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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nicht. Ich liebte Yonar noch immer und fühlte mich als seine Frau. Ich glaube, ich hatte mich mit den langen Zeiten seiner Abwesenheit abgefunden.«
    »Doch schließlich habt ihre eure Verbindung gelöst?«
    »Ja. Ich war es, die das Ende herbeigeführt hat. Als Yonar offen gegen dich auftrat! Als es zur Spaltung unseres Volkes kam. Mehr denn je griff die Politik in unsere Liebe ein. Ich sah nur eine Möglichkeit, unsere Liebe fortzuführen, und stellte Yonar vor eine Wahl.«
    Kangaara machte eine Pause.
    »Wenn Yonar mir schon die Ehe vorenthalten hatte« , fuhr sie fort, »so forderte ich jetzt von ihm, mit mir eine Hakaamya upo einzugehen. Dies würde uns zusammenbinden. Auf ewig, wie ich hoffte. Und gleichzeitig würde es uns einen so intensiven Austausch bescheren, dass seine politische Unbarmherzigkeit gemildert würde. In einer mentalen Zweier-Verbindung mit mir würde er einen Teil von sich aufgeben und durch meine Liebe ersetzen.«
    »Er lehnte ab …«
    »Und ich zog mich in meine Einsamkeit auf Inyaan zurück. Und dann findet lange Zeit später ein Fremder, ein kranker Fremder, auf meinen Planeten – und niemand erkennt ihn. Niemand, mit Ausnahme einer vom Leben enttäuschten Alendei. Glaubst du nicht, dass alle Dinge auf seltsame Weise zusammenhängen, Turanor?«
    »Ja, Kangaara.«
    »Und du wirst verstehen, warum ich deinem Wunsch, Yonar aufzuspüren, nicht nachkommen wollte.«
    »Ja, natürlich. Die Gefahr, von Yonar entdeckt zu werden, war bei dir noch größer als bei mir.«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Es muss etwas geschehen, Kangaara. Ich darf mich nicht länger verstecken.«
    »Was willst du tun?«
    »Zunächst nach Helemaii’nu zurückkehren und mich meiner Verantwortung stellen. Über kurz oder lang werde ich mich Yonar stellen müssen. Dieser Krieg muss beendet werden – und zwar nicht dadurch, dass die eine Seite die andere vernichtet.«
    »Ich möchte dich begleiten, Turanor. Es sei denn, du möchtest mich auch auf Inyaan zurücklassen.«
    »Niemals! Ich möchte dich an meiner Seite wissen, so wie ich immer an deiner sein will.«
    »Ich habe auch schon eine Idee, wie wir Inyaan verlassen können!«
     
    *
     
    Helemaii’nu, vor über 42.000 Jahren
     
    Aemilius Nakamaatis, einziger Sohn des Furisto Publius Nakamaatis von Mindaan, hatte sich aus der Steinburg seines Vaters fortgeschlichen. Schon zweimal war es ihm gelungen, dabei unentdeckt zu bleiben. Dies lag an der ungewöhnlichen Zeit, die er wählte: zur dritten Stunde nach Mitternacht.
    Wohlweislich hatte Aemilius sich nicht den breiten, gewundenen Weg zur Burg für seinen Abstieg ausgesucht, denn die Wachen auf den Türmen hätten ihn dann wohl entdecken können. Nein, er entschied sich – wie er dies auch schon zuvor getan hatte – für den mit dichten Büschen bewachsenen Westhang. Und er bemühte sich, dass ihn die Freude des Abenteuers nicht unvorsichtig werden ließ, denn der Hang war steil.
    Als er endlich am Fuße des Burghügels angelangt war, zitterte er leicht vor Aufregung.
    Da lag sie vor ihm, die Stadt Mindaan, nur schwach beleuchtet vom kleinen Mond und dem mit Sternen übersäten Himmel. Die schlafende Stadt, in die man ihn nicht ließ, weder bei Tag noch bei Nacht. Denn er war der Sohn des Furisto von Mindaan, und alles, was er benötigte, fand er in Burg Mindaan. Davon zumindest waren sein Vater und seine Mutter überzeugt. Doch was er dort nicht finden konnte, das war die nächtliche Stille über den hölzernen kleinen Häusern jener Exinauti, die sein Vater regierte.
    Hin und wieder wurde die Stille durchbrochen vom kurzen Schrei eines Fiedervogels, und Aemilius erschreckte sich, wenn dieser Schrei ganz nah ertönte, denn der Fledervogel flog geräuschlos, sodass man seine Annäherung nicht merkte. Ansonsten hörte Aemilius nur die eigenen leisen Schritte im Sand des Weges, und manchmal knarrte das Gebälk eines Hauses.
    Sonst war es still. Die Bürger schliefen fest in ihren Betten, wie nach jedem arbeitsreichen Tag.
    Aemilius bog in eine Gasse, denn geradeaus ging es zum Stadttor, und dies war bewacht.
    Ein wohlig-schauriges Prickeln lief dem Jungen über den Rücken, wie er so in der stillen Schwärze zwischen den Häusern mit ihren unbekannten Bewohnern einherwandelte. Einmal blieb er an einem Haus stehen, legte die Hände an das Holz und strich darüber. Dann brachte er sein Ohr an die raue Wand – aber zu hören war nichts.
    Wie er so durch die kühle, geheimnisvolle Nacht spazierte, stand er plötzlich

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