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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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reizte.
    Jake fragte, ob alle Kämpfer sterben würden und es nur einen Sieger gäbe, oder ob eine Chance bestand, das alles zu überleben. Dafür benötigte er fast fünfzehn Minuten, in denen die Hünen mit den Augen rollten und sich an die Stirn tippten. Dennoch waren sie geduldig und schienen irgendwann zu verstehen.
    Ja, es gab nur einen Sieger!
    »Das ist … bestialisch«, stieß Jake hervor.
    Was geschah unterdessen mit Jeroine?
    Immer wieder glitten Jakes Gedanken zu der J’ebeem. Sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Stets erinnerte er sich an ihren letzten Blick, diese großen Augen, die ihn noch vor wenigen Stunden so verheißungsvoll angeblickt hatten, als sie auf ihm saß und er mit seiner Erregung zu kämpfen hatte. Und die ihn in der Arena daran erinnerten, dass diese Welt ein grausamer Ort war.
    Er versuchte, den Hünen zu erklären, was er wissen wollte. Was würde mit Jeroine geschehen? Das war nicht einfach, aber so langsam gewöhnte man sich an die Laiendarstellung.
    Die Antwort kam prompt.
    Krodor verzog den Mund und zog den Zeigefinger unter seinem Hals entlang.
     
    *
     
    George Yefimov und seine Männer befanden sich in völliger Dunkelheit. Die Rutschpartie hatte nicht lange gedauert, und niemand war verletzt worden. Yefimov ärgerte sich einmal mehr, dass sie nichts bei sich hatten, mit dem sie Licht machen konnten.
    Die Schwärze war derart substanziell, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Normalerweise gab es stets irgendwo Restlicht, völlige Dunkelheit hingegen legte sich sofort auf die Seele und führte zu Orientierungslosigkeit.
    Er tastete um sich und stieß auf seine Männer, denen es ähnlich erging. »Wir sollten uns an den Händen nehmen«, schlug Yefimov vor. Die Berührung würde helfen, das Gefühl des Verlorenseins ein wenig in den Hintergrund zu drängen.
    »Wie lange wollen die noch mit uns spielen?«, fragte Linus. Seine Stimme klang schwer, weich und wie in Watte gepackt. Dennoch wurde Yefimov das Gefühl nicht los, sie halle in seinem Inneren nach.
    »Klar ist – wir sind gefangen«, sagte Scott. »Und weiterhin klar ist, dass wir unseren Auftrag nicht erledigen können. Was bedeutet …«
    »Halten Sie die Klappe!«, raunzte Yefimov härter als gewollt. Seine Angst um Anneé raubte ihm den letzten Nerv.
    Hatte er nicht gestern noch davon geträumt, sie mit sich zu nehmen, zurück auf die STERNENFAUST? Und wenn nicht dorthin, dann eben in ein kleines Haus, dass er sich am Stadtrand bauen würde? Er hatte in romantischen Zukunftsvisionen geschwelgt und dabei vergessen, dass niemand in dieser Stadt sich seines Lebens sicher sein konnte.
    »Dieser Sammo hat uns reingelegt!«, fluchte Scott.
    »Ist ja ganz was Neues«, gab Gale zurück.
    »Wieso beherrscht man hier diese Technologie? Wie schafft man es, ohne Kunststoffe Cyborgs zu bauen?«, fragte Linus.
    »Ich glaube, die Erklärung ist ganz einfach und doch schwer zu verstehen …« Yefimov rang nach Worten, denn seine Idee kam ihm absurd vor. Trotzdem fuhr er fort: »Magie! Es muss sich um Magie handeln. Also …« Er hüstelte. »Nicht solche, wie in Märchen oder so, sondern um eine Art der Magie, die wir nicht begreifen, die sozusagen über unseren begrifflichen Horizont hinausgeht. Die durch unser Wahrnehmungsraster fällt, weil wir sie nicht einordnen können. So was wie eine unglaublich weit fortgeschrittene Technologie, deren Grundlagen wir nicht einmal erfassen können. Stellen sie sich zum Beispiel einen Menschen aus dem irdischen Mittelalter vor, der zum ersten Mal eine Glühlampe sieht. Für ihn ist diese künstliche Lichtquelle etwas völlig Unvorstellbares – Magie!«
    Niemand sagte etwas.
    Nun klinge ich ja schon fast wie der Doc! , dachte Yefimov.
    Nach einer kleinen Weile antwortete jemand: »Könnte gut sein, Colonel. Könnte gut sein …« Das war Linus gewesen, und Yefimov war ihm seltsamerweise für die Zustimmung dankbar.
    »Du wirst es nicht glauben, Menschlein, aber weit bist du mit deinen Erklärungen nicht von der Realität entfernt!«, erklang eine hallende Stimme in der Dunkelheit.
    Die Männer zuckten zusammen.
    »Wer spricht da?«, stieß Yefimov hervor.
    Die Stimme schien zu überlegen, dann sagte sie: »Man nennt mich Mother Snipe. Ihr seid starke Männer. Gute Kämpfer. Ihr habt eine tapfere Seele. Deshalb werde ich jetzt ganz langsam Licht machen.«
    Nach und nach wurde es heller. Das Licht war zuerst rötlich, dann mit einem Grünton und schließlich Weiß.
    Die Marines

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