Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Zug geleert hatte. Sie wollte wissen, was weiter geschehen war. »Bitte fahren Sie fort, Mister Theodopolos«, bat sie.
»Viel mehr kann ich Ihnen gar nicht sagen«, schloss der junge Mann. »Sie sagten zu mir, ich solle mir keine Sorgen machen. Alles werde gut. Dann wurde ich schlagartig müde und muss wohl eingeschlafen sein. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist Doktor Tregarde, der mir irgendein Analysegerät vor die Nase hält.« Wieder schloss er für einen Moment die Augen. Er faltete die Hände vor der Brust und beugte sich ein Stück vor. »Im Grunde habe ich mehr Fragen als Sie! Was wissen Sie über diese Fremden?« Er richtete sich in seinem Sessel auf. »Lassen Sie mich mit Alwin sprechen! Und … ich möchte die Leiche sehen, von der Sie behaupten, dass ich es sei …«
Dana schüttelte den Kopf. »Ich halte das für keine gute Idee, Mister Theodopolos.«
Der Mann kicherte amüsiert. »Würden Sie nicht auch Ihre eigene Leiche sehen wollen, Commodore Frost?«
»Wahrscheinlich!«
»Sie wissen wahrscheinlich nicht, wie das ist. Wenn Aliens etwas mit Ihnen tun, das Sie nicht verstehen. Wenn man lebt, obwohl man eigentlich tot sein sollte.«
»Glauben Sie mir«, sagte Dana leise, »ich kann mir besser vorstellen, wie Sie sich fühlen müssen, als Sie es für möglich halten.«
Theodopolos nickte. »Ich habe davon gehört. Sie waren in dem ›Auge des Universums‹, wo man sie nicht nur geheilt, sondern auch noch verjüngt hat.«
Und das war nicht alles , ging es Dana durch den Kopf. Vieles deutet darauf hin, dass mein Alterungsprozess gestoppt wurde. Aber wenigstens das hat sich noch nicht überall herumgesprochen, aber mit der Zeit würde auch diese Neuigkeit die Runde machen.
»Sie sind erstaunlich gut informiert«, meinte Dana.
»Und Sie unterschätzen offenbar den Grad, wie sehr sich die Öffentlichkeit für Dana Frost interessiert.« Theodopolos sah Dana eindringlich an. »Sie wollen von mir den Beweis, dass ich wirklich der Jan Theodopolos bin, der in diesem Shuttle ums Leben kam. Nur kann ich das nicht beweisen. So wie Sie nicht beweisen können, dass Sie noch immer die Dana Frost sind, die einst zum ›Auge des Universums‹ aufgebrochen ist.«
In diesem Moment ertönte Danas Hand-Kommunikator.
»Ja!«, erwiderte Dana.
»Captain Mulcahy hier«, kam die Antwort. »Ma’am, ich muss Sie dringend sprechen.«
Dana nickte und meinte: »Einen Moment!«
»Entschuldigen Sie mich kurz, Mister Theodopolos«, meinte sie und ging zum angrenzenden Büro, in dem sich Dr. Tregarde befand. Dana aktivierte das Terminal von Ashs Arbeitsplatz. Auf der Arbeitsfläche erschien das junge Gesicht von Captain Mulcahy.
Als sich das Schott zum Büro geschlossen hatte, meinte Dana: »Ich höre, Captain?«
»Es hat einen Anschlag auf Erd-Orbitalstation SCB003 gegeben, Commodore«, meldete Mulcahy nüchtern. Der Mann mit dem Neuralchip im Kopf, der ihm ein absolutes Gedächtnis ermöglichte, wartete nicht ab, bis Dana sich von der Überraschung erholt hatte. »Im Moment wissen wir noch nichts über den Status des Ratsvorsitzenden Taglieri und seiner Begleiter. Das Ausmaß der entstanden Zerstörung legt allerdings nahe, dass wohl niemand das Attentat unverletzt überstanden haben kann. Zumindest nicht dort, wo sich das Zentrum der Explosion befand.«
Das Gesicht von Dana Frost war wie versteinert. »Verstanden, Captain Mulcahy. Ich bin auf dem Weg zur Brücke.« Sie beendete die Verbindung und wandte sich an Ash. »Behalten Sie unseren Freund gut im Auge.«
»Was sagt Ihr Instinkt, Dana?«
»Mein Instinkt möchte dem jungen Mann da drin glauben. Doch die Sicherheit der STERNENFAUST geht vor. Wenn der Anschlag von den Fremden dort draußen durchgeführt und geplant wurde, dann möchte ich nicht, dass wir uns auch noch eine wandelnde Zeitbombe namens Theodopolos an Bord geholt haben …«
*
Erde, New York, Hauptsitz des Galactical Broadcasting Network, 4. Februar 2272
Fritz Sasseur, Programmchef des GBN, strich sich über seine Halbglatze und flüsterte zum wiederholten Mal: »Polizeistaat!«
Das Gebäude 205 East, 67. Straße in Manhattan war verseucht mit herumschnüffelnden GalAb-Agenten. Sie durchwühlten Mediatheken, zapften Rechner an und verhörten Mitarbeiter des GBN. Es war die Pest. Diese Leute zeigten nicht die geringste Spur von Unrechtsbewusstsein. Sie betatschten mit ihren dreckigen Griffeln alles, was ihnen in die Quere kam und steckten ihre langen Nasen in jeden
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