Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
war unangekündigt aufgetaucht. Vor nicht einmal zwanzig Minuten hatte er mir nichts, dir nichts im Foyer des New Yorker GalAb-Büros gestanden und darum gebeten, mit Shamar al Khaled zu sprechen – einem Mann, dessen Anwesenheit ihm gar nicht hatte bewusst sein können. Die Reaktion des Rezeptionisten war entsprechend verblüfft ausgefallen – wie auch Shamars, nachdem Mitchell ihm hinter verschlossener Tür den Grund seines Erscheinens offenbart hatte.
    Und ausgerechnet jetzt versagte die Technik. Boz hatte am Morgen begonnen, einen internen Datenabgleich vorzunehmen, und die Hauptsysteme des gesamten Gebäudes neu gebootet. Seitdem liefen sämtliche Terminals und Konsolen deutlich schneller und effizienter – wenn sie denn liefen. Das Unterfangen barg ungeahnte Kinderkrankheiten, an deren Heilung Boz und seine unverzichtbare Assistentin Shirley Bassett seitdem fieberhaft arbeiteten, nur unterbrochen vom konstanten Strom bei ihnen eingehender Beschwerden aus dem gesamten Gebäude.
    »Comm…nder? Hö…n Sie …ich?« Immer wieder fror die dreidimensionale Anzeige ein, und aus den verborgenen Lautsprechern drang eine verhackstückte Version von Bozinskys Stimme. »Di…erbindung sollt…etzt eige…lich wieder steh…«
    »Na ja, das ist vielleicht ein wenig zu optimistisch formuliert«, gab Shamar zerknirscht zurück. »Der Datenstrom scheint so lückenhaft zu sein, dass selbst die A.J. des Terminals sie nicht rekonstruieren kann. Können Sie mir die Informationen, um die ich Sie eben bat, jetzt liefern, oder nicht, Boz?«
    Auf dem Schirm erschien Bozinskys Gesicht. Der geniale Techniker lächelte so breit – und so peinlich berührt –, dass das Kunstweiß seiner perfekt geformten Zähne mit dem Licht der kleinen Lampe hinter seinem Kopf zu konkurrieren schien, »…lbstverstän… Comm…der. Shirl… …at die erforder… gera… Ne…teilt.«
    »Dann mal los«, murmelte Shamar und erhöhte die automatische Daten-Rekonstruktion.
    »Ralph Cifaretto«, drang Bozinskys Stimme nun klar durch Shamars kleines Büro mit dem Blick auf Lower Manhattan, während sich diverse Standbilder, Videos und 3-D-Aufnahmen des Erwähnten auf dem Bildschirm die sprichwörtliche Klinke in die Hand gaben. »Vierunddreißig, ledig, Geburtsort Rom, Italien. Ein absolut unbeschriebenes Blatt, bis er vor einigen Wochen als Redner an die Öffentlichkeit trat. Motiviert von den verheerenden Folgen der Orphanen-Krise, nutzte Cifaretto die Gunst der Stunde, seinem Missmut über das Geschehene Luft zu machen, und traf damit einen Nerv bei seinen seitdem stetig wachsenden Zuhörerscharen. Schon sein dritter öffentlicher Auftritt wurde landesweit ausgestrahlt, seit dem fünften hört ihm die ganze Welt zu – und mit Sicherheit nicht nur die.«
    Jasper Mitchell nickte. Er wirkte ungeduldig, und Shamar verstand ihn gut. Bisher wiederholte Boz Offensichtliches.
    »Wie von vielen erwartet, verkündete Cifaretto vor einigen Wochen seine Kandidatur für die bevorstehenden Neuwahlen zum Hohen Rat«, fuhr der Techniker ungerührt fort, »und wie ebenfalls erwartet, gibt es in der weiteren Kandidatenschar niemanden, der ihm in puncto öffentlicher Anerkennung und Akzeptanz auch nur das Wasser zu reichen verstünde.«
    Shamar reichte es. »Selbstverständlich hat die GalAb nicht erst seitdem ein Auge auf den Mann geworfen«, unterbrach er Boz’ Vortrag – was dieser mit einem ganz und gar nicht subtilen fragenden Blick quittierte. »Insbesondere seine Ansichten über die Zukunft des irdischen Weltraumprogramms sind einigen Vertretern hoher Ämter ein Dorn im Auge.« Dabei nickte Shamar Mitchell zu.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, da übertreiben Sie, Commander. Mir – und ich kann hier nur für mich sprechen, wenngleich andere sicherlich meiner Meinung sind – ist Cifaretto kein Ärgernis, sondern ein Grund zur Sorge. Wenn die Erde sich nur noch auf die Verteidigung ihrer Grenzen konzentriert und jegliche Weltraumforschung zu den Akten legt, wie es unser italienischer Freund dort propagiert, stirbt weit mehr als unser Raumfahrtprogramm. Das All ist Forschung, ist Entdeckung, ist Selbsterkenntnis – dem war schon immer so. Wir sind nicht da draußen, um Kämpfe zu suchen, die wir dann ausfechten. Natürlich kommt es immer wieder zu welchen. Aber unser Hauptziel war und ist die Forschung.«
    Shamar dachte an all die Fahrten, die er bereits auf der STERNENFAUST III miterlebt hatte. Mitchell hatte recht. Das All war gefährlich, und der

Weitere Kostenlose Bücher