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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zischend. Bebend.
    Fontane-Regel Nr. 4: Angst war eine alles verschlingende, ohrenbetäubende Ruhe.
    Woher er den Mut nahm, wusste Junior nicht zu sagen, doch das Nächste, was er registrierte, war seine eigene Flucht. Reflexartig wandte er sich um, streckte die Arme nach der Tür zum Flur aus. Scheiße, er musste raus hier, zurück in die Wirklichkeit! Ins Leben!
    Dads Atem hinter ihm, kalt und unerbittlich im Nacken. Ein nimmersatter Verfolger.
    Junior riss die Tür auf, hechtete hinaus. »Hilfe!«, schrie er – doch der Gang war leer. Weit und breit keine Menschenseele. Das ist unmöglich. Der Abend fängt doch erst an. Die Bude müsste voll sein. Sein Verstand weigerte sich, die Bilder zu akzeptieren, die die Augen lieferten.
    »Wo willst du hin, Kiddo ?«, spottete Dad irgendwo hinter ihm. »Wieder vor der Wirklichkeit fliehen?«
    Nein, nein, nein. Das war nicht die Wirklichkeit. Konnte sie nicht sein. Nichts von dem hier ergab einen Sinn, gar nichts. Das war der Scotch, so sah’s aus! Nur der Alkohol, sein steter Begleiter seit Jahren, der sich auf unangenehme Weise bemerkbar machte.
    Kaltes Metall an Juniors Hinterkopf. »Klick«, hisste das Dad-Ding an seinem Ohr. Dann lachte es, als hätte es gerade den besten Gag der Welt gebracht.
    Junior schrie. Rannte. Den Gang entlang, einfach weiter. Einfach weg. Er riss Türen auf, brüllte nach jedem Angestellten des Montecito, der ihm in den Sinn kommen wollte, fand aber niemanden. Bis …
    »A.J.!« Da vorne! Gleich hinter der Biegung des Flurs, wo es zur Bühne des Ball Room ging, stand der Besitzer des Hauses, noch immer friedlich an seiner Zigarre nuckelnd, und studierte irgendwelche Papiere. Junior schrie, als wolle er sich die Lungenflügel aus dem Leib katapultieren. »A.J. hilf mir!«
    Zunächst reagierte Cooper überhaupt nicht. Dann – ganz langsam und mit einem Lächeln, das an Bösartigkeit kaum noch zu überbieten war – drehte der stoppelbärtige Selfmademan, der sich vom Rinderzüchter aus Wyoming zum Casinoboss auf dem Strip hochgearbeitet hatte, den Kopf.
    Cooper sah Junior an …
    … wissend …
    … verstehend …
    … und nickte.
    Einen Moment später spürte Johnny Fontane Jr. die eiskalte Hand des Vaters-der-nicht-sein-durfte auf seiner Schulter – und den Lauf der 459er an der Schläfe.
    »Gute Nacht, Sohn.«
    Und die Welt wurde schwarz.
     

Kapitel 2 – Schatten des Gestrigen
     
    Erde, Florida, Gegenwart, 5. November 2271
     
    Sie hatte das All bereist und Gefahren durchstanden, die die Vorstellungskraft eines Großteils der Angehörigen ihrer eigenen Spezies um Längen überstiegen. Sie hatte Opfer gebracht und Situationen durchlitten, die ihrer Seele Narben zugefügt hatten, von denen sie sich nie wieder erholen würde. Und sie hatte Menschen, Freunde, Kollegen – ja, Partner – sterben sehen – sterben lassen? –, weil der Moment es erforderte und das Universum nicht immer zweite Chancen gewährte.
    All das und mehr hatte sie in vielen, vielen Jahren durchgemacht, ohne aufzugeben. Ohne zu kapitulieren, zu kneifen.
    Doch in diesem Augenblick war Dana Frost, ehemalige Kommandantin der S.C.S.C. STERNENFAUST, bereit alles darum zu geben, einfach auf dem Absatz kehrt machen und fliehen zu können, solange es noch ging.
    Denn das wahre Grauen, daran zweifelte sie nicht für einen Sekundenbruchteil, wartete jenseits dieser verschlossenen weißen Tür auf sie.
    Der, an der sie soeben geklingelt hatte.
    Der mit dem Namensschild FROST …
    »Ja, bitte?«
    Saito öffnete und sah aus wie immer. Weite, luftige Tuchkleidung in sommerlichen Farben. Das fast schneeweiße Haar ungezwungen zurückgebunden und zu einem losen Knoten gewickelt.
    Das in Würde gealterte Gesicht freundlich, ohne Erkennen. »Kann ich etwas für Sie tun, Miss …?«
    Dann kam die Erkenntnis. Und die eben noch fragenden Augen weiteten sich zu einem Blick des Entsetzens. Des Grauens.
    »Hi Mom«, grüßte Dana leise und zwang sich zu einem Lächeln. »Sag mal, kann ich heute vielleicht bei dir pennen? Tonio und ich haben Krach …«
    Die Erwähnung des Mannes, mit dem sie in jungen Jahren einmal verheiratet gewesen war, hatte ein Scherz sein sollen – immerhin sah Dana nun wieder aus wie damals –, schien aber an Saito Frost abzuprallen. Nein, schlimmer noch: Sie verstärkte ihre Verwirrung.
    »K … Kind?«, stammelte Danas Mutter in einer Stimmlage, die sie gar nicht an ihr kannte. Panisch. »Kind, bist … du das?«
    »In Fleisch und Blut«, antwortete Dana,

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