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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sicherten. Die Luft schien rein.
    »Mother …?«
    »Ich bringe den Kerl um«, schnappte Scott.
    »Der ist schon tot«, gab Yefimov zurück. »Der ist genauso tot wie die Kleine hier.«
    Hinter ihnen wurden die Schleimbeutel wieder lebendig. Sie pulsierten und zitterten. Für den Rückzug würden sie durch diesen Raum müssen. Was geschah, konnten sie sich leicht ausrechnen. Jeder von ihnen hatte Kratzer im Gesicht. Yefimov schoss zwei Kugeln in die Säcke, die auseinander spritzten wie mit Wasser gefüllte Luftballons. Allerdings stank dieses Wasser nach verfaultem Fisch und war grün, dick und mit etwas Lebendem versetzt.
    Scott hob sein Gewehr und schoss ebenfalls.
    »Verdammte Sauerei!«, brüllte Linus, der nichts tun konnte, außer zuzuschauen.
    Dort, wo einer der Beutel verschwand, schob sich erstaunlich schnell ein neuer aus der Decke, die plötzlich wirkte, als lebe sie. Als gebäre sie die Beutel, in ihnen Krallentiere mit sechs Beinen und einem schillernden Körper.
    »Das gibt’s doch nicht!«, stöhnte Gale. »Dieses Haus … ist ein Lebewesen, ein Organismus.«
    »Nicht ganz, Gale«, gab Yefimov zurück. »Dieser Raum lebt. Und durch den führt kein Weg zurück.«
    »Mother …?«
    »Die haben auf uns gewartet, und es würde mich nicht wundern, wenn diese Snipe und Thunder gemeinsames Spiel machen!«, rief Bon Scott. Selten hatte Yefimov den Marine so zornig gesehen.
    Yefimov vorneweg, stiegen sie über die Teile der Puppe und betraten den nächsten Raum. Hier war wieder alles anders. Vorhänge vor den Wänden, ohne dass man Fenster dahinter vermutete, und in der Mitte eine Feuerstelle, darüber ein Abzug. Es prasselte und knackte. Eine qualmdurchsetzte Hitze umfing die Marines. Ansonsten war das Zimmer leer.
    »Mother …?«
    Sammos Stimme näherte sich, wurde lauter und deutlicher.
    »Ja, komm nur her!«, knirschte Gale. »Ich schneide dich in Stücke. Mal sehen, wer dich dann wieder zusammenflickt …«
    »Mother!«
    Yefimov erstarrte. »Haben Sie das gehört?«
    Seine Männer nickten. Auch sie hatten bemerkt, dass der fragende Unterton in Sammos Stimme sich zu einer begeisterten Bestätigung gewandelt hatte.
    »Mother!«
    Unter ihnen gab der Boden nach, eine Klappe öffnete sich, und die Marines versanken schreiend im Nichts.
     
    *
     
    Krodor war, wenn man es nicht zu genau nahm, ein freundlicher Kerl. Man brachte Jake nicht in die Zelle, sondern wies ihm in den Katakomben der Arena einen Platz zu, der zwar lehmig und feucht war, aber immerhin die Illusion von Freiheit vermittelte.
    Es stank nach Fäkalien.
    Krodor versuchte, sich mit allen Mitteln verständlich zu machen. Er machte das gewölbte Zeichen für Brüste und das Zeichen für Taille. Dann tat er, als weine er und schnüffelte wie ein Mädchen – ein ziemlich grantiges Mädchen wohlgemerkt. Er packte sich selbst ans Handgelenk und führte vor, wie man ihn gefangen und weggebracht hatte. Er zeigte mit der Handfläche in Richtung Knie und tat, als streichele er einen Kopf. Dann verzog er sein Gesicht und machte Bäää !
    Jake verstand. Dieser Riese litt.
    Man hatte Krodor, vermutlich genauso wie Jake, entführt, gefesselt und für die Kämpfe vorbereitet. Krodors Kameraden nickten und grummelten. Ihnen schien es ähnlich ergangen zu sein. Immer wieder schlug Krodor Jake auf die Schulter, und der Commander fragte sich, warum man ihn so bewunderte. War er wirklich ein so guter Kämpfer?
    Das Schauspiel dauerte noch eine Weile, und alle Drei beteiligten sich daran.
    Jake brauchte keine Sprache, um zu begreifen.
    Sie waren gefangen. Sie würden bald, sehr bald kämpfen müssen, und wer unterlag, würde sterben. Es ging, soviel schien sicher, um Leben und Tod. Der Sieger würde als Held gefeiert werden und so viele Weiber haben – diese Gesten waren völlig klar –, wie er wollte. Und Geld. Und ein Haus. Und Essen. Und Ruhm.
    Mother Snipe, für die Krodor mit den Fingern die Geste einer krabbelnden Spinne machte, würde den Sieger an ihre Seite holen und mit ihm über Loodoon herrschen.
    Jake schöpfte aus einem Fass grünes Wasser und goss es sich über den Kopf. Sofort begannen die Barbaren wild zu gestikulieren, und bevor Jake sich’s versah, hatten sie ihn entkleidet. Sie drohten und schüttelten die Zeigefinger.
    Jake verstand. Kein Wasser an das Metall. Es würde rosten und wäre damit wertlos.
    Dennoch genoss er diese kleine Reinigung und schüttelte sich die Haare trocken, was seine Mitgefangenen zu einem donnernden Lachsturm

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