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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gebaute Steinaxt erhoben, trat Mitch in die Höhle, die seit Monaten Heimstatt und Zuflucht von ihm, Thiery, Carol und Dana Frost war. Er schob die Felle beiseite, die als Wärmedämmung den Eingang verhängten. Der Anblick, der sich ihm dahinter bot, überstieg seine ärgsten Befürchtungen.
    Das Innere der Höhle war ein etwa zwanzig Quadratmeter großer, felsiger Kreis, in dessen Mitte ein Feuer brannte und ein wenig Wärme versprach. Rings um dieses befanden sich die Lager der Überlebenden der SF-7-Katastrophe. Thiery lag ausgestreckt auf seiner Bettstatt und nahm sichtlich nichts von seiner Umgebung war. Carol hockte neben ihm, ein feuchtes Tuch in Händen, mit dem sie wohl seine Stirn zu kühlen beabsichtigt hatte. Nun aber sah sie mit stoischem Gesicht zu den Eindringlingen.
    Die vier Reiter des Tau standen in voller Montur im Eingangsbereich der Höhle, keine fünf Meter vor Mitch. Sie hatten die Schwerter erhoben.
    »Was immer Ihr Euch von uns erhofft habt«, sagte Dana Frost ruhig und trat langsam auf sie zu, »Ihr hättet Euch den Weg sparen können. Das einzige, was wir Euch noch geben können, ist unser Leben – und Ihr seht selbst, wie schlecht es darum steht.«
    Sie hatte die Hände erhoben und sah den Fremden direkt in die Augen. Die Ärmel ihrer Pelzkleidung waren längst zu weit für ihren abgemagerten Körper, doch sie war so jung und schön wie am ersten Tag.
    Es dauerte einen Moment, bis die Reiter reagierten. Mitch, den sie noch immer nicht registriert hatten, war bereits mit ausholendem Axtarm näher geschlichen und wollte gerade zuschlagen, da hob der Reiter direkt vor ihm den Helm vom Kopf und sank auf ein Knie. Die anderen drei taten es ihm gleich. Ihre Waffen warfen sie achtlos von sich.
    Völlig perplex blieb Mitch stehen, den Arm immer noch hoch erhoben. Auch Dana Frost und Carol verstanden sichtlich die Welt nicht mehr. Das waren junge Männer. Eine ganz neue Generation.
    »Vergebt uns, falls Ihr dachtet, wir seien auf Beute aus«, begann einer der Reiter sanft. »Wir kamen nicht zum Zwecke materiellen Gewinns.« Er wirkte regelrecht beschämt.
    »Sondern?«, stieß Mitch hervor. Es klang bedrohlicher als er beabsichtigt hatte.
    Der Reiter wandte den Kopf und sah ihn an. »Wir kamen, um zu erkunden, ob die Legende tatsächlich wahr ist«, antwortete er untertänig. »Ob es euch hier draußen in den Wäldern wirklich gibt.«
    Mitch blinzelte. »Uns?«
    »Die verstoßenen Götter.«
     
    *
     
    Der Knall war ohrenbetäubend und ließ die Wände erzittern. Doch der Jubel, der auf ihn folgte, schien sogar noch lauter zu sein. Mitch trat zum nächstgelegenen Fenster, das aus dem Korridor hinaus in den Innenhof der Feste führte, und sah hinab. Mehrere Meter unter ihm standen Thiery und Carol inmitten ihrer reptiloiden Assistenten. Alle klopften sich begeistert auf die Schultern. Thiery und die noch immer atemberaubend schöne Irin lagen sich sogar in den Armen und küssten sich, als wären sie nicht schon seit Jahrzehnten, sondern erst seit wenigen Tagen ein Paar und ihre Liebe noch frisch. Wenige Schritte vor ihnen, aufgebockt auf einer stabilen Konstruktion aus Holz und Seilen, befand sich das Gewehr – die Ursache des Knalls.
    Haben sie es also geschafft. Mitch lächelte zufrieden. Das Ding da unten war zwar mindestens fünfundzwanzig Mal so groß wie jedes Gauss-Gewehr, das er je zuvor gesehen hatte, aber es erfüllte ganz klar den gleichen Zweck: Gandaron V hatte seine erste, mit hiesigen Rohstoffen und Materialien hergestellte Star-Corps-Waffe.
    Zwanzig Jahre hatte es gedauert, sie zu bauen.
    Zwanzig lange Jahre!
    »Glückwunsch, Thiery«, rief Mitch, als sich sein alter Freund von Carol löste. »Jetzt, wo der Frieden sicher ist, zieht ihr nach und gebt uns eine neue Waffe. Gutes Timing.«
    Thiery grinste. Es ließ ihn zehn Jahre jünger aussehen. »Wie sagen die Stämme im Norden? ›Es gibt keinen falschen Moment. Es gibt nur mangelnde Voraussicht.‹«
    Mitch winkte freundlich und wandte sich ab, überließ die Techniker ihrem Erfolg. Er hatte besseres vor als einen technischen Durchbruch zu feiern, der doch nur zum Töten führen würde.
    Mangelnde Voraussicht … Wollen wir’s nicht hoffen.
    Die Zeit des Kämpfens war vorbei, für ihn wenigstens. Dizoo und Krotuul verdienten mehr als Kriege mit ewigen Wanderschaften und Feldzügen.
    Als er die schwere hölzerne Tür zu Danas Besprechungszimmer erreichte, hielt er an und klopfte.
    »Herein«, erklang ihre Stimme. Dana sprach

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