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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nach einem Sündenbock sind, dem Sie die Schuld für den Berger-Zwischenfall zuschreiben können. Es schläft sich einfach besser, wenn man alles, was geschieht, in simple Kausalketten von Ursache und Wirkung einordnen kann. Glauben Sie mir, ich kenne das Gefühl mindestens so gut wie Sie.«
    Bevor Shamar abermals auffahren konnte, hatte Gregorovitch schon die Hand gehoben. Ich bin noch nicht fertig , sagte die Geste. Dann fuhr er fort: »Aber ist es wirklich so einfach, wie Sie es sich hier machen? Vergessen Sie nicht: Ich habe die Berichte ebenfalls gelesen! Wollen Sie etwa behaupten, ich hätte den Berger-Zwischenfall auf der STERNENFAUST besser vorhersehen können als Sie? Im Gegenteil: Dieser bedauerliche Vorfall ist Ihrem eigenen Versagen zuzuschreiben, Commander. Ihnen und der GalAb, nicht uns bei Far Horizon . Als es zum Berger-Zwischenfall kam, hatte die namensgebende Rebellin doch bereits ein Jahr Dienst auf Ihrem Schiff verrichtet – direkt vor Ihrer Nase! Trotzdem hat niemand etwas gewusst und sie verhaftet. Sie haben die Katastrophe nicht kommen sehen, Commander, obwohl Sie sie die ganze Zeit an Bord hatten. Also kommen Sie mir jetzt nicht mit Schuldzuweisungen! Immerhin haben Sie es mir und meinen Leuten zu verdanken, dass Sie überhaupt hier stehen und mich mit unsinnigen Vorwürfen konfrontieren können. Sie vergessen, wer die ganze Rettungsaktion initiiert hat!«
    Shamar hörte, wie Izanagi Narada scharf einatmete. Der ganze Leib des ehemaligen Christophorers schien sich mit einem Mal zu versteifen.
    »Unter diesen Umständen«, schloss Gregorovitch seinen Monolog, »werden Sie es mir sicher nachsehen, dass mein Vertrauen in die Fähigkeiten Ihrer ach so unfehlbaren Galaktischen Abwehr nicht gerade groß ist.« Rote Flecken waren auf seinen Wangen erschienen, so sehr ereiferte er sich.
    Shamar erinnerte sich an das, was erst kürzlich mit Gregorovitchs Sohn geschehen war. Für einen Moment empfand er fast so etwas wie Mitleid für den Mann.
    Und das wirklich Schlimme war: Shamar gab ihm recht. Wenn er ehrlich zu sich war, konnte er gar nicht anders, als Gregorovitchs Argumente zu unterschreiben. Logisch und rhetorisch traf der Geschäftsführer von Far Horizon voll ins Schwarze – und diese Gewissheit nagte an dem Commander. Sie fraß ihn innerlich auf.
    Der Berger-Zwischenfall … Was für eine herrlich nüchtern klingende Formulierung! Dabei hatte diese vermeintliche Fußnote aus der jüngeren Geschichte fast zu einer Katastrophe unvorhergesehenen Ausmaßes geführt. Al Khaled erinnerte sich noch gut daran, wie die junge Offizierin aus Jake Austens Truppe das Kommando über die STERNENFAUST III an sich gerissen und die Besatzung mithilfe ihrer telepathischen Fähigkeiten dazu gebracht hatte, ihr das Ruder zu überlassen. Berger hatte einige Helfershelfer um sich geschart, die sie mental unter ihre Fuchtel genommen hatte, die Senioroffiziere und die restliche Mannschaft überwältigt und sie allesamt auf einem unwirtlichen und an Gefahren nicht armen Wüstenplaneten ihrem Schicksal überlassen – mit nichts als den Kleidern, die sie am Leib trugen. Dann hatte sie das gekaperte Schiff benutzt, um die STARLIGHT anzugreifen. Schon der Gedanke an all die unschuldigen Leben, die dieser Zwischenfall gekostet hatte, ließ unbändige Wut in Shamar aufsteigen.
    »Und Berger?«, fragte er und bemühte sich nach Kräften, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. »Was bezweckte sie mit ihrer Aktion? Was weiß sie über diesen Daniel?«
    Fragen, die ihn seit jenen Tagen Umtrieben. Fragen, auf die er Antworten erhalten wollte, seit die Sonne zum ersten Mal auf der Wüstenwelt unterging und sich hinter den Masken der Effizienz und des Optimismus, die alle Crewmitglieder damals aufgesetzt hatten, nach und nach die Wahrheit offenbarte. Die, deren Antlitz aus Chaos und Verzweiflung bestand. Aus Angst.
    Gregorovitch zuckte nur mit den Achseln. »Bedaure, aber auch diese Frage müsste ich eigentlich Ihnen stellen. Sie haben mit eigenen Augen gesehen, was dieser Daniel herausgefunden hat – nichts! Zumindest sollte Ihr Geheimdienst darüber weit eher Bescheid wissen, als jemand in meiner Position, finden Sie nicht? Ich habe keine Ahnung, was Berger meinte, als sie behauptete, Daniels Geheimnis zu kennen. Oder warum er nicht allein sei – um Ihre nächste Frage gleich vorwegzunehmen, Commander.«
    »Aber was ist mit ihren Fähigkeiten?«, ließ Shamar nicht locker. »Berger sitzt nun schon so lange in Haft, dass

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