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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Behälter heran. Mit der Spitze seines behandschuhten Zeigefingers tippte er eine Kombination auf dem an der Flanke angebrachten Sensorfeld. Jeder Druck wurde durch einen leisen Piepton quittiert.
    Schließlich war ein sattes Klacken zu hören. Die Magnetschlösser hatten sich entriegelt. Noch einmal tippte Perloff auf das Sensorfeld, und mit einem leisen Zischen kippte der hydraulisch betriebene Deckel nach oben, bis er senkrecht stand.
    Kein Ausruf der Überraschung oder des Erstaunens. Was Ash und die anderen sahen, war das, was man sah, wenn man morgens in den Spiegel blickte: einen Menschen. Zumindest sah dieses Wesen genauso aus, ein schätzungsweise fünfunddreißigjähriger Mann mit kurzen, dunklen Locken. Das einzig Ungewöhnliche an ihm war der leicht schillernde Overall, den er trug.
    Der Mann hatte die Augen geschlossen; sein Brustkorb hob und senkte sich langsam und regelmäßig.
    Ash scannte den Körper und überprüfte sämtliche Bio-Werte.
    »Der innerorganische Aufbau des Unbekannten entspricht genau dem menschlichen. Der Mann ist bewusstlos, aber bei guter Gesundheit.«
    »Also haben wir einen Menschen vor uns?«, fragte Dr. Perloff.
    »Nicht unbedingt. Commodore Frost teilte mir mit, dass sich die Fremden aus dem Morgenstern-Schiff mittlerweile zu erkennen gegeben haben. Und diese Aliens sehen exakt wie Menschen aus, so ungewöhnlich dies auch erscheinen mag. Dieses Wesen also könnte einer von ihnen sein.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, im Orbit um Sedna, 03. Februar 2272
     
    »Darf ich fragen, wer das Staatsoberhaupt ihres Planeten ist?«, fragte Vincent Taglieri.
    Dana hatte eine Konferenzschaltung in die Wege geleitet, und der Ratpräsident war nun in der rechten Hälfte des Frontdisplays zu sehen. Auf der linken Seite erstrahlten die hübschen Gesichter von Ayora Anosh’ni und Tom Ho’ichema. Das seltsame Objekt, welches das Morgenstern-Schiff entsandt hatte, war mittlerweile auf Sedna gelandet, ohne dass die beiden Bewohner von Makato Zan mehr als ausweichende Antworten auf Taglieris Nachfragen gegeben hätten. Offenbar wollte der Ratspräsident jetzt wissen, wen er eigentlich vor sich hatte und ob es nicht vielleicht einen geeigneteren Gesprächspartner geben könnte.
    »Unsere Gesellschaft kennt ein solches Amt nicht«, sagte Ayora Anosh’ni mit zartem Schmelz in der Stimme.
    »Wie kommen politische Entscheidungen bei Ihnen zustande?«, wollte Taglieri wissen.
    »Der Wille unseres Volkes«, ergriff Tom Ho’ichema das Wort, »kommt im Prozess einer Kollektivverschmelzung zustande.«
    So ähnlich wie bei den Alendei , dachte Dana. Ob sie mit ihnen verwandt sind?
    Auch die Alendei sehen wie Menschen aus – bis auf ihre schräg stehenden Katzenaugen. Dagegen sehen diese Leute von Makato Zan exakt wie wir aus …
    »Somit kann jeder von uns als Repräsentant unseres Kollektivs fungieren«, erklang nun wieder die Glockenstimme Ayora Anosh’nis. »Wenn Sie sich an uns wenden, Ratspräsident Taglieri, so wenden Sie sich ganz notwendig an die Richtigen – so wie auch jeder andere von uns der Richtige wäre.«
    Dana bemerkte, wie Taglieris Kiefernmuskeln hervortraten. Beinahe musste sie lächeln. Wie oft hatte sie als Captain unter ihm erlebt, dass er die Zähne aufeinander presste, wenn ihm etwas nicht geheuer war?
    »Also schön«, erwiderte Taglieri. »Ich nehme dies vorläufig so hin, etwas anderes bleibt mir ja im Augenblick nicht übrig.« Mit einer raschen Bewegung strich sich Taglieri übers Kinn. »Die Solaren Welt sind, ebenso wie Sie es für sich in Anspruch nehmen, am Frieden interessiert. Ich will Ihnen allerdings nicht verschweigen, dass wir die Art und Weise, wie Sie sich uns präsentiert haben, als irritierend empfinden. Mehr als das: Ihre Kommunikationsverweigerung, die Sie erst aufgaben, als Commodore Frost mit drastischen Maßnahmen drohte, kommt mir unnötig dramatisch und eines Erwachsenen unwürdig vor.«
    »Möglicherweise, Ratspräsident Taglieri«, sagte Ayora Anosh’ni, »kommt auch uns so manches an Ihrer Spezies seltsam und unvertraut vor. Doch wir machen uns bewusst, dass wir unterschiedlichen Völkern angehören, und übersehen die verschiedenen Verhaltensweisen.«
    Erneut spielten Taglieris Kaumuskeln. Dana stellte ein wenig erstaunt fest, wie gut sie Taglieri mittlerweile kannte. Sie war sich sicher, dass er den Beiden misstraute, und in der Retourkutsche etwas Abgeschmacktes und Phrasenhaftes sah. Vielleicht hatte er recht … Dana war sich

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