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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sprangen mit einem Aufschrei zurück. Direkt vor ihnen hockte eine riesige Spinne, mit einem Körper, so hoch wie Yefimovs Schultern. Sie starrte sie aus zwei kalten Augen an. Die behaarten Beine zitterten. Das Maul schloss und öffnete sich, und sie sprach mit der bekannten Frauenstimme: »Gefällt euch nicht, was ihr seht?«
    Yefimov schloss den Mund. War dieses Monster die ganze Zeit über hier gewesen? Grauen rann durch seine Knochen wie flüssiges Blei. »Nein, nein – wir …« Mehr konnte er nicht sagen, denn die Gestalt veränderte sich, wurde durchsichtig, waberte wie ein schlecht eingestellter 3D-Bildschirm auf der STERNENFAUST und verformte sich.
    Vor ihnen stand eine Frau. Eine wunderschöne Frau. Schwarze lange wellige Haare. Ein ovaler Kopf. Braune Augen, eine schmale Nase und sinnliche Lippen. Der Körper …
    Die Frau lachte. »Ihr denkt, ihr seht nicht recht? Macht euch keine Sorgen um euren Verstand. Das Wesen war nur eine meiner vielen Vorlagen. Ich vermute, nun scheut ihr nicht mehr vor mir zurück?«
    Die Marines schwiegen. Jeder von ihnen hatte Schweiß auf der Stirn. Yefimov hob seine Waffe.
    »Lass es sein, Menschlein. Das Gewehr richtet bei mir nichts aus. Nicht in dieser Gestalt, denn sie ist nur in eurem Kopf. Ich bin jene, die ihr sehen wollt.«
    Yefimov ließ den Lauf sinken.
    »Ihr kommt im Auftrag von Thunder?«
    Yefimov ahnte, dass er die Wahrheit sagen musste. »Ja, er nahm einige unserer Gefährten als Geisel. Wir sollten ein Buch für ihn holen. Dafür haben wir sechzehn Stunden Zeit, sonst sterben unsere Freunde. Euer Zwist interessiert uns nicht, wir tun, was wir tun müssen, um unsere Freunde zu retten.«
    Die schöne Frau lachte hell. »Auch Thunder fällt auf diesen Mythos herein?
    Gibt es nur noch Dummköpfe in Loodoon?«
    »Ich dachte es mir«, knurrte Linus.
    »Ihr könnt ihm bringen, was ihr wollt. Wenn ihr überlebt.«
    »Überlebt?«, echote Yefimov.
    »Die Zuschauer werden begeistert sein. Echte Kämpfer aus dem All. So etwas gab es schon lange nicht mehr. Ihr werdet gegen die Besten der Besten antreten. Wer gewinnt, ist reich und besitzt ausreichend Ruhm, um an meiner Seite zu sitzen. Wer unterliegt, stirbt.« Diese Worte wirkten so deplatziert aus dem Mund der schönen Frau, dass niemand der Marines sie wirklich aufnahm.
    »Ich verstehe, dass das über euer Begriffsvermögen geht. Nun – viel Zeit zum Überlegen bleibt euch nicht. In einer Stunde werden die Kämpfe beginnen. Ich fühle, dass sich die Arena füllt. Viele Tausend werden dort sein.«
    »Woher weißt du, dass wir Menschen sind?«, fragte Linus.
    »Woher weiß ich, dass du Anneé liebst, blonder Mann?«
    »SCHLUSS!«, donnerte Yefimov. »Wir haben begriffen.«
    »Ja, genug geredet. Gleich wird sich dort eine Tür öffnen. Folgt jenen, die euch zur Arena bringen. Behaltet die Waffen noch, wenn ihr wollt. Vielleicht benötigt ihr sie in der Arena? Das ist nicht meine Entscheidung. Ich lasse mich überraschen. Denn ich brauche Freude. Viel Freude. Jetzt die Freude und später der vielköpfige Tod. Jetzt die Lust und später das Blut. Jetzt eure Schlacht, später meine!«
    Und die Tür öffnete sich.
     
    *
     
    Hinter der Couch stand eine mannshohe Uhr. Tregarde musterte sie und tastete mit den Zeigefingern über das Holz. Diese Uhr würde auf der Erde unerschwinglich sein, genauso wie viele andere Utensilien und Dinge, die sich in Thunders Wohnhöhle befanden.
    »Eine ganz normale Uhr«, sagte Thunder, der hinter den Doktor getreten war. »Sie schlägt die Zeit. Gleich wird sie wieder eine Stunde schlagen. Dann beginnen die Kämpfe.«
    »Die Kämpfe?«
    »Ich halte mich da raus. Das ist Mother Snipes Vergnügen. Damit meint sie, der Stadtbevölkerung eine Freude zu bereiten. Zweimal im Jahr veranstaltet sie diese Kämpfe. Dafür sucht sie die besten Kämpfer zusammen, die sie finden kann. Zumeist lässt sie Männer und Frauen entführen. Diese lässt sie trainieren. Die Wahrscheinlichkeit, lebend zu bestehen, ist so gering, dass man nicht darüber sprechen muss. Trotzdem soll es einige Kämpfer geben, die sich dem freiwillig stellen, denn der Sieger wird reich belohnt und an ihre Seite geholt – was immer das auch bedeuten mag. Früher oder später werden die Sieger in irgendeiner Gasse entsorgt, doch das interessiert niemanden. Wichtiger ist das Vergnügen in der Gegenwart. Es lenkt ab.«
    »Gladiatorenkämpfe …«, murmelte Tregarde. Er hatte davon gelesen. In früheren Zeiten waren diese Kämpfe

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