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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wie immer, rostig wie immer, stank nach einer desinfizierenden Chemikalie wie immer. Aber es machte ihn auch wach.
    Ein drittes Mal das Kopfschütteln, sodass die Wassertropfen aus seinen Haarspitzen spritzten und die Wände trafen. Wo sie das graue Material berührten, wurden sie aufgesogen.
    Sowohl seine innere Uhr als auch sein Magen sagten ihm, dass es gleich so weit sein würde. Noch bevor er den Waschraum verlassen und sich das Shirt und die Stoffschuhe anziehen konnte, erklang das Signal.
    Ein kurzes Pfeifen, dann eine unpersönliche Maschinenstimme: »Gefangener, treten Sie vor und nehmen Sie Ihre Mahlzeit entgegen.«
    Er hatte schon oft darüber nachgedacht, diese Situation irgendwie auszunutzen, aber es galt die alte Gefangenenregel: Tausendmal gehört, tausendmal ist nix passiert.
    Eric griff sich schnell Shirt und Schuhe und schlüpfte hinein. Es war absoluter Schwachsinn, aber scheinbar legte man in diesem Restaurant Wert auf angemessene Kleidung.
    Er trat bis zur Markierung am Boden, etwa einen halben Meter vor der Zellenwand, wo man anhand der Position der Liege eine Tür vermutet hätte. Wenn es hier Türen geben würde.
    Eine Öffnung bildete sich auf die gleiche Weise wie bei dem Waschraum, doch es war nur eine Art Schacht, aus der sich von oben ein Tablett senkte.
    Hätte Eric nicht die komplette Anstaltskleidung getragen, wäre der Schacht verschlossen geblieben. Diese Erfahrung hatte er in den ersten Tagen auf dem Gefängnisschiff gemacht und dabei schnell gelernt, dass Hunger schlimmer sein kann als Heimweh.
    »Tablett entnehmen«, meldete sich die Stimme.
    Eric trat vor und nahm seine Mahlzeit aus der Öffnung. Sofort danach verschloss sie sich wieder.
    Es gab keinen Tisch in der Zelle, auch keinen Stuhl. Zumindest nicht als serienmäßige Ausstattung. Aber wenn Eric Möbelstücke brauchte, dann würde er sie auch bekommen. Er grinste.
    Es dauerte nur Sekunden, bis die Naniten auf seinen Wunsch reagierten. Es verlangte ihm nicht viel Anstrengung ab, und nur ein leichtes Kribbeln war unter seiner Kopfhaut zu spüren.
    Direkt vor ihm wuchs die Sitzmöglichkeit aus dem Boden und platzierte sich im gewünschten Abstand vor dem Tisch. Er wählte einen wunderbar überzogenen Ledersessel mit integrierter Massagefunktion.
    Eric stellte das Tablett ab und setzte sich.
    Lustlos begann er seine Mahlzeit.
    Elender Alltag.
    Elendes Schiff.
    Elendes Leben.
     
    *
     
    Nach dem Essen stellte Eric das Tablett wieder in die gleiche Öffnung und ließ Tisch und Stuhl verschwinden. Schon oft hatte er sich gefragt, warum bemerkt wurde, dass er nicht die korrekte Kleidung trug, aber niemandem auffiel, dass er seine Zelle nach Belieben manipulieren konnte. Eine Antwort darauf hatte er nie gefunden, es war ihm auch egal.
    Das Pfeifen kündigte die Stimme an, die unpersönlich wie immer erklang.
    »Gefangener, verlassen Sie die Zelle und begeben Sie sich in den Gemeinschaftsraum.«
    Einmal in der Woche kamen die Häftlinge in den Genuss dieses Geschenks.
    Die Wand öffnete sich, und das Licht erlosch. Drei Schritte brachten ihn auf den Gang, und hinter ihm schloss die Wand fugendicht. Eine Kombination aus mehreren Zeichen über der vorhin noch vorhandenen Tür wies diese Zelle als seine aus.
    Alle paar Meter befanden sich weitere Markierungen an der Gangwand. Eric hatte sich nie die Mühe gemacht die Zellen zu zählen, aber allein in diesem Gang gab es mehr als dreißig von ihnen. Zumindest von diesen wusste er aber, dass sie leer waren. Das Geschäft florierte offenbar nicht sonderlich für die Betreiber dieses Gefängnisschiffes.
    Eric kannte den Weg auswendig. Nach ein paar Minuten endete der Gang und entließ ihn durch ein Tor in eine große Halle. Tische und Stühle standen militärisch korrekt in Reih und Glied. Vermutlich war dies früher mal der Raum gewesen, in dem die Gefangenen zusammen gegessen hatten. Bevor das Raumschiff mit den Naniten aufgerüstet worden war.
    Wie jedes Mal betraten gleichzeitig mit ihm fünf weitere Häftlinge den Saal. Jeder kam aus einer anderen Ecke. Schnell checkte Eric alle ab. Vier von ihnen hatte er nie zuvor gesehen. Die Zusammensetzung war stets gemischt. Dies bewies ihm, dass es deutlich mehr Insassen gab, als die, von denen er bislang wusste. Warum immer nur fünf Mann zur selben Zeit in den Gemeinschaftsraum durften, fragte er sich schon lange.
    Der fünfte aus der Runde kam ihm bekannt vor. War das Rob? Eric musste blinzeln, in letzter Zeit kam es ihm so vor, als würde

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