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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Entschlossenheit gefordert ist?«
    »Yonar, ich …«
    »Schweig, Kanea!«
    Für einige Momente war nur das Knistern des glimmenden Kelaaris wahrzunehmen.
    »Nur zu!«, rief Novar. »Befehle mir ebenfalls, zu schweigen. Es ändert nichts daran, dass ich Kaneas Bedenken teile.«
    »Wie jämmerlich!«
    »Spotte nur, Yonar. Lieber bin ich jämmerlich, als ein Dieb. Denn die Übernahme der Produktionsanlagen ist nichts anderes als ein Raubzug!«
    »Schweig, Novar! Schweigt ihr alle!« Yonar sprang auf und machte einige Schritte in die Halle. Den Rücken seinen Mitstreitern zugewandt, blieb er stehen. Der Wind hatte soeben wieder die Glut des hoch oben schwelenden Kelaaris angefacht, sodass Funken in die Halle stoben. Eine winzige Feuerflocke landete auf Yonars Schulter. Langsam begann sie den Stoff zu versengen, während ein dünner Rauchfaden aufstieg. Yonar stand ganz still und zuckte nicht ein einziges Mal.
    »Wie viele der Unseren haben wir getötet, seit Turanor den Weg der Basrul verließ?« Yonars telepathische Stimme war so leise, dass sie kaum wahrnehmbar war im mentalen Verbund.
    Yonar drehte sich zu seinen Gefährten um.
    »Wie viele Alendei haben wir getötet, seit Turanor den Weg der Basrul verließ?« , schrie er nun in die mentale Sphäre hinein.
    Niemand wagte zu antworten.
    »Was soll mit uns geschehen, wenn wir diesen Krieg nicht bald und zu unseren Gunsten beenden können? Jeder Alendei, den wir getötet haben, hat zugleich ein Stückchen unserer Seele getötet! Was nützt es den Basrul, wenn ihnen am Ende eines langen Krieges ein Häuflein ausgezehrter Alendei seine Dienste anbietet? Wenn es uns nicht gelingt, Turanor schnell zu entmachten? Doch um rasch zu siegen, müssen wir bereit sein, zu Mitteln zu greifen, die wir in anderen Zeiten verabscheuen würden! Und ich frage euch: Was ist mit diesen Fremden? Wir wissen, dass sie nicht immer dort gelebt haben. Sie siedeln in einem Gebiet, das uns gehört, das den Alendei gehört! Haben sie vielleicht uns gefragt, ob sie sich hier niederlassen dürfen? Ich sage euch: Alle Mittel, die sich in unserem Einflussbereich befinden und uns nützlich sein können, all diese Mittel – sie gehören uns !«
    Aroonda, Novar, Kerunar und Kanea hatten die Augen geschlossen. Yonar wartete. Dann endlich kam ihr gemeinsamer Mentalimpuls. Sie antworteten im Chor: »Wir werden dir folgen, Yonar, wie wir dir immer gefolgt sind.«
    Nun schloss auch Yonar die Augen. Einige Augenblicke verstrichen, ehe er fragte: »Wurde die Gegend um den Helematar-Platz verschont, wie ich es angeordnet habe?«
    Schweigen in der mentalen Sphäre. Er würde sich selbst darum kümmern müssen.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, Transalpha, im Orbit um Karalon III
    16. Juli 2272
     
    Commodore Dana Frost stand an das Geländer des Kommandobalkons gelehnt und blickte auf Izanagi, den ehemaligen Mönch des Christophorer-Ordens und jetzigen Berater der STERNENFAUST. Der empathisch begabte junge Mann mit der auffälligen Stachel-Frisur saß tief in einem der vier Kommando-Sessel und hatte die Augen geschlossen.
    Es war sehr still auf der Brücke des Star Cruisers, denn man nahm Rücksicht auf Izanagi, der sich darum bemühte, telepathischen Kontakt mit Turanor aufzunehmen.
    Dana strich unwillkürlich über ihren Unterarm. Hier hatte sich noch bis vor Kurzem ein schwarzes Mal befunden, eine Tätowierungs-Fessel der Morax. Wieder von ihnen versklavt worden zu sein – wenn auch nur für kurze Zeit – hatte schlimme Erinnerungen in ihr wachgerufen. { * }
    In Izanagis Gesicht zeichnete sich keinerlei Bewegung ab. Seit einer Viertelstunde bemühte er sich um den Kontakt zu Turanor – bislang erfolglos.
    Dana wandte den Kopf und blickte auf das drei mal vier Meter große Zentraldisplay der Brücke. Im unteren Bereich war ein Teil des erdähnlichen Planeten Karalon III zu sehen. Ausgefaserte Wolkenformationen lagen wie weiße Vogelfedern über der Nordhalbkugel. Darüber, vor der Schwärze des Alls, schimmerte der halb zerstörte Goldene Kubus, der sich – ebenso wie die STERNENFAUST – in einer Umlaufbahn um Karalon III befand. Das künstliche Gebilde, welches eine Kantenlänge von fünf Kilometern aufwies, war allerdings so weit entfernt, dass es wie ein metallischer Spielwürfel wirkte.
    Captain Cody Mulcahy stellte sich neben Dana. »Die Daten, die uns Admiral Bidlo überspielt hat«, sagte er in gedämpftem Tonfall, »legen nahe, dass Yonar seine Flotte beträchtlich vergrößern konnte. Sofern es

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