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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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von Tregarde ab, der ihn festhalten wollte, und trat auf die Bühne.
    Die Band ignorierte ihn, und er blinzelte in das Rund. Da sich das Licht auf die Bühne konzentrierte, konnte er kaum etwas erkennen, alles wirkte schwarz, aber er nahm das Raunen wahr, welches durch das Publikum ging.
    Und er sah, dass es nicht ihm galt, sondern etwas, das sich weit über ihnen unter der Hallendecke materialisierte.
    Zuerst ein Schatten, dann schossen Lichter nach oben, grell gebündelte Blendlaternen ohne Farbe, schneeweißes Licht, welches auf einen Körper traf, der sich festigte und mit durchscheinenden Flügeln auf der Stelle schwebte.
    Der Rhythmus wurde schneller.
    Das Publikum brüllte und reckte die Hände nach oben.
    Verzückte Gesichter, wohin Yefimov blickte.
    »RANCORHEAD! RANCORHEAD!«
    Und die Musiker spielten dazu, als ginge es um ihr Leben.
     
    *
     
    Er glitzerte im Nachtlicht.
    Ein sanftes Schimmern drang durch die Wände, als illuminiere er von innen heraus.
    Der Kristalltempel.
    Das Kristarium!
    »Schauen Sie sich das an!«, sagte Mary Halova. Die Wissenschaftlerin in ihr war wieder erwacht. »Hätten Sie so etwas Schönes am Rande dieser Stadt erwartet?«
    Jake musste ihr recht geben. Auch bei ihm dauerte es eine Weile, bis sich sein Mund wieder schloss. Das Gebäude war schlicht und einfach – schön! Jede andere Beschreibung wäre falsch gewesen. Die Pyramide mit der abgeflachten Spitze schien absolut glatt und ebenmäßig zu sein. Wer hatte so etwas geschaffen, und aus welchem Material war das Gebäude?
    Jakes Müdigkeit verflog.
    Mary Halova schien es nicht anders zu gehen.
    »Kommen Sie. Wir müssen den Eingang finden«, sagte sie.
    Jake blickte sich um, als erwarte er jemanden, der ihn festnehmen, ihn daran hindern würde, in die Nähe dieses Gebäudes zu gelangen. Doch die Stadt ruhte.
    »Warten Sie«, sagte Jake. »Was hoffen wir dort zu finden?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Mary zurück. »Irgendeinen Grund muss es geben, dass so etwas hier existiert.«
    »Warum kümmert sich niemand der Bürger darum? Warum scheint es allen anderen egal zu sein?«
    »Wer weiß, wie lange das Gebäude schon existiert? Möglicherweise hat man sich schlicht und einfach daran gewöhnt.«
    Jake nickte. Das war einleuchtend.
    »Hören Sie«, begann Mary und stockte für einen Moment, »lachen Sie über mich, wenn Sie wollen, aber mein Bauch sagt mir, dass dieses Ding einen Sinn haben muss.« Sie gingen weiter, und bald hatten sie etwas gefunden, dass ein Eingang sein konnte.
    »Moment mal«, sagte Jake. »Das alles leuchtet mir nicht ein. Man weiß, dass die alten Pharaonengräber oder die Grabstätten von Wega 3 geplündert wurden. Man könnte auch sagen: Alles, was einen Eingang besitzt, wird auch früher oder später von irgendwem betreten. Kein Lebewesen würde auf Dauer einen Eingang ignorieren, denn allen ist eines gemein – die Neugierde!«
    »Na und?«
    »Schauen Sie sich um. Nichts und niemand ist hier. Niemand interessiert sich für das Ding. Dafür muss es einen Grund geben.«
    »Wie auch immer, ich gehe rein«, beschloss Mary.
    Jake nickte. »Einverstanden. Gehen wir.«
    Zu ihrer Überraschung glitt eine Pforte zur Seite, geräuschlos und sanft. Sie traten ein, und hinter ihnen schloss sich die Pforte wieder. »Liebe Güte«, flüsterte Jake.
    »Ich glaub’s nicht«, flüsterte Halova zurück.
    Vor ihnen erstreckte sich ein Gang, dessen Boden waagerecht und dessen Wände halbrund waren, ein Gang, der sich perspektivisch nicht verjüngte, sondern öffnete. Wohin Jake und Mary blickten, sahen sie Lichter funkeln, kleine und große Kristalle, die aus sich heraus zu glitzern schienen.
    »So etwas Schönes!«, strahlte Mary. Ihre Augen waren geweitet wie die eines Kindes. »Unglaublich.« Jake ging es nicht anders. Nach der Monotonie und dem Grauen der Stadt spielten seine Nerven eine Weile verrückt und verweigerten sich dem, was sie wahrnehmen mussten. »Das kann unmöglich wirklich sein!«
    »Doch, ist es«, sagte Mary, die sich schneller wieder von dem berauschenden Anblick erholte. »Es ist genauso real wie die Welt da draußen.«
    »Das viele Licht, die Farben! Wo ist die Kraftquelle? Wer sorgt dafür?«
    Mary legte ihm eine Hand auf den Arm. »Kommen Sie. Lassen Sie uns diesen Ort erkunden.«
    »Ja«, murmelte Jake und tapste neben ihr her. Immer wieder war er versucht, mit den Fingerspitzen an der glühenden Schönheit der Steine entlang zu streifen, während sich die Reflexe der Kristalle auf sie

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