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Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Dieses Schiff werden wir nicht mehr flott machen. Oder vielleicht doch? Wenn die Antigravitation noch funktioniert, kann nicht alles defekt sein …
    Der Retter setzte zur dritten Gerade an. Blaues Laserlicht flackerte stroboskopartig in die Zentrale. Gerser sah leblose Körper am Boden.
    Vielleicht handelt es sich ja auch um eine Rettungsmannschaft von einem anderen Schiff, das den Gravitationsschock der weißen Monster überstanden hat … Würde ich wirklich zurück nach Ebeem wollen?
    Ein kräftiger Tritt beförderte das Schott nach innen. Mit einem lauten Rumms! schlug es lärmend auf den Boden. Der Lichtstrahl eines Helmscheinwerfers blendete Gerser. Die Raum-Reflexionen ließen ihn aber doch erkennen, dass es sich um eine große, humanoide Gestalt handelte, die Schritt für Schritt auf ihn zukam.
    »Sind Sie verletzt?«, kam es aus dem Anzuglautsprecher (der Mann hatte seinen Helm auf – wohl wegen der fürchterlichen Kälte). Gerser versteifte sich – er kannte dieses Jubar, das eine bestimmte, kaum merkliche Färbung aufwies. Das war eindeutig Translator-Jubar , so wie es die Geräte einer ganz bestimmten Spezies produzierten …
    »Mein Name ist Colonel George Yefimov, Kommandant der an Bord der S.C.S.C. STERNENFAUST stationierten Marine-Einheit. Sind Sie in Ordnung?«
    Der muskulöse Mann war bestimmt zwei Meter groß und hatte strahlend blaue Augen, die durch das Visier des Helms sichtbar waren.
    »Was ist mit meiner Flotte?«, krächzte Gerser.
    »Es tut mir leid, ich … Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Flottenkommandant Gerser Tamris aus dem Hohen Haus Tasuvian«, sagte der Adelige tonlos.
    »Es tut mir leid, Flottenkommandant Tamris. Wir haben nur zerstörte Schiffe vorgefunden. Auf einem anderen Schlachtkreuzer konnten wir drei J’ebeem lebend bergen. Das ist bislang alles. Meine Männer untersuchen gerade weitere Bereiche dieses Schiffes, doch es sieht nicht gut aus – sämtliche Außensektionen sind dekomprimiert.«
    Gerser erhob sich aus dem Sessel und trat Yefimov gegenüber. Der Mensch überragte ihn um halbe Haupteslänge.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, Colonel Yefimov, Sie eingeladen zu haben, an Bord der ASSANOS FEUER zu kommen.«
    »Was?« Das Gesicht des Menschen drückte völliges Unverständnis aus.
    »Ich nehme an, dass Sie mein Schiff beschädigen mussten, um an Bord zu gelangen. Ich werte das als aggressiven Akt.«
    »Sind Sie denn völlig …« Der Mensch schüttelte den Kopf. »Ihr Schiff sieht aus, als ob es in ein Schwarzes Loch geknallt wäre, Mann! Alle Schiffe hier sehen so aus!« Der Mann, der sich als Colonel Yefimov vorgestellt hatte, drehte sich abrupt um und schritt auf das Brückenschott zu. Gerser bemerkte, wie er etwas aus einer draußen abgestellten Antigrav-Box zog.
    »Hier«, der Mensch kam wieder zurück, »ziehen Sie das an, bevor Sie erfrieren.« Er reichte Gerser einen leichten Notfall-Raumanzug. Gerser rührte sich nicht, und Yefimov ließ den Anzug einfach vor seine Füße fallen. Dann wandte sich der Colonel des Star Corps den am Boden liegenden Offizieren zu und untersuchte sie mit einem Medoscanner. Im Licht der Helmlampe sah Gerser Subkommandant Nuris’ weit aufgerissene, tote Augen. Alainen und Buur lagen seltsam verrenkt daneben.
    »Hier lebt keiner mehr«, sagte Yefimov schließlich und kam auf Gerser zu. »Sie sind der Einzige in diesem Raum, der das, was auch immer hier geschehen ist, überlebt hat. Aber mir scheint, dass Sie dieses Glück nicht besonders hoch schätzen, Flottenkommandant Tamris.«
    »In der Tat, Colonel Yefimov. Ich sehe keinen Grund dazu.«
    »Es waren diese verdammten Quallendinger, habe ich recht?«
    »Ein Gegner, wie ich ihn nie erlebt habe. Wir waren chancenlos.«
    »Dem Star Corps ist es bei Kridania genauso ergangen. Es ist Unsinn, sich Vorwürfe zu machen, Flottenkommandant. Einem übermächtigen Gegner zu unterliegen, kann an niemandes Ehre kratzen.«
    »Es ging um mehr, Colonel. Um viel mehr. Die Schande ist unendlich groß.«
    Yefimov machte zwei Schritte und ließ sich in einem der Kommandositze nieder. »Wissen Sie, Flottenkommandant Tamris, auch ich kenne eine Zeit, in der ich nahe daran war aufzugeben. Wir hatten in glühender Hitze kein Wasser, und die Leute um mich herum starben wie die Fliegen. Gefährliche Tiere griffen uns an und töteten die, die noch nicht verdurstet waren. { * } Ich habe überlebt, doch es gab viele, zu viele, die ich nicht hatte retten können, so sehr ich mich auch bemüht hatte.

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