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Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Titel: Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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angegriffen. Gernots Gedanken drifteten weg, ohne dass er dies verhindern konnte. Er malte sich aus, wie der Verband der Geierköpfe das Wandlerschiff in die Zange nahm, um ihm den Garaus zu machen, wie der Energieschirm ihres Mutterschiffs instabil wurde, bis die verheerende Primärwaffe schließlich durchschlug, wie die gepanzerte Außenhülle des schnellsten Schiffes der Solaren Welten aufbrach …
    »Verschlüsselter Funkspruch geht ein«, rief Guns. »Moment, ich lege ihn auf den Internfunk.«
    Gernot schreckte hoch.
    »Hier spricht Commander Santos. Das uns von Karek-Tur gestellte Ultimatum ist abgelaufen, und die Kridan greifen an. Befehl an alle Jäger-Rotten: Mit maximaler Beschleunigung und in Arrowhead-Formation die Ihnen zugewiesenen Ziele angreifen. Die Koordinaten erhalten Sie – jetzt. Okay Piloten, ziehen wir in den Krieg.«
    »Hey, mach schneller, Alter!«, rief Guns.
    Gernot musste für einen Moment weggetreten sein, aber das würde er Guns nicht auf die Nase binden. Mit fliegenden Fingern fuhr er die Anlagen des Jägers hoch. Computersysteme starteten, Kontrollleuchten blinkten, Dornröschen war aufgewacht.
    Auf dem Head-Up-Display erschienen die roten Markierungen der Feindschiffe. Über einem der beiden Sterne lag ein Zielkreis und darunter stand alles, was waffentechnisch interessant war, vom Schiffstyp über Masse und Geschwindigkeit bis hin zum optimalen Anflugwinkel und dem Waffenstatus.
    »VN« stand hier für Vulture Nova. Die Kridan-Flotte war mit 0,1 LG zwischen dem Lagrange-Punkt L4 und der roten Zwergsonne aus dem Bergstromraum gekommen und verzögerte stark. Ihr Flugvektor zielte direkt auf Torrent, sodass der am rechten Flügel herannahende Vulture Nova in weniger als einer Minute in Reichweite der Bordkanone sein würde. Wie Gernot am Rand des Displays sehen konnte, kämpfte die STERNENFAUST bereits gegen den zweiten Vertreter des leistungsstärksten Kridan-Schiffstyps, der etwas vor den übrigen Feindeinheiten flog und das Flaggschiff sein musste. Die anderen Rotten kümmerten sich primär jeweils um einen der Kreuzer.
    »Ihr habt den Chef gehört. Los geht’s, Leute«, befahl Gernot über den Nahbereichsfunk.
    »Ja, nehmen wir die dicke Hummel aufs Korn«, antwortete Morten Jackville.
    Erst war das Mesonentriebwerk seines Jägers nur als schwacher Punkt auf vier Uhr erkennbar, dann glühte es hell auf. Kurz darauf startet auch Carl Feretti, wie Gernot an der gelben Beschriftung im HUD ablesen konnte.
    »Wenn du nicht gleich losfliegst, wird nichts aus unserem Dreier-Pfeil«, maulte Guns. »Das wird Santos bestimmt nicht gefallen.«
    »R2D2, sei endlich still!«, sagte Gernot.
    »Was ist?«
    »Ach, nichts.« Gernot drückte den Schubhebel nach vorne. Mit einem Laut wie ein knurrender Tiger erwachte das Triebwerk zum Leben.
    »T-Bone, haltet ihr für uns nach Feinden Ausschau?«, fragte Morten.
    T-Bone , das war auch so eine Geschichte, die Gernot hasste. Er hatte den Spitznamen von seinen Kumpels erhalten, weil er bei einem Manöver mit einer Luft-Boden-Rakete eine Kuh abgeschossen hatte. Dabei waren von dem Tier nicht einmal die Hörner übrig geblieben. Als »Belohnung« hatte ihm der Kommandant damals außerdem noch vier Wochen Flugverbot aufgebrummt.
    »Klar, wir sind sowieso hinter euch, da können wir auch gleich die 360-Grad-Überwachung übernehmen«, sagte er. »Guns, wie sieht es aus?«
    »Im Moment ist nichts zu sehen. Auch auf sechs Uhr kein Bandit.«
    »Okay, gib mir eine Taktikübersicht senkrecht zur Ekliptik von Torrent auf das HUD«, befahl Gernot.
    »Kommt sofort«, sagte Guns.
    Die Zielerfassung wich einer Projektion der Planetenbahn von Torrent, in deren Mitte der rote Zwerg stand. Die Lagrange-Punkte, die die vorherigen Wartepositionen der Jäger darstellten, waren ebenso eingezeichnet wie die aktuellen Standorte aller Raumschiffe in diesem Sektor inklusive ihrer Trajektorien. Wie das Wasser in einem Abfluss tanzten die eigenen Schiffe auf einen gemeinsamen Punkt zu, der sich zwischen dem Flaggschiff der Kridan und der STERNENFAUST befand. Nur die beiden Tropfenraumer der Sharaan hielten sich im Hintergrund, wobei sie innerhalb der Umlaufbahn von Torrents Mond Ag’Bor blieben. Gernot konnte es ihnen nicht verdenken.
    Die drei Jäger, die sich hinter Torrent auf L2 versteckt hatten, übernahmen den Kreuzer auf dem rechten Flügel der feindlichen Formation, während diejenigen von L4 und L5 die Gegner von ihren Positionen jeweils sechzig Grad vor und hinter

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