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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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die nötige Energie gewinnen zu können, das Transmitternetz am Laufen zu halten; die Solaren Welten wiederum waren dazu bereit, forderten aber den Zugang zur Technologie des Netzes.
    Dieser Grundkonflikt war inzwischen sechzehn Jahre alt – damals waren die Gespräche bereits weit gediehen gewesen, bis es zum Krieg gekommen war; zumindest zu einem lokal eng begrenzten Krieg.
    Auf die Menschen auf Namban waren Anschläge verübt worden, Starr-Splittergruppen hatten den Abzug der Fremden gefordert … und alles hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst. Um nun, sechzehn Jahre später, wieder neu zu beginnen. Aus der Zeit des ersten Versuchs stammte auch die Viehleicht -Überlieferung. Eine irdische Wissenschaftlerin, Patrisha Poycee, sollte damals angeblich das Rätsel der Kuben gelöst haben – doch ihre gesamten Aufzeichnungen waren im Zuge der Unruhen vernichtet, sie selbst getötet worden.
    »Wie lange wird Dein Auftritt noch dauern, Vince?«, fragte Savanna über ihr Kom-Pad. Die Frage erschien in einem Popup-Feld auf dem Pad von Vince, von dem er seine Rede ablas.
    »Dauert noch«, gab er geschickt und unauffällig über die Tastatur ein. »Die Starr werden dieselben Fakten noch zehnmal wiederholen, bis alle, die meinen, wichtig zu sein, ihren Spaß hatten. Danach werden Kaneshar und ich nach vorne gehen, um zu demonstrieren, dass wir gemeinsame Sache machen.«
    Kaneshar war die Erste Sprecherin der Starr, die einige Veto-Rechte im Parlament genoss und vor allem das Arashlan der Starr gegenüber anderen Völkern repräsentierte.
    »Hast du in der Zwischenzeit etwas über die Puppe herausgefunden?«, wollte Savanna wissen.
    »Noch nicht«, erschien als Antwort.
    Savanna wollte zu einer Antwort ansetzen, konnte jedoch den Satz nie fertigstellen. Denn dies war der Augenblick, an dem ein menschlicher Saboteur namens John feststellte, dass ein Mittagessen noch lange warten musste – der Moment, in dem die erste Bombe fiel.
     
    *
     
    Es zeigte sich zuerst in einem rumpelnden Beben des Bodens.
    Die zweite Bombe ließ die Wiedergabe des Großbildschirms flackern, dann verschwanden sowohl Vinces Gesicht als auch das des Starr. Er redete noch einige Sekunden unverdrossen weiter, dann stockte er, als die ersten Zuhörer aus ihren Sitzen sprangen.
    Es donnerte, als tobe sich ein Gewitter genau im Hauptsaal aus … und sogar den dazu passenden Blitz erkannte Harry. Er zuckte aus dem Mikrofon des Starr, das gerade auf aktiv geschaltet war, und schlug exakt in dessen Kopf ein.
    Man konnte von Glück sagen, dass die optische Wiedergabe zuvor ausgefallen war, sonst hätten es alle sehen müssen. So blieb es nur den Leuten ringsum nicht erspart, zu denen auch Harry und seine Mannschaft gehörten.
    Die obere Hälfte des Echsenschädels wurde durch die Entladung weggesprengt und spritzte als gelblichweißer Brei auf den Sitz und die unmittelbaren Nachbarn. Blaue Elmsfeuer umtanzten den Rest des Körpers, den die Wucht der Energien aus dem Sitz schleuderte, sodass er sich mehrfach überschlug.
    Irgendwo würgte und erbrach sich jemand.
    Dann explodierte die Decke über einer glücklicherweise nur spärlich besetzten Stuhlreihe. Kopfgroße Brocken der Decke schmetterten in die Tiefe. Einige Starr schrien, andere kamen nicht mehr dazu.
    Durch die Lücke fielen robotische Drohnen, die Harry an überdimensionale Spinnen erinnerten. Aus sämtlichen Insektenbeinen fuhren grelle Laserstrahlen und jagten blindlings in die Menge, die sich nun endgültig in einen panischen Mob verwandelte.
    Von gepflegter Langeweile zu absolutem Chaos in wenigen Sekunden. Das dürfte selbst bei meinem Talent, in solche Situationen zu geraten, Rekord sein , dachte Harry, ehe auch er aufsprang und floh.
     

6. Ein anderer Ort, ein anderes Leben
     
    Eric Drexler erwachte. Er wusste nicht, was ihn aus dem Schlaf geholt hatte. Eigentlich war da nichts in seiner Umgebung, das einen plötzlich wecken könnte. Genau genommen bot sie gar nichts dergleichen.
    Seine Augen waren das Einzige, das Eric bewegte. Der Rest seines Körpers verharrte auf der harten Liege, die im Moment den Mittelpunkt seiner Heimat bildete. Wenn er seine Zelle so nennen wollte. Etwas anderes war ihm aber nicht geblieben.
    Ja, er hatte schon bessere Zeiten erlebt.
    Aber auch schlechtere.
    Der Blick aus seinen tief dunklen Augen, die so gar nicht zu seinen blonden Haaren passen wollten, erfasste nichts. Kein Wunder, schließlich war es fast stockdunkel um ihn herum. Auch die Spiegelfolie an

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