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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Bewahren Sie bitte Ruhe.«
    Mit Panik sah William, wie immer mehr Crewmitglieder durch die Tür gingen. Er stellte sich ihnen in den Weg, wurde aber nicht beachtet und zuletzt sogar geschlagen. Die Faust eines Marines schickte ihn zu Boden, und als er sich verwirrt aufsetzte, sah er, dass er allein in der Wartehalle war.
    Mehrere elegant geschwungene Gläser standen verwaist zwischen den Schwebesitzen. Ihre türkisblaue Farbe wurde heller und breitete sich aus.
    William sprang auf die Füße und sah, wie das Licht immer intensiver wurde. Es war ähnlich wie auf der Brücke der BEHRING, ehe er an diesen grauenhaften Ort gelangt war.
    »Was wollt ihr von mir?«, brachte er erstickt hervor.
    Über ihm ertönte die unpersönliche Stimme, während die Robots den Raum wie auf einer Schnur aufgespannt in einer Reihe verließen. »Du sollst in den Saal kommen, William.«
    Der Geruch nach Weihrauch, den William zuvor schon wahrgenommen hatte, wurde so intensiv, dass er husten musste.
    »Was hat das zu bedeuten? Warum soll ich in den Saal gehen?« Er hoffte, dass die Stimme sich dieses Mal auf ein Gespräch einlassen würde, und fühlte Erleichterung, als sie antwortete.
    » Sie wünschen dein Kommen. Du sollst vor der Begegnung mit dem Auge geprüft werden und dich selbst erforschen.«
    »Dann ist das eine Prüfung?«
    »Es ist ein Spiegel.«
    »Warum bin ich der Einzige, der nicht durch die Tür möchte?«
    »Deine Gabe beeinflusst den Prozess. Du hast das Auge bereits erblickt. Trotzdem musst du mitkommen.«
    William hasste die Unpersönlichkeit der Stimme. Er hätte gern geschrien, dass er sich weigerte. Er war keine Laborratte, und er hatte nicht vor, durch die Tür zu gehen. Aber wenn er das sagte, verärgerte er die Stimme und dann erhielt er vermutlich keine Antworten mehr. Es war wichtiger, zunächst so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen.
    »Wo ist Dana Frost?«
    »Jedes Individuum erhält seinen eigenen Spiegel.«
    Eine unzureichende Antwort. William verschränkte die Arme vor der Brust. »Was ist mit denen, die in den Raum gestürzt sind? Sind sie tot?«
    »Es kann an diesem Ort gestorben werden.«
    William schluckte. »Jedes Leben ist wertvoll. Warum tötet ihr?«
    »Es ist an der Zeit, durch die Tür zu gehen.«
    Das türkisblaue Licht verdichtete sich. Nebelschwaden umhüllten William. Er presste die Lippen aufeinander und wappnete sich innerlich.
    »Ich gehe nicht durch die Tür. Zeig dich endlich, wenn du mit mir verhandeln willst. Ich spiele dein Spiel nicht mit.«
    Vor ihm verdichtete sich der Nebel. Eine Gestalt formte sich. Sie sah aus wie Abt Daniel Leslie, aber sie war nicht der Abt. Nebelfetzen tanzten auf ihren Armen und auf den Schultern, als würde ein Windwirbel sich um sich selbst drehen. Er kannte diesen Effekt, denn er hatte ihn bereits mit Sandkörnern auf Sirius III gesehen.
    »Du bist eine Entität«, folgerte William. Er war verblüfft und hatte es doch schon die gesamte Zeit über geahnt. Die Entität hatte sie an einen Ort geführt, an dem Tausende ihrer Art waren. Bei diesem Gedanken schwindelte William. Was wussten sie schon über diese Wesen? Nichts. Sie hatten nur die rudimentären Erfahrungen mit einem Exemplar.
    Über die anderen Entitäten war nichts bekannt.
    Der Abt trat auf ihn zu und berührte seinen Arm. Türkisblaues Licht quoll aus seinen Fingerspitzen und sickerte in Williams Haut.
    Im selben Moment löste sich der Warteraum auf.
     
    *
     
    Ein Tier kreischte. Der penetrante Ton klang wie ein Lachen. Rags öffnete die Augen, blinzelte, und schloss sie wieder. Schmerz durchflutete seinen Körper. Sein Kopf fühlte sich an, als habe er versucht, mit der Stirn transparenten Stahl zu durchschlagen.
    Wo war er? Er öffnete die Augen erneut, und aus den dunklen Umrissen um ihn her wurden Mammutbäume, die hoch über ihm aufragten. Es war heiß und schwül. Der süßlich-herbe Geruch von feuchten Moosen, Patschuli und Ozon stieg ihm in die Nase. Ein Moskito klebte an seiner Wange. Rags fand die Kraft, zuzuschlagen und ihn zu zerquetschen.
    Was war passiert? Er setzte sich auf und fühlte dabei eine lang gezogene Wunde an seinem Kopf. In seinem schwarzen Haar klebte Blut. Verwundert stellte er fest, dass er sich auf einer Lichtung befand. Um ihn her ragte ein Urwald auf. Es sah aus wie auf der Erde, in dem Naturschutzgebiet in Südamerika, in dem er vor Jahren mit Jenny einen abenteuerlichen Urlaub verbracht hatte.
    Jenny. Immerhin ein Name. Er wusste auch seinen eigenen

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