Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung
Admiral?«
»Etwa hundertdreißig Lichtjahre südlich von Karalon – das sagen zumindest die übermittelten Koordinaten. Das System ist in unseren Stern-Katalogen als TASO-27851 verzeichnet.«
Dana machte große Augen. »Wir sprechen also von dem System, auf das den Daten zufolge Yonars Flotte zusteuert. Mir ist nicht bekannt, dass es im Einflussgebiet der Alendei eine menschliche Kolonie gibt, Admiral.«
»Das ist der Punkt, Commodore, es gibt dort auch keine Menschenkolonie. Auch die Verschlüsselung entspricht nicht dem solaren Standard. Sie war allerdings relativ einfach gehalten, sodass unser Hochleistungsrechner die Botschaft in wenigen Minuten decodieren konnte. Es macht den Anschein, dass der Absender sicherstellen wollte, dass wir rasch an den Inhalt der Mitteilung gelangen.«
»Könnte es sich womöglich um eine Falle handeln?«, fragte Dana.
»Sie meinen, dass jemand absichtlich versucht, Verbände des Star Corps an einen Ort zu locken, wo sie von Yonars Streitmacht aufgerieben würden. Sicher, da kämen einige Völker in Betracht. Die J’ebeem, die Starr …«
»Und Yonars Streitmacht haben wir auch nicht viel entgegenzusetzen«, gab Dana zu bedenken.
»Richtig. Und genau deshalb wäre es falsch, einen oder mehrere Star-Corps-Verbände dorthin zu schicken. Unsere Aufgabe ist es zunächst, die Situation bei TASO-27851 aufzuklären. Leider unterstützen uns diejenigen, die vorgeben, in Bedrängnis zu sein, hierbei überhaupt nicht. Sie antworten nicht auf unsere HD-Funk-Anfragen, sondern beschränkten sich darauf, ihren Notruf insgesamt drei Mal zu senden. Seitdem herrscht Funkstille.«
»Wenn Sie von Aufklärung sprechen, Admiral, denken Sie sicher an ein spezielles Schiff«, sagte Dana ein wenig süffisant. Admiral Alexis Bidlo setzte ein feines Lächeln auf.
»Die STERNENFAUST verfügt als einziges greifbares Schiff sowohl über einen HD-Antrieb als auch über ausreichende Verteidigungswaffen. Sollten Sie entdeckt werden, Commodore Frost, und einen Angriff zu befürchten haben, verschwinden Sie sofort wieder im HD-Raum.«
»Ich habe verstanden, Admiral Bidlo.«
»Sehr gut. Die Startfreigabe für die STERNENFAUST wird jeden Moment erfolgen.«
Dana nickte.
»Noch etwas, Commodore – lassen Sie bitte Mister Narada weiterhin versuchen, Kontakt zu Turanor herzustellen. Möglicherweise kann er uns wichtige Informationen liefern.«
»Das werde ich veranlassen, Admiral.«
*
»Yonar hätte mich beinahe erspürt, Kangaara. Es war gefährlich …«
»Turanor … glaubst du … hältst du mich für feige, da ich die Aufgabe nicht für dich übernommen habe?«
»Du bist eine so starke Alendei, Kangaara, wie es sonst nur noch Saraani war. Du wirst deine Gründe gehabt haben …«
»Die hatte ich, Turanor. Mich plagt mein Gewissen – und dies schon länger. Es gibt da etwas, das du wohl wissen solltest, aber ich wagte bislang nicht …«
»Sei ganz ruhig, Kangaara. Du weißt, wie sehr ich dich schätze. Und ich weiß, dass ich dir vorbehaltlos vertrauen kann. Alles hat seine Zeit. Fühle dich nicht gedrängt! Warte auf die rechte Zeit.«
»Sie ist gekommen, Turanor. Da Yonar gestern noch auf Inyaan weilte, nur eine kurze Strecke von uns entfernt, ist diese Zeit gekommen …«
Turanor schwieg.
Yonar war mit dem Großteil seiner Flotte am Vortag wieder abgezogen – vermutlich weiteren Eroberungen entgegen. Eine Staffel Sichelraumer war geblieben und donnerte von Zeit zu Zeit im Tiefflug über die Hauptstadt Inyaatar hinweg. Die Kampfschiffe machten den Einwohnern klar, dass man jederzeit weitere Gebäude in Schutt und Asche legen konnte, sollte der Planetenrat nicht zu seiner neuen Gesinnung stehen.
Inyaan stand nun unter der Aufsicht des Rates der Wahrung.
»Glaubst du, Turanor, dass alle Dinge auf seltsame Weise verknüpft sind?«
Turanor sah Kangaara fragend an, doch er schwieg weiterhin.
»So wie du und Yonar die besten Freunde waren, waren dies Saraani und ich – Saraani, meine Hakaamya-upo-Schwester. Sie fand schließlich zu dir, und ich …«
Turanor blickte Kangaara starr in die Augen.
»Was tat Yonar, nachdem du zum Ältesten der Alendei bestimmt wurdest, Turanor?«
»Nie habe ich wahrgenommen, dass er mir mein Amt neidete. Im Gegenteil. Er hielt früher sehr viel von mir und war überzeugt, dass ich der geeignetste Anführer unseres Volkes bin. { * } So hat es ihn auch nicht getroffen, dass man mir das Amt übertrug.«
»Also blieb er in deiner Nähe?«
»Er wurde
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