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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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spät war.
    Denn dies war die Sekunde, in der die erste fliegende Drohne des Hauptkommandos ihre Bomben abwarf. Ratworren hätte am rigorosen Vorgehen der Hauptgruppe wohl seine helle Freude gehabt. Zumindest, wenn er noch leben, im Gleiter fliegen und nicht wie eine Ratte im todgeweihten Konsensdom festsitzen würde.
     

5. Keine Spur von gepflegter Langeweile
     
    »Unter dem Konsensdom wurde zu Beginn der Fünfziger Jahre des 23. Jahrhunderts eine Transmitterstation gefunden«, dozierte Admiral Taglieri. Er stand auf einer erhöhten Plattform. Sein Gesicht war auf unzähligen 3-D-Monitoren und Projektionsflächen im Hintergrund zu sehen.
    So konnten die mindestens tausend Zuhörer sprichwörtlich an seinen Lippen hängen. Die Starr diskutierten offenbar tatsächlich für ihr Leben gerne, und dazu gehörte augen- und ohrenscheinlich auch, dass sie selbst den langweiligsten und hundertsten Wiederholungen immer derselben Fakten gebannt lauschten, als hätten sie nie etwas Spannenderes vernommen.
    »Weder das Volk der Starr noch mein eigenes Volk«, fuhr der Ratsvorsitzende fort, »sind bislang in der Lage, das System vollständig zu verstehen oder es korrekt zu bedienen. Wir alle können es lediglich benutzen .«
    »Bla, bla«, sagte Harry. Er versuchte sich den Anschein von Coolness zu geben, wohl um Savanna zu beeindrucken. Doch sie lächelte nur schwach. »Wissen wir alles, mein guter Vince, wissen wir alles.« Als nun sogar Savanna etwas spöttisch die Augenbrauen zusammenzog, bemerkte wohl auch er, dass er übertrieben hatte, und murmelte eine Entschuldigung.
    »Der Transmitter unter dem Konsensdom«, fuhr Vince fort, »endet in einem Goldenen Kubus, in einer würfelförmigen Raumstation, deren Position sich mit dem Orbit um den Planeten Karalon benennen lässt. Wahrscheinlich wurde der Kubus ebenso wie das Transmitternetz an sich von den Erhabenen konstruiert.«
    Der Hauptsaal des Konsensdoms kam Harry so gigantisch vor, als umfasse er das gesamte Innere seiner MERCHANT II, und das gleich zehnfach genommen. Irgendwo ergriff ein Starr das Wort, dessen Konterfei sogleich auf eine riesige Leinwand projiziert wurde – sodass sich Vince diesen exponierten Platz nun teilen musste. Er sah nicht traurig darüber aus, eher als erhoffe er sich ein baldiges Ende dieser politischen Pflichtübung.
    »Nach dem Verschwinden der Dronte«, führte dieser Starr aus, ein feister Kerl mit kleinen Schweinsäuglein, die fast unter den dicken Schuppenplatten des Echsengesichts verschwanden, »nach dem Verschwinden der Dronte konnte mein Volk überall in das hauptsächlich in Transalpha verteilte Transmittersystem vordringen.«
    Ein Raunen ging durch den Saal, als sei diese Feststellung auch nur einen Deut aktueller als der Wetterbericht des vorletzten Jahres. »Wenn ihr mich fragt«, meinte Harry zu seiner Mannschaft – vor allem zu Savanna, »war das beste an dieser Wortmeldung der wiederholte Satzanfang. Rhetorisch unglaublich geschickt.«
    Doch der Starr hatte noch nicht genug Weisheiten kundgetan. »Die Transmitter können nur Gegenstände von Personengröße transportieren. Für die Eroberung dieses Raumsektors hilft uns das nicht weiter.«
    »Zum Glück«, murmelten Harry und Savanna gleichzeitig … und schauten sich verblüfft an. Savanna lächelte zufrieden.
    »Meine Freunde«, rief der Starr pathetisch vom Bildschirm und fuchtelte mit den Armen, als wolle er pantomimisch das Opus Zwischen den Sternen des bekannten Starr-Dichters Tahnno Stalmi aufführen, »ich will nicht verschweigen, dass unser Volk von den parasitären Dronte fast vernichtet wurde. Unsere Gesamtbevölkerung beträgt weniger als eine Milliarde Individuen! Gerade deshalb müssen wir unsere Freunde von den Solaren Welten willkommen heißen! Sie wollen und werden uns helfen, und das ist begrüßenswert.«
    »Hat der viele Freunde«, gab auch Toler einen Spruch zum Besten. Politik musste man mit Humor nehmen, vor allem, wenn sie von den Starr betrieben wurde.
    Bislang waren die Sauroiden sehr um das Geheimnis ihres Kubus und die Isolation ihres Konsensdoms besorgt gewesen. Weil der Transport über die Kuben allerdings eine immense Menge an Energie benötigte, hatten sie nun um Hilfe gebeten.
    Dieser ganze Vorgang war zwar äußerst spannend, aber im Verlauf der Sitzung war er bereits mindestens zehn Mal ausgeführt worden. Harry wusste inzwischen, dass genau da der Hase im Pfeffer lag: Die Starr wollten von den Solaren Welten die Wandler-Technik, um daraus

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