENFAUST Band 92: »Widerstand«
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