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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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blinzelte seinen Männern zu. Das hatte geklappt. Ein merkwürdiger Zufall, wie alles, was in diesem Gebäude geschah. Glück gehörte auch dazu, und davon hatten die Leute von der STERNENFAUST seit einiger Zeit zu wenig.
    Sammo führte sie durch einen Raum, wie er merkwürdiger nicht sein konnte. Der Fußboden bestand aus edel wirkendem Holz, die Möbel sahen antiquiert aus. Von der Decke hingen ovale Säcke, in denen es zuckte und pulsierte. Es stank grauenvoll. Yefimov suchte vergeblich nach Fenstern. Tatsächlich überantwortete sich der Komplex dem Kunstlicht.
    Sie kamen in einen weiteren Raum. Yefimov erstarrte, sodass seine Männer fast auf ihn geprallt wären. Er riss die Waffe hoch. Von den Wänden lief grauer Schleim, und unter der Decke hingen besagte Säcke, diesmal kleiner – und sehr viele mehr.
    Was sie hier sahen, passte nicht zur schmucklosen Eleganz der Gänge und des Fahrstuhls. Es war nicht künstlich, sondern organisch, wirkte wie die Brutstätte eines monströsen Insekts.
    Sammo blieb stehen und winkte. »Ihr braucht keine Angst zu haben. Ist alles harmlos.«
    Die Marines zögerten, dann folgten sie dem Grunker. Yefimov ahnte, dass Sammo alles daran setzen würde, ihnen zu helfen. Er würde niemals zulassen, dass Anneé etwas zustieß.
    Ich werde ewig leben! , erinnerte sich Yefimov an Sammos Ausspruch. Was hatte das zu bedeuten? Konnten sie sich alle so geirrt haben? Der Grunker war definitiv tot gewesen.
    »He, warte mal, Sammo«, rief er und blieb unter einem Türrahmen stehen. »Ich soll dir was von Anneé ausrichten …«
    Sammo fuhr herum. Seine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. »Was möchte sie von mir?«
    »Sie vermisst dich über alle Maßen und wünscht, dass du zu ihr zurückkehrst.«
    Sammo grinste. »Das glaube ich nicht, blonder Mann. Sie hat nie auf meine Liebe reagiert.«
    Yefimov spürte Kälte in sich aufsteigen. »Aber du willst sicherlich nicht, dass ihr etwas geschieht, oder?«
    Sammo verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Nein, das will ich nicht. Sie ist so schön.«
    »Wohin bringst du uns?«
    »Ihr wollt Informationen stehlen? Da gibt es nur eine Möglichkeit, meine Freunde. Ich bringe euch zu Mother Snipe.«
    Er stieß eine Tür auf. Noch bevor die Männer ihre Waffen abfeuern konnten, fielen die zuckenden Säcke auf sie herab, platzten auseinander. Schleim lief über die Körper der Marines, und Krallen bohrten sich in ihre Haut.
     
    *
     
    Ashkono Tregarde strich sich durch die dunklen Locken, kratzte sich die juckende Kopfhaut und wartete darauf, was geschehen würde. Obwohl er das Gefühl hatte, soeben einen weiteren Kreis der Hölle betreten zu haben, langweilte er sich. Er ahnte, woran das lag. Er war übermüdet. Sein Körper brüllte nach Schlaf. Was er erlebt hatte, ging über seine Kraft. Er war ein schmaler zierlicher Mann, der neben Hünen wie Yefimov fast kindlich wirkte. Hatte er gehofft, Muskelkraft wie die des Colonels durch Ausdauer wettzumachen, sah er sich getäuscht. Er war schlicht und einfach fertig.
    Alleine die mentalen Eindrücke pressten ihm die juckenden Augen zusammen. Alles in ihm schrie, er solle endlich etwas Ruhe finden. Er gähnte und streckte sich neben einen Felsen aus, als sich eine Fratze über ihn schob und ihn anstarrte.
    Mit einem Schrei schreckte er hoch. Ashkono war auf einen Schlag wieder hellwach.
    Der Mann, der sich Several Thunder nannte, lachte. »Passen Sie auf, Mann, sonst wird es Ihnen die Venen aus dem Körper ziehen.«
    »Was soll das, Thunder?«, schnauzte Tregarde. »Pfeifen Sie dieses Ding zurück!«
    Das schleimige Wesen rutschte quiekend von Tregarde weg und huschte in eine Felsritze.
    Der Herr der Katakomben hatte es sich auf einer archaisch anmutenden Couch bequem gemacht. Zwei attraktive Wigorenfrauen massierten ihm Füße und Nacken. Als Tregarde diese Höhle zuerst gesehen hatte, hatte er es nicht glauben können. Stalaktiten und Stalagmiten, wohin man blickte, mit farbigen Lampen angestrahlt, was zauberhaft aussah. Dazwischen Teppiche und antike Möbel. Eine viktorianische Wohnung inmitten einer Höhlenlandschaft sowie mehrere Eingänge, die allesamt von verwachsenen Wesen bewacht wurden. Thunder hauste hier wie ein König unter Dämonen.
    Goldbänder und Ketten glühten an seinem tätowierten Körper, er sah aus wie ein Piratenkapitän aus alten Sagen. Und das Seltsamste war: Er wirkte sympathisch und – was für Tregarde fast noch wichtiger war – intelligent!
    »Ich sehe es Ihnen an, Doktor«,

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