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Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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eine Antwort abzuwarten, fuhr Arkan fort.
     
    Vor etlichen Jahren …
     
    »Doktor Seaman, sind Sie hier drin?«
    Professor Arkan schob die Tür auf und betrat das Labor. Meistens, wenn er seinen Assistenten suchte, wurde er dort fündig. Clark Seaman – er ließ sich gern Doc nennen – war ein Ausbund an Fleiß und Wissensdurst. Er war unter den vielen Bewerbern für die Stelle wohl tatsächlich der Richtige gewesen.
    Manchmal war Clark ihm fast unheimlich. Es hatte den Anschein, als würde er das Wissen aufsaugen wie ein Schwamm. Schlaf schien er kaum zu benötigen. Er agierte eher wie eine Maschine, wenn es darum ging, zu forschen und zu testen. Ein wahrer Superman.
    Doch dieses Mal war das Labor leer.
    Seltsam.
    Arkan war sicher gewesen, Geräusche vernommen zu haben. Seine Hand suchte den Schalter an der Wand und fand ihn. Neonröhren verbreiteten ihr kaltes Licht. Es fiel auch auf den Tisch, an dem er mit seinem Assistenten die verschiedensten Versuche unternahm.
    Auch an Tieren. Dieses Mal jedoch lag kein Tier darauf. Es war ein Mensch.
    »Tina!«, keuchte Professor Arkan. Seine Sekretärin lag regungslos und nackt vor ihm.
    Mit zwei raschen Schritten war er bei ihr und fühlte nach ihrem Puls. Nichts. Arkan glaubte, die Welt drehe sich um ihn und stürze zusammen wie ein Traum.
    Eine Verletzung konnte er nicht entdecken. Er umrundete den Tisch und wäre an dessen Kopfende fast ausgerutscht. Mit einem schnellen Griff suchte er Halt. Dabei stieß er gegen den Leichnam, der ein wenig verrutschte.
    Nun entdeckte er die kleine Wunde am Hinterkopf, gerade groß genug, um nach und nach, Tropfen für Tropfen das Blut aus dem Körper zu entlassen … jenes Blut, das ihn eben fast zu Fall gebracht hätte.
    Mord!
    Dieses eine Wort ging ihm durch den Kopf. Aber wer konnte der Täter sein? Und warum? »Sicherheitsdienst … ich muss den Sicherheitsdienst rufen«, stammelte er nervös.
    »Das müssen Sie nicht!« Eine schneidende Stimme erfüllte plötzlich den Raum.
    Unter Hunderten hätte er sie erkannt. James Arkan hob den Kopf und sah den Sprecher in das Labor kommen.
    »Überrascht, Professor?« Clark Seaman lächelte ihn überheblich an.
    »Was haben Sie getan, Doc?«
    »Das, was ein Wissenschaftler tun muss: Forschen. Neues Wissen schaffen.«
    »Indem Sie morden?« Arkans Stimme bekam einen festeren Klang.
    »Unwichtig! Ein kleines Opfer für ein großes Ziel. Das kann Sie doch nicht schrecken, oder? Und im Grunde ist es ja auch Ihre Schuld.«
    Den letzten Satz hatte Clark Seaman wie beiläufig fallen lassen, aber seine Wirkung war enorm. »Meine … Schuld? Was erlauben Sie sich?«
    »Natürlich ist es Ihre Schuld! Hätten Sie sich nicht dagegen ausgesprochen, Versuche an Häftlingen vorzunehmen, hätte ich mir niemand anderen suchen müssen. Tina war zufällig greifbar. Völlig bereitwillig und ahnungslos ist sie mir ins Labor gefolgt. Sie war ja schon immer angetan von meiner Arbeit.« Seaman seufzte und wies auf die nackte Leiche. »Jetzt ist sie ein Teil davon. Wenn auch nur eine kleine Fußnote in der großen Enzyklopädie des Wissens!« Wieder lachte er auf.
    »Hören Sie auf zu lachen!«, fuhr James Arkan ihn an. »Was glauben Sie denn, was nun geschehen wird? Man wird unsere Anlage schließen! Meine Forschungen verbieten! Sie haben meinen Lebenstraum zerstört, Seaman, mit Ihrem Wahnsinn!« Eine nie gekannte Welle der Wut überschwemmte ihn. Er sah sein gesamtes Werk vor sich zu Trümmern zerfallen.
    »Wir lassen die Leiche einfach verschwinden«, sagte Seaman gelassen.
    Arkan wurde schwindlig. Und ertappte sich dabei, dass er tatsächlich darüber nachdachte. »Man wird Fragen stellen.«
    »Und wir werden Antworten präsentieren.«
    Arkan schüttelte den Kopf. Menschenversuche. Erst jetzt erkannte er, was hier eigentlich vor sich ging. Die vielen Stunden, die sein Assistent alleine hier verbracht hatte. Der verschwundene Mann vom Reinigungsservice …
    Übelkeit stieg in ihm auf. »Das Labor wird videoüberwacht«, murmelte er.
    »Was?« Clark Seaman zuckte zusammen. »Das kann nicht sein! Man hätte mich schon nach Bobs Verschwinden entdecken müssen, wen dem so wäre. Sie bluffen!«
    »Die Kamera wurde erst nach Bobs mysteriösem Abtauchen installiert. Nachdem sich seine Spur hier verlor. Man wird Sie fassen.«
    Ungläubig starrte sein Assistent ihn an. »Das ist nicht wahr!«
    Der Professor schwieg, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf fallen. Sein Traum war zerstört. Es gab zahlreiche

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