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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Mal gedemütigt, und du wirst es nie wieder tun. Heute ist der Tag der Abrechnung.«
    Daniel fiel immer mehr in die Rolle zurück, die er damals innegehabt hatte, und er merkte es auch. Gleichzeitig konnte er wenig dagegen tun. Die Erinnerungen an die BEHRING und das Auge des Universums verblassten. Er wurde mehr und mehr der Junge, der er vor einem Jahr gewesen war.
    Er grinste überheblich. »Dazu fehlen dir die Eier, Budda. Ich sehe es in deinen Gedanken. Du hast viel zu viel Schiss, dass ich allen erzähle, dass du noch immer jede Nacht am Daumen lutschst wie ein Baby.«
    Budda holte aus und schlug zu.
    Daniel hatte den Schlag bereits in seinen Gedanken gelesen und tauchte rechtzeitig weg. Er wusste, dass er Land gewinnen musste. Budda war auf hundertachtzig. Sein wachstumsbeschleunigter Körper war real zehn Jahre alt, befand sich aber geistig eher auf dem Stand eines pubertierenden Fünfzehnjährigen.
    Er rannte zur Treppe, die anderen hinter ihm her.
    Irgendwo erklang die Stimme einer Lehrerin. »Nicht so stürmisch!« Dann war die Lehrerin fort, und Daniels Beine trugen ihn – stark und zuverlässig – auf den geräumigen Internatshof, der mit abstrakten Figuren des Künstlers Idan Maho vollgestellt war.
    »Dieses Mal entwischst du mir nicht!«
    Daniel fühlte einen harten Ruck, der ihn von den Beinen riss. Seine Muskeln zitterten. Budda hatte einen Fernschocker eingesetzt.
    »Arschloch«, knurrte er. Da waren die drei schon über ihm. In seiner Wut konzentrierte er sich auf Budda und befahl ihm, den Daumen in den Mund zu schieben. Budda tat es mit schweißnasser Stirn.
    Kiri schlug ihm ins Gesicht. »Hör auf! Du elende Genverseuchung! So was wie dich sollten die neutralisieren!«
    Er wurde herumgerissen. Eine Faust traf seine Schläfe. Eine Weile sah er verschwommen. Er versuchte mit seiner Gabe herauszufinden, was vor sich ging, aber es gelang ihm nicht. Es hatte ihn mentale Kraft gekostet, Budda zu manipulieren.
    Erneut spürte er den Elektroschocker, der seinen Körper lahmlegte. Dieses Arschloch Budda! Er wusste ganz genau, dass Rektor Seig ihn nicht rauswerfen würde, schließlich war Buddas Familie in der Politik und hatte einflussreiche Freunde, die das Internat mit Credits unterstützten.
    Er spürte, wie Budda ihn hochhob und sich an seinen Armen und Beinen zu schaffen machte. Dann endete auch das. Er hing allein irgendwo auf den breiten Geästen von einer der abstrakten Statuen, die entfernt an baumartige Wloom erinnerten.
    Schöne Scheiße. Er blinzelte und erkannte, dass sie ihn in die hinterste Ecke des Internatshofs gebracht hatten, die außerhalb der Kameraerfassung lag. Trotzdem mussten die Kameras gefilmt haben, wie sie ihn hierher schleppten. In spätestens einer halben Stunde würde Rektor Seig merken, dass sein Musterschüler fehlte und auf die Suche gehen. Aber solange wollte Daniel mit einer Befreiung nicht warten. Er versuchte, seine Hände freizubekommen. Sie waren mit Klebeband an den Handgelenken zusammengeklebt und um einen Ast geschlungen. Vorsichtig rieb er das Klebeband am unzerbrechlichen Bronzeglas der Statuen. Zwar gelang ihm das, aber er fand keine scharfe Kante, an der er sich hätte befreien können. In Gedanken überlegte er, was er Budda alles antun würde, wenn er erst frei war.
    Nach mehreren Minuten gab er seine Befreiungsversuche erschöpft auf. Das Schlimmste war, dass er aufs Klo musste und nicht gehen konnte. Dafür würde Budda bluten.
    Rektor Seig fand ihn zwanzig Minuten später und befreite ihn aus seiner misslichen Lage.
    »Daniel, was sind das für Streiche, die Sie spielen?«
    Daniel rieb sich die Handgelenke. »Tja, offensichtlich habe ich zu fliegen gelernt und mich selbst da oben gefesselt, um meine masochistische Seite auszuleben. Macht jedenfalls mehr Spaß als Ihr Unterricht.«
    Rektor Seig sah betreten zur Seite. Er war schwach emphatisch und spürte Daniels Zorn. »Sie wissen, dass ich gegen Budda Bones nichts unternehmen kann, aber ich werde mit ihm sprechen und auch mit seinen Eltern.«
    »Sie meinen, Sie werden seinen Eltern in den Arsch kriechen, damit genug Credits für das Internat rausspringen.«
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Daniel, dass Sie Lehrkörper mit mehr Respekt zu behandeln haben. Schließlich wird auch Ihnen an diesem Internat ein hohes Maß an Respekt entgegengebracht.«
    »Und ich habe Ihnen schon hundert Mal gezeigt, Wismor, dass ich darauf scheiße, wer meint, sich mit Respekt zu behandeln. Die inneren Regeln Ihres

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