Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)
zugeben, du hast mich neugierig gemacht.«
Ohne dass er noch einen Finger regen musste, begann Musik zu spielen.
Dann will ich mal , dachte Sonda. Sie schloss die Augen und brachte sich mit der Melodie in Gleichklang. Langsam ging sie dazu über, ihre Hüften im Takt zu bewegen. Sie summte sogar mit.
Chedoll gefiel ihr kein bisschen – er war ein arroganter, widerlicher Fettwanst. Aber dass sie so einfach Macht über Männer gewinnen konnte, das gefiel ihr schon. Er hing mit Blicken an ihr, und sie konnte ihn um ihre Fingerspitzen wickeln … sozusagen war er für sie so formbar, als würde er aus Naniten bestehen. Der Gedanke amüsierte sie. Ein Lächeln umspielte ihre formvollendeten Lippen. Schon in Lor Els Auge vor dem Wurmloch hatte sie die Macht genossen, die sie über das andere Geschlecht besaß.
Ihre Hände gingen nun auf Wanderschaft, strichen über ihren flachen Bauch, fanden ihre großen Brüste und hoben sie an.
»Das gefällt mir.« Chedoll lachte lüstern auf.
»Ja? Gut genug für einen Job hier?«
»Auf jeden Fall.«
»Entscheidet das nicht der Besitzer? Er soll ein mächtiger Mann sein.«
»Hör doch endlich auf mit dem! Vergiss ihn! Mach weiter!«
Sonda drehte sich um, präsentierte ihren Hintern, beugte sich sogar leicht nach vorne und spreizte dabei die Beine. Chedoll keuchte schon.
»Aber ich habe noch einige Fragen«, fing sie wieder mit dem Thema an.
»Später!«
Sonda hörte ein schabendes Geräusch. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass sich Chedolls Kleidung eigenständig zurückzog. Ebenfalls Naniten!
Das gibt es doch gar nicht!
So wurde Sonda das präsentiert, was sie niemals hatte sehen wollen. Und das bestand nicht aus Naniten. Glaubte sie zumindest. Dafür war es auch viel zu mickrig.
»Bevor ich deine Fragen beantworte«, keuchte der Manager des Starburst , »mache ich dir ein Angebot. Und du wirst es nicht ablehnen!«
*
Toler und John war es problemlos gelungen, Sonda und dem Dicken unbemerkt zu folgen. Scheinbar legte man in diesem Etablissement weniger Wert auf Sicherheit als angenommen; oder der Fette fühlte sich hier einfach zu geschützt. Schließlich war das Starburst eine angesehene Adresse.
Anders ließ es sich wohl kaum erklären, dass er sein Büro nicht verschloss. Leise drangen sie in das Vorzimmer ein. Die Zwischentür stand offen, doch zum Glück saß Chedoll im toten Winkel und konnte die beiden nicht sehen. Aber wahrscheinlich hätten sie auch eine leuchtende Nadlersalve abfeuern können, und der Dicke hätte seinen Blick nicht von Sonda abgewandt.
Und das konnte Toler sogar verstehen, obschon er dem Fass eins dafür reinwürgen wollte. Auch ihm verschlug es den Atem! Die sich schlängelnde Sonda war vom Vorzimmer aus in ganzer Pracht zu sehen – sie war unglaublich. Toler wurde heiß unter seiner Kleidung.
»Toler«, flüsterte John. »Hey!« Toler spürte eine Hand an seiner Schulter.
»Was ist?«
»Vielleicht sollten wir jetzt reingehen. Quasi als Verhandlungsbeschleuniger. Sonda scheint keine Antworten zu bekommen.«
Toler seufzte. Wo er recht hatte, hatte er recht. »Alles klar, also auf drei?«
John nickte. »Drei!«
Dann sprang er in das Büro. »Wir sind nicht interessiert!«
»Wer seid ihr denn? Haut ab!« Der Fette wollte aufspringen, doch John war schnell bei ihm und stieß ihn zurück in den Sessel. »Wir?«, sagte er gelassen. »Wir sind ihre Manager.«
»Was? Ma… der Manager … also, das bin ich. Was wollt ihr hier?«
Und besonders helle schien er im Oberstübchen obendrein nicht zu sein. »Die Fragen übernehmen ab sofort wir.«
Da war auch Toler heran und sah in der Leibesmitte des fetten Kerls etwas, das ihm überhaupt nicht gefiel. Er mochte sich gar nicht ausmalen, wie diese Szene weitergegangen wäre.
Sonda stoppte den Tanz, kam heran, streckte die Hand aus und tätschelte dem Feisten die Wange. »Wurde auch Zeit, dass ihr kommt! Fast hätte ich noch mein Oberteil ausziehen müssen.« Ihr Blick wanderte an ihrem Zuschauer hinab. Sie grinste. »Dann wäre das hier wohl noch explodiert, nicht wahr, Chedoll?«
Der gab einen gurgelnden Laut von sich, und mit einem Rascheln schloss sich die Kleidung wieder.
»So, Fettsack«, fuhr Sonda fort. »Die freundlichen Herren hier an meiner Seite haben ein paar Fragen an dich. Und du beantwortest sie besser, verstanden?«
Sein Gesicht lief puterrot an – fast glich er einem J’ebeem. Aber nur fast. »Niemals! Ihr seid wohl wahnsinnig!«
Johns rechte Hand klatschte
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