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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Fisch namens al Khaled hing und dem Verlauf der Angel folgte. Und er sollte sich nur in einem Körper befinden – eigentlich.
    Al Khaled berührte zahlreiche Interfaces und justierte die Bilddarstellung mehrfach, doch das Ergebnis blieb. Mittlerweile, so behauptete der Computer, gab es sogar zehn Nickie Bergers – und sie alle bewegten sich in unterschiedliche Himmelsrichtungen! Dort zog es eine zur französischen Küste, da hielt eine zweite auf Dover zu, eine dritte hatte offenbar Grönland im Visier.
    Wir verlieren sie! Die Erkenntnis traf Izanagi so hart, als wäre sie ein Schlag in die Magengrube. Er war aufgestanden und hinter den Piloten getreten, um besser sehen zu können; nun musste er sich an der Rückenlehne von al Khaleds Sitz abstützen. Seine Knie waren wie Pudding. All das, und jetzt entwischt sie uns!
    »Könnte eine Computermanipulation sein«, sagte der Commander der STERNENFAUST III und aktivierte eine Subroutine, die die bordinternen Systeme auf ihre Leistungsfähigkeit untersuchen würde. »Wie damals auf dem Mars, als die Entführer von Walter Gregorovitchs Sohn den Scan seines Child-Chips gestört haben.«
    Verbissen starrte al Khaled auf die Anzeigen. Er sah geschlagen aus, war für den Moment ratlos. »Zwar haben wir nach wie vor die Bestätigung der Flugüberwachung, dass der Privatgleiter die Subregion Deutschland als Flugziel angegeben hat, aber das …?« Er hob die Hand und deutete kraftlos auf die Armee aus blinkenden Punkten. »Berger könnte jeder einzelne dieser Kleckse sein. Wer garantiert uns, dass sie überhaupt noch an Bord dieses Gleiters ist? Vielleicht ist sie das da und in einer halben Stunde in Wales. Vielleicht bringt man sie auch nach Helsinki, nach Luxemburg …«
    »Blutproben«, murmelte Izanagi. Keine Ahnung, woher der Gedanke gekommen war, aber er war da und erschien ihm wie eine veritable Möglichkeit. »Das könnten Blutproben sein. Sie füllen sie in kleine Flugkörper und werfen diese einfach ab – um etwaige Verfolger zu verwirren und von ihrer Spur abzubringen. Sie wissen, dass wir uns nicht gerade zehnteilen können.«
    »Sie meinen zwölfteilen«, knurrte der al Khaled vom Pilotensessel aus. »Nette Theorie, aber wir werden ein wenig mehr als nur das brauchen, wenn wir diese Mission retten wollen.«
    Izanagi blinzelte. »Was meinen Sie damit? Mehr? «
    Der Commander schaute ihn an.
    Und Izanagi verstand.
    Die Ruhe, die er eben noch so intensiv genossen hatte, war vorbei. Ein für alle Mal.
     
    *
     
    Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich gar keine Agentenabenteuer mag …
    Izanagi schloss die Augen, atmete tief durch und konzentrierte sich auf das Summen der Triebwerke. »Ich bin bereit, Commander«, log er leise. Würde er überhaupt je bereit für derartige Versuche sein?
    »Ich weiß zu schätzen, was Sie für uns alle tun, Izanagi«, murmelte al Khaled. »Wirklich, das weiß ich. Und ich bedaure, Ihnen so viel abverlangen zu müssen.«
    Einatmen. Ausatmen. Die Schwärze hinter den Lidern, das Geräusch des Antriebs … Alles musste eins werden, eine Einheit bilden. Eine Mitte. »Schon in Ordnung, Commander. Das Wohl vieler wiegt nun einmal schwerer, nicht wahr?«
    Er hatte gar nicht so anklagend klingen wollen, doch nun, da die Worte über seine Lippen gesprudelt waren, bedauerte er sie auch nicht. Ein wenig Rebellion stand sogar ihm zu. Zumindest seiner Ansicht nach. Und er würde al Khaleds Bitte Folge leisten. Dafür war er schließlich an Bord.
    Berger … Berger … Komm raus, komm raus, wo immer du steckst.
    Er kannte ihren Geist, hatte ihn selbst schon gespürt und sich ihm widersetzt – damals auf der STERNENFAUST { * } . Doch da hatte sie sich in unmittelbarer Nähe befunden. Was er hier versuchte, war schwieriger. Vielleicht sogar unmöglich.
    Aber dafür hatte er einen Trumpf vorbereitet.
    »Jetzt«, bat er. »Legen Sie los.«
    Dann hörte er, wie Peck neben ihm grunzte. Der Marine, den er extra zu diesem Zweck ins Cockpit beordert hatte, mochte die ihm zugewiesene Aufgabe nicht. Aber er würde sie erfüllen, das wusste Izanagi. Weil die Sache mit Berger auch für ihn etwas Persönliches war.
    Schon spürte Izanagi kaltes Metall an der nackten Armbeuge, als das Mittel injiziert wurde.
     
    *
     
    Das Gefühl, mit dem sich seine Konzentration mit dem CC-4400 aus Pecks Spritze verbindet, ist unbeschreiblich. Izanagi ist, als habe sein Verstand plötzlich Siebenmeilenstiefel an. Die mentalen Fühler, die er eben vorbereitete und in sich

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