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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wir bringen ihn um! Das … Er stirbt! Verdammt, Mann, sehen Sie das denn nicht?«
    … weg.
     
    *
     
    »Narada!«
    Etwas Flaches, Hartes prallte auf seine Wange. Klatsch. Dumpfer Schmerz in der Dunkelheit.
    »Narada! Hören Sie mich?«
    Hände an seinem Hemd. Sie zogen ihn hoch, schüttelten ihn.
    Und Izanagi öffnete die Augen.
    Sein Mund stand offen. Ein dünner Speichelfaden, glitzernd im Strahl der durch die Kabinenfenster fallenden Sonne, seilte sich von seiner Unterlippe ab, und seine Stirn fühlte sich an, als habe sie in einem Eisfach überwintert.
    Nein, korrigiert er sich. Nicht nur die Stirn.
    Nach und nach kamen die Sinne wieder. Sein Bewusstsein war wie ein altmodischer Computer, der langsam hochfuhr. Izanagi hob den Blick, und aus den verschwommenen Schemen vor seinen Augen wurden Gesichter. Erst jetzt bemerkte er die externe Herzrhythmuskammer, die jemand an seiner Brust befestigt hatte. Geräte dieser Art dienten dazu, den Herzschlag einer Person, die im Sterben lag, mittels Grav-Impulsen wieder zu stabilisieren.
    Der Anblick ließ ihn zittern.
    Commander al Khaled hockte direkt vor ihm und sah ihn an. In seinen Augen las der ehemalige Klosterbruder eine Erleichterung, die weit über das rational Erklärbare hinausging. »Willkommen zurück, Izanagi«, sagte der Erste Offizier der STERNENFAUST III leise. »Wie fühlen Sie sich?«
    Izanagi schluckte. »Kalt …«
    Jemand grunzte rechts neben ihm. Peck. »Kein Wunder, nach dem Kraftakt. Ihr gesamter Körper ist schweißüberströmt, und Ihre Biowerte liegen selbst jetzt noch jenseits von Gut und Böse. Sie haben Schüttelfrost, Narada. Eigentlich gehören Sie ins Bett. Aber eigentlich hätte ich Sie vor nicht einmal zwanzig Sekunden auch für so gut wie tot erklärt, von daher hat das wohl nichts zu heißen. Mann, Sie haben vielleicht ein Tempo vorgelegt …«
    Al Khaled beugte sich vor und betrachtete den handtellergroßen medizinischen Scanner, den der Marine ihm hinhielt. »Die Werte sinken rapide«, sagte er dann und nickte beruhigt. »Kein Grund zur Sorge. Sie haben es überstanden.«
    Izanagi schüttelte den Kopf. Schweißtropfen rieselten herab. »Es war … ein Rausch«, sagte er stockend. »Ein absolutes Hochgefühl. Das CC-4400 … Großer Gott! Wenn es das ist, was Berger jede Sekunde jedes Tages empfindet, dann …« Der Gedanke war zu erschütternd, als das er gewagt hätte, ihn zu Ende zu führen.
    »Ist es nicht«, sagte al Khaled. »Wir haben sie gescannt, schon vergessen? Ein wenig hat uns das schon über sie verraten.«
    »Nur leider nicht, wo sie hin wollte.« Peck seufzte resignierend, dann wandte er sich an seinen Vorgesetzten. »Und jetzt, Sir? Kehren wir nach New York zurück und alarmieren sämtliche Außenstellen?«
    Der Commander nickte. »Ich sehe keine andere Möglichkeit, Peck. Wir verschwenden hier nur unsere Zeit, wenn wir weiterhin …«
    »Ich weiß, wo sie ist«, unterbrach Izanagi ihn.
    Mit einem Mal wurde es sehr still im Cockpit des Gleiters. Vier fragende Augen starrten ihn an.
    »Was?«, fragte Peck.
    »Wie?«, fragte al Khaled.
    »In Berlin«, murmelte der ehemalige Christophorer und spürte, wie ihm plötzlich ganz schummerig zumute wurde. »In der Nähe des Potsdamer Platzes. Ich habe sie gespürt.« Dann verlor er das Bewusstsein.
     
    *
     
    »Was fang ich an in dieser Stadt, die so viel Fortschritt nötig hat …«
    Die Stimme erklang aus dem kleinen Radio über der Theke. Nickie Berger hörte nur halb hin. Den Blick aus dem Fenster gerichtet, das mit in warmen Farben leuchtenden Reklamebuchstaben verziert war, saß sie an ihrem Ecktisch, lehnte sich gegen das Rückenpolster der rot bezogenen Bank und atmete den Duft frischer Brötchen ein, der aus der Tasse in ihren Händen aufstieg.
    Draußen herrschte Hochbetrieb. Menschen, J’ebeem, Starr … Selbst ein paar Shisheni machte sie in dem Gewusel aus Leibern und Köpfen aus, die wenige Meter unter ihr über die Bürgersteige flanierten. Neben und über ihnen glitten Personentransportgleiter durch die viel besungene Berliner Luft. Gelbe Taxen, rote Touristenbusse und diverse Privatfahrzeuge, wie sie die Straßen und Luftwege jeder Metropole dieses Ausmaßes Tag für Tag vollstopften. Nutzten diese Berliner etwa keine Untergrund-Transfergleiter, oder warum hielt sich heute jeder im Freien auf? Wenn es so war, kam ihr das zumindest sehr gelegen.
    Wenn sie aufblickte und ein wenig in die Ferne schaute, konnte sie die gläserne Kuppel des Regierungsgebäudes

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